Zwischenbilanz Verstärkte Grenzkontrollen: 47 mutmaßliche Schleuser gestellt

07. Oktober 2023, 21:27 Uhr

Die sächsische Polizei hat seit Beginn ihrer verstärkten Kontrollen in der Grenzregion zu Polen und Tschechien vor einem Monat 47 mutmaßliche Schleuser gefasst. Wie Landespolizeipräsident Jörg Kubiessa mitteilte, wurden zudem mehr als 1.700 illegal eingereiste Migrantinnen und Migranten aufgegriffen. Die meisten von ihnen seien an Bord von Lastwagen, Kleintransportern und Autos nach Sachsen gekommen, aber auch per Zug und zu Fuß.

In zahlreichen Fällen hätten Schleuser die Migranten einfach an Bundesstraßen und Autobahnen - auch mitten in der Nacht - abgesetzt. So wurden Ende September an der Anschlussstelle Dresden-Flughafen auf der A4 insgesamt 23 syrische Staatsangehörige festgestellt, darunter zwei Frauen und fünf Kinder. Einem Kleinkind und einem 40-jährigen Mann ging es dabei so schlecht, dass ein Notarzt angefordert werden musste.

Verschärfte Grenzkontrollen seit Ende September

Um den Druck auf kriminelle Schlesuer zu erhöhen, wies Sachsens Innenminister Armin Schuster die sächsische Polizei im September an, die Kontrollen an den Grenzen zu Tschechien und Polen zu erhöhen. Schuster hatte zuvor den polnischen Grenzschutz kritisiert, weil dieser mit der illegalen Migration an der EU-Außengrenze überfordert sei.

13.000 illegale Einreisen in erster Jahreshälfte

Die Polizei erwartet auch in den kommenden Monaten zahlreiche Schleusungsversuche nach Sachsen. Diese sollen weiterhin mit verstärkten Kontroll- und Fahndungsmaßnahmen eingedämmt werden. Die Bundespolizei hat in der ersten Hälfte dieses Jahres bereits rund 13.000 illegale Grenzübertritte nach Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen verzeichnet. Im gesamten Vorjahr waren es knapp 21.000 unerlaubte Einreisen.

MDR (phb)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 06. Oktober 2023 | 22:00 Uhr

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