Studienergebnis Massive Umweltschäden für Zittau durch Tagebau Turów
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18. Januar 2023, 18:06 Uhr
Der Tagebau Turów bewegt weiter die Gemüter. Während eine polnische Umweltbehörde entschieden hat, dass der Tagebau bis 2044 weiterbetrieben werden darf, befürchtet die Stadt Zittau massive Umweltschäden, zum Beispiel beim Grundwasser. Eine neue Studie bestätigt jetzt die Bedenken der Stadtverwaltung.
- Eine neue Umweltstudie zeigt die negativen Folgen des Braunkohletagebaus Turów für Zittau auf.
- Die polnischen Behörden hatten 2022 entschieden, dass der Tagebau bis 2044 weiterbetrieben werden darf.
- Zittau hatte gegen diese Entscheidung geklagt. Bisher gibt es darauf noch keine Antwort aus Polen.
Eine neue, vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Sachsen in Auftrag gegebene, Studie bestätigt massive Auswirkungen für Zittau und Umgebung durch den Tagebau Turów in Polen. Das teilte die Umweltorganisation mit. Der Braunkohletagebau Turów führe zum weiteren Absinken von Grund- und Oberflächenwasser. Das verursache Bodenbewegungen und damit schon jetzt sichtbare Schäden an Gebäuden in der Stadt Zittau. Weiter heißt es in der Mitteilung, dass durch die saure Grubenentwässerung viele Schadstoffe wie Schwermetalle freigesetzt würden. Diese flössen letztlich in die Flüsse Miedzianka und Lausitzer Neiße.
Zittau klagt gegen polnische Umweltschutzbehörde
Die polnischen Behörden hatten im vergangenen Jahr entschieden, dass der Braunkohletagebau in Turow bis 2044 weiterbetrieben werden kann. Zittau kritisiert, dass bei der Umweltverträglichkeitsprüfung die Belange der Stadt nicht ausreichend berücksichtigt worden sind. Mitte November 2022 hatte die Stadverwaltung deshalb ihre Klage gegen die Entscheidung der polnischen Generaldirektion Umweltschutz fristgemäß beim Woiwodschaftsverwaltungsgericht Warschau eingereicht.
Noch keine Antwort aus Polen
Bisher gibt es jedoch noch keine Antwort aus Polen. Wie die Stadtverwaltung auf Anfrage mitteilte, gab es erwartungsgemäß noch keine Reaktion. Dem Verfahren gemäß hätten beide Seiten erst einmal die Möglichkeit zur Abgabe von Stellungnahmen. "Das ist ein ganz normales Klageverfahren, bei dem zunächst Schriftsätze ausgetauscht werden", hieß es. Im Zentrum stehe die Frage, ob die Umweltverträglichkeitsprüfung korrekt erfolgt ist.
MDR (sth/jal)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen | 18. Januar 2023 | 17:30 Uhr