Kriminalität Polizeidirektion Görlitz warnt vor SMS-Betrug

02. Juli 2023, 05:00 Uhr

Während noch vor einigen Jahren ein Anruf ganz selbstverständlich war, treten mittlerweile Textnachrichten ihren Siegeszug an. Was einerseits praktisch ist, hat jedoch auch Nachteile. Betrüger haben dadurch gerade bei älteren Menschen leichteres Spiel, unter anderem in den Landkreisen Bautzen und Görlitz. Dort haben sich Fälle von SMS-Betrug seit Jahresanfang gehäuft. Die Polizei gibt deshalb jetzt Hinweise, worauf die Bürgerinnen und Bürger achten sollten.

In den Landkreisen Görlitz und Bautzen haben sich in den vergangenen Monaten die Fälle von SMS-Betrug gehäuft. Zahlreiche Menschen verloren auf diese Weise viel Geld. Die Polizei warnt daher vor Nachrichten wie: "Hallo Mama, hallo Papa, mein Handy ist kaputtgegangen, das ist meine neue Nummer. Du kannst sie dir einspeichern und die alte löschen." Denn so oder so ähnlich beginnen sie, die Betrugsversuche per Textnachricht. Meist folgt dann die Bitte, sich per WhatsApp zu melden.

Überwiesenes Geld kann meist nicht zurückgeholt werden

Ist das Eis erstmal gebrochen, kommen die Betrüger schnell zur Sache. Wie die Polizei informierte, geben die Kriminellen häufig vor, dass ihr Onlinebanking mit dem neuen Handy noch nicht funktioniert und bitten um Geld. Sie beteuern, es am nächsten Tag gleich zurückzuzahlen. Die Beträge sind den Angaben zufolge oft im vierstelligen Bereich und eher unrund. Die Angeschriebenen sollen das Geld per Blitzüberweisung direkt auf ein Konto überweisen. Tun sie das, sei das Geld weg und könne in den meisten Fällen nicht wieder zurückgeholt werden, teilte die Polizei mit.

Was entlarvt die Täter?

Aber woran erkennen nun eigentlich potenzielle Opfer, dass sie lieber vorsichtig sein sollten? Die Beamtinnen und Beamten der Polizeidirektion Görlitz raten dazu, auf Spitzfindigkeiten zu achten. Warum sollte jemand beispielsweise "Hallo Mama, hallo Papa" schreiben? "In der Regel wissen Kinder, ob sie ihrer Mutter oder ihrem Vater schreiben", geben die Polizeibeamten zu bedenken. Manche Nachrichten enthielten zudem Rechtschreib- oder Grammatikfehler.

Polizei rät zu Rückfragen oder Rückruf

Ein probates Mittel, um den Betrug zu erkennen, können auch Rückfragen sein, weil es dann oft keine Reaktion gibt. Hintergrund ist dabei, dass häufig keine realen Personen antworten, sondern ein Computer. Darüber hinaus empfiehlt es sich laut Polizei, einfach mal die Nummer zurückzurufen. Einem direkten Gespräch würden die Täter - so es denn Menschen sind und keine Computer - nicht zustimmen und eine Ausrede auftischen, wie zum Beispiel, dass das Mikrofon kaputt oder noch nicht aktiviert sei", teilten die Beamten mit.

Wie verhält man sich richtig?

Um den Problemen von Anfang an aus dem Weg zu gehen, rät die Polizei allen Betroffenen: Speichern Sie eine unbekannte Nummer niemals ab, bevor Sie die Identität des Absenders überprüft haben. Darüber hinaus könne es sinnvoll sei, den Sohn und die Tochter erst einmal unter der alten Nummer anzurufen, hieß es. Keinesfalls sollte zudem Geld an unbekannte Bankverbindungen überweisen werden. Auch Blitzüberweisungen an nicht autorisierte Konten sollten tabu sein.

MDR (sth)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen | 20. Februar 2023 | 07:30 Uhr

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