Strahwalde Mehr als 60.000 Euro: Junge Frau sammelt Spenden für Familie nach Brand
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04. Januar 2024, 16:42 Uhr
In Strahwalde in der Oberlausitz erlebt eine Familie eine Welle der Hilfsbereitschaft. Ihr Einfamilienhaus war am vergangenen Freitag abgebrannt - wahrscheinlich aufgrund eines technisches Defekts. Freunde und Angehörige haben über eine Online-Plattform eine Spendenkampagne ins Leben gerufen. Die Resonanz übertraf alle Erwartungen.
Luise Kahle war wie viele Menschen nach Weihnachten unterwegs, als sie plötzlich eine Nachbarin anrief: In Richtung ihres Hauses würden dicke Rauchschwaden aufsteigen. Zusätzlich bekam ein Freund von der Feuerwehr, der mit ihr unterwegs war, die Nachricht "Dachstuhlbrand, Strahwalde, PV-Anlage". Die Strahwalderin erinnert sich, dass ihre Photovoltaikanlage auf dem Dach kurz vor der Abreise einen Fehler angezeigt hatte. "Das war ein übelster Schreckmoment", denkt die 35-Jährige zurück. Wenige Anrufe später wusste sie: Mit ihrem Haus war alles in Ordnung, aber das Haus ihrer Freundin in der Nachbarschaft brannte lichterloh.
Junge Familie verliert Heim
Von einem Tag auf den anderen verlor dort die Familie mit zwei Kindern im Alter von vier und neun Jahren ihr Heim. Das Haus ist unbewohnbar. Ihr ließ dieses Schicksal keine Ruhe, wie Kahle MDR SACHSEN erzählt. "Ich musste helfen, irgendetwas auf die Beine stellen." Ihr kam eine Online-Plattform in den Sinn, auf der sie einmal für jemanden gespendet hatte. Noch am Abend setzte sich die Oberlausitzerin ans Handy und startete selbst eine Spendenaktion.
Mehr als 60.000 Euro gespendet
Die ging durch die Decke. Innerhalb weniger Tage sind mehr als 60.000 Euro für die ausgebrannte Familie zusammengekommen. Außerdem gab es zahlreiche Hilfsangebote und Anfragen für Sachspenden. So fragte eine Nachbarin nach den Weihnachtsgeschenken der Kinder, die durch das Feuer verloren gingen. Sie wolle sie ersetzen und neu verpacken. "Das fand ich total rührend und schön", so Kahle.
Die Familie ist total dankbar und überwältigt von der ganzen Unterstützung, die sie erfahren haben.
Gemeinsam mit der örtlichen Feuerwehr war am Dienstag ein Termin für Sachspenden organisiert worden. Die Hilfsbereitschaft war so groß, dass ein zweiter geplanter Termin für diesen Donnerstag abgesagt wurde. "Die Feuerwehr hat gleich ganz viel sortiert. Was an Kleidung zu viel ist und nicht benötigt wird, da habe ich Kontakte zu einem Waisenhaus in Polen", sagt die Strahwalderin. Die Spenden sollen nicht umsonst gewesen sein, wie sie betont.
Überwältigende Hilfsbereitschaft
Die betroffene Familie ist bei Verwandten untergekommen und habe gerade ganz viele Dinge zu klären. Die Familie sei total überwältigt von der Solidarität und unendlich dankbar. Sie könnten es gar nicht fassen und schöpften daraus sehr viel Kraft. "Durch den Brand ist viel kaputt gegangen. Das Geld wird einfach gebraucht", sagt Kahle zur fünfstelligen Spendensumme. "Denn was und wann am Ende eine Versicherung zahlt, steht alles noch in den Sternen."
MDR (ama)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen | 04. Januar 2024 | 10:30 Uhr