Autonomer Bus in der Werkstatt des Frauenhoferinstituts Zittau
Künftig sol der kleine Bus von Klitten selbstständig an den Bärwalder See fahren. Bildrechte: Fraunhofer Kunststoffzentrum Oberlausitz

Startklar ab März? Autonomer Bus soll künftig zum Bärwalder See fahren

19. Januar 2025, 12:28 Uhr

Das autonome Fahren nimmt immer mehr Tempo auf, hat aber noch Kinderkrankheiten. So sollte bereits im vergangenem Jahr am Bärwalder See ein autonom fahrender Bus die Menschen ans Wasser bringen. Doch es zeigte sich, dass das autonome Fahren im ländlichen Raum wesentlich komplizierter ist als gedacht. Und so muss der Selbstfahrbus nun neu gedacht und gebaut werden.

Groß ist er wirklich nicht, der Kleinbus EZ10, aber was in ihm steckt, das ist schon etwas Großes: die Technik von morgen. Gerade wird sie im Fraunhofer-Kunststoffzentrum in Zittau Stück für Stück eingebaut.

Dann wird zum Beispiel ein Sensor verwendet, der das Umfeld des Busses zehn Mal pro Sekunde abscannen kann. Steffen Hendrich, Mitarbeiter in Zittau, sagte MDR SACHSEN: "Das ist ein Laser, der das Umfeld abtastet, seine gesamte Umgebung abtastet und damit generiert er sein Bild. Wir nehmen Daten, die können wir im Nachhinein offline auswerten." Dazu kämen noch Radar, Sichtfeldkameras und Infrarotsensoren, die es möglich machen sollen, dass der EZ10 auch im ländlichen Raum klar kommt. Und das ohne eine vorher genau festgelegte Teststrecke.

Fürs Land muss autonomes Fahren neu gedacht werden

Während in der Stadt das Fahrzeug mit vielen Sensoren an der Straße, wie Ampeln, Verkehrsleitanlagen oder einem flächendeckendem 5G-Netz, kommunizieren könnte, stört laut Hendrich auf dem Land jeder Baum, jede Brücke und jeder Tunnel. Die Ingenieure müssten für diesen Einsatz der Fahrzeuge völlig neu denken.

Autonomer Bus in der Werkstatt des Frauenhoferinstituts Zittau
Ein solcher Laser tastet die Umgebung ab und erstellt so ein Bild. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Es fehlten die Referenzpunkte

Projektleiter Maximilian Helbing von der TU Dresden sagt: "Man hat zum Beispiel eine andere Vegetation, die sich über das Jahr auch verändert. Laub fällt ab, Felder wachsen oder werden wieder gemäht. Man hat wesentlich weniger Bebauung, das heißt rechts und links von der Straße weniger Referenzpunkte, also keine Gebäude, Brücken und so weiter."

Autonomer Bus in der Werkstatt des Frauenhoferinstituts Zittau
Maximilian Helbing von der TU Dresden erklärt, was ide Herausforderungen beim Autonomen Fahren auf dem Land sind. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

"Pünktlich" zum Frühling soll der Bus an den Start gehen

Deshalb müssten um den Bus herum zusätzliche Kameras und Sensoren angebracht werden, damit der Rechner als Gehirn des Busses später im entscheidenden Moment das richtige Fahrmanöver ausführen kann. Der Plan lautet, dass der Bus vom Frühjahr an ab Klitten, einem Ortsteil von Boxberg (Oberlausitz), bis zum Bärwalder See fährt. Tests in dem Ort selbst seien schon absolviert worden. Ende März, so das Ziel, soll der autonome Kleinbus startklar sein - auch für die Landfahrten.

MDR (rmö/cke)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 17. Januar 2025 | 19:00 Uhr

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