• Regional- und S-Bahnen fahren ab sofort nach neuem Fahrplan. Der RE 1 Magdeburg-Berlin hat zum Beispiel andere Abfahrtszeiten.
• Außerdem wird es eine neue Zugverbindung zwischen Leipzig/Halle und Berlin geben.
• In Halberstadt ändert sich im Frühjahr der Fahrplan wegen Baumaßnahmen.

In Sachsen-Anhalt gilt ab sofort ein neuer Fahrplan für Regional- und S-Bahnen. Nach Angaben des Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt (Nasa) sollen künftig aber auch mehr Sitzplätze zur Verfügung stehen und zusätzliche Zug-Angebote gemacht werden. Darüber hinaus sei geplant, den Fahrgästen durch neue Abfahrtszeiten den Umstieg in Fernverkehrszüge zu erleichtern.

Neue Züge mit mehr Komfort versprechen angenehmere Zugreisen zwischen Magdeburg und Berlin. Bildrechte: picture alliance/dpa | Soeren Stache

Die Ostdeutsche Eisenbahngesellschaft (Odeg) übernimmt ab sofort den Regionalbahn-Betrieb zwischen Magdeburg und Frankfurt (Oder). Auf der Strecke werden neue Züge eingesetzt. Die sechsteiligen Bahnen bieten 637 Sitzplätze, 30 mehr als jetzt. Dazu in jedem Wagen Stellplätze für Fahrräder – sodass pro Zug bis zu 50 Stück mitgenommen werden können. Die Odeg verspricht Steckdosen und WLAN am Platz – sowie Catering-Teams mit Kaffee und Snacks.

Die Fahrzeiten ändern sich hingegen wenig. Um in Magdeburg den Umstiegsstress zu mindern, kommen die Züge aus Berlin wenige Minuten zeitiger an als bisher und fahren etwas später ab. Zudem soll montags bis freitags kurz vor 6 Uhr ein zusätzlicher Zug nach Berlin in Magdeburg abfahren.

Neue Fahrzeiten wird es auch bei der Regionalbahn 40 zwischen Genthin beziehungsweise Magdeburg und Braunschweig geben. Dort entfällt wegen der fehlenden Nachfrage künftig die erste Fahrt ab Marienborn, teilte der Nasa mit. Des Weiteren kommt es wegen Bauarbeiten auf vielen Strecken zu veränderten Fahrtzeiten.

Zwischen Magdeburg und Dessau benötigt der Regionalexpress 13 in Zukunft vier Minuten weniger. Die letzte Fahrt von Dessau wird von 22:14 auf 21:48 Uhr vorverlegt. Zwischen Halle und Bitterfeld sind mehr Verbindungen als bisher geplant, darunter am späten Abend.

Auf der Strecke Dessau-Wolfen wird voraussichtlich von Januar bis April gebaut. Dort sollen Busse eingesetzt werden. Der RE 14 fährt ab Dessau in Zukunft täglich um 5:09 Uhr, sodass es dann an den Werktagen in Wittenberg möglich ist, den IC aus Bitterfeld in Richtung Berlin bzw. Warnemünde zu erreichen. Zurück ist er abends nach 23 Uhr

In Wittenberg soll täglich ein neuer Zug ab 22:59 Uhr Richtung Jüterbog mit S-Bahn-Anschluss aus Richtung Halle/Leipzig bzw. Bitterfeld abfahren, wodurch sich Stunden später als bisher eine neue Nahverkehrsverbindung aus Halle/Leipzig in Richtung Berlin ergibt.

Außerdem können Fahrgäste von Sachsen-Anhalt aus auch weiterhin mit dem Nachtzug nach Zürich reisen. Allerdings ist das nun nicht mehr von Magdeburg aus, sondern von Halle und Naumburg aus möglich. Bei der Rückfahrt aus der Schweiz hält der Zug aber nur in Halle, nicht mehr in Naumburg.

Für Stendal beginnt mit dem Fahrplanwechsel hingegen ein langer und sicher schmerzlicher Abschied. Nach 30 Jahren wird das Ende für die Direktverbindung zwischen Altmark und Amsterdam eingeläutet. Wer so eine Reise noch machen will, dem bleiben 12 Monate lang täglich sechs Chancen, danach wird Stendal komplett aus dem Holland-Fahrplan gestrichen.

Freuen kann sich der einzige Fernverkehrsbahnhof der Altmark hingegen schon jetzt über mehr ICE-Verbindungen. So geht es täglich abends nach 20 Uhr noch bis Bremen und Oldenburg. Außerdem halten wieder mehr ICE zwischen Berlin und Nordrhein-Westfalen in Stendal.

Nach Halberstadt können Fahrgäste aus Halle werktags mit dem neuen Plan am Abend ab 22:07 Uhr durchfahren. Wer am frühen Morgen von Halberstadt nach Magdeburg fährt, kann in Zukunft erst etwa eine halbe Stunde später losfahren, nämlich ab 3:59 Uhr. Ab Mai wird die Bahnstrecke zwischen Halberstadt und Blumenberg gesperrt, weshalb zwischen Langenweddingen und Halberstadt Busse fahren werden.

Der Nasa kündigte zudem Fahrplanänderungen sowie voraussichtliche Einschränkungen für mehrere Regionalbahn- sowie Busverbindungen an.

Alle Bahnverbindungen des neuen Fahrplans 2023 können bereits unter www.bahn.de und www.mein-takt.de aufgerufen werden. Die Fahrplanaushänge der Buslinien im Bahn-Bus-Landesnetz sind seit Anfang November ebenfalls auf der Mein-Takt-Webseite einsehbar.

Während die Kosten für die sogenannten Spar- und Supersparpreise gleich bleiben, wird der sogenannte Flexpreis ohne Zugbindung im Schnitt rund sieben Prozent teurer.

Im Fernverkehr der DB werden die Preise zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2022 im Durchschnitt um 4,9 Prozent steigen. Die Preise für die BahnCards 25, 50 und 100 sowie für die Streckenzeitkarten steigen um durchschnittlich 4,9 Prozent.

Teurer werden auch das Hopper-, das Regio120 sowie das Sachsen-Anhalt-Ticket. Innerhalb des Mitteldeutsche Verkehrsverbunds und Marego-Verbunds ändert sich für einfache Fahrten hingegen nichts, hier wurden erst im August die Preise angehoben.