Nach tödlichen Unfällen "Nicht einfach spontan reinspringen": Wasserwacht warnt vor Gefahren beim Baden
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24. Juli 2024, 09:29 Uhr
Nachdem es in Sachsen-Anhalt in diesem Sommer bereits mehrere tödliche Badeunfälle gab, warnt die Wasserwacht vor den Risiken beim Schwimmen. DRK-Landesvizepräsident Andreas Lehning warnt davor, in unbekannten und unbewachten Gewässern baden zu gehen.
- Die Wasserwacht in Sachsen-Anhalt warnt vor Gefahren beim Schwimmen in unbekannten Seen oder Flüssen.
- Eltern seien in der Pflicht, ihre Kinder beim Baden zu beaufsichtigen.
- Im vergangenen Jahr kamen bei Badeunfällen landesweit 16 Menschen ums Leben.
Die Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Sachsen-Anhalt warnt davor, die Gefahren in unbekannten Gewässern zu unterschätzen. Der DRK-Landesvizepräsident und Rettungsschwimmer Andreas Lehning sagte MDR SACHSEN-ANHALT, es gebe dort ein erhöhtes Risiko.
Wenn da kein Rettungsschwimmer ist und etwas passiert, dann ist man zu hundert Prozent auf sich alleine gestellt.
Wenn man gut schwimmen könne und den See kenne, könnte man dort sicherlich baden. "Aber man muss wissen, dass, wenn da kein Rettungsschwimmer ist und etwas passiert, dann ist man zu hundert Prozent auf sich alleine gestellt." Lehning betonte, man solle besser dort baden gehen, wo eine Aufsicht gewährleistet sei und wo man wisse, dass man beobachtet werde.
Rettungsschwimmer: Eltern müssen ihre Kinder beim Baden beaufsichtigen
Lehning sagte, man stelle immer häufiger fest, dass sich viele überschätzten und sich nicht an die Baderegeln hielten. "Wenn man ins Wasser geht, sollte man sich vorher abkühlen, nicht einfach spontan reinspringen, sondern sich erstmal ein bisschen frisch machen", so Lehning. Auch sollte man nicht zu lange im Wasser bleiben.
Der Leiter der Wasserwacht Magdeburg sieht auch die Eltern bei der Aufsicht ihrer Kinder in der Pflicht. Zu oft würden Kinder im Freibad oder am See allein gelassen. Ihre Eltern spielten am Handy und würden ihre Pflicht vernachlässigen, auf ihre Kinder aufzupassen.
Primär sind die Eltern für ihre Kinder verantwortlich. Und wir mussten feststellen, dass wir erhöht gefordert sind, [...] weil Kinder mal schnell untertauchen.
Badeunfälle in Sachsen-Anhalt: 16 Tote im vergangenen Jahr
Im Jahr 2023 starben in Sachsen-Anhalt 16 Menschen beim Baden. In den Jahren 2022 und 2021 waren es jeweils zwölf Tote. Auch in diesem Jahr kam es bereits zu einigen Badeunfällen. Am Sonntag starb im Plattensee in Dannigkow im Jerichower Land ein 47-Jähriger. Der Mann schwamm im See und spürte nach Polizeiangaben Schmerzen in der Brust. Er konnte sich zunächst noch aus eigener Kraft auf eine Badeplattform retten, starb aber später noch vor Ort.
Am Samstag wurde ein 21-jähriger Nichtschwimmer im Hasse-See bei Braunsbedra im Saalekreis lebensbedrohlich verletzt. Wie eine Sprecherin der Polizei am Montagvormittag sagte, schwebt er immer noch in Lebensgefahr. Genauere Informationen zur Unfallursache waren zunächst nicht bekannt.
dpa, MDR (Lars Wohlfahrt, Norma Düsekow, Uli Wittstock, Lucas Riemer) | Erstmals veröffentlicht am 23.07.2024
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 23. Juli 2024 | 07:45 Uhr
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