Test für den Notfall Probe-Warntag in Sachsen-Anhalt mit Problemen
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10. September 2020, 19:52 Uhr
Beim bundesweiten Probealarm-Tag hat es Probleme und Aussetzer gegeben. Zahlreiche Menschen meldeten MDR SACHSEN-ANHALT, dass die geplante Probewarnung bei ihnen nicht angekommen ist. Sirenenzeichen sind vielerorts ebenso ausgeblieben wie Warnungen per App, im Radio und Fernsehen.
"In 06295 Eisleben Sirenen!", schreibt Nicole Faber aus Gerbstedt auf der Facebook-Seite von MDR SACHSEN-ANHALT, und gleich darunter: "In 06333 Hettstedt, nix." Die Kommentare stehen unter einem Post, in dem MDR SACHSEN-ANHALT auf den bundesweiten Probealarm aufmerksam macht, der für Donnerstag, 11 Uhr angekündigt worden war.
Der hat gemäß Berichten der Leser- und Hörerschaft und unserer Reporter in Sachsen-Anhalt mit zahlreichen blinden Flecken stattgefunden. Warn-Sirenen sollten losgehen, die Katastrophen-Warn-App "NINA" sollte Mitteilungen versenden, auch in vielen Einrichtungen waren die Warn-Tests geplant. Vielerorts stattdessen: Ruhe.
Das sagen die Sachsen-Anhalter
In Dessau-Roßlau waren laut Christina Rohn nur Rettungswagen zu hören, laut Matze Trotha gab es auch in Bernburg keine Sirenen. Radiohörerinnen und -hörer berichten: In Quedlinburg und in Teilen der Börde waren keine Sirenen zu hören, in Wernigerode hingegen schon.
In Seehausen im Landkreis Stendal war der Warntag erfolgreich: Die "Sirenenfreunde der Altmark" haben per Facebook ein Video gesendet und berichten: "Zu hören sind die 3 Sirenen der Stadt, die das Signal abspielen. Warnung der Bevölkerung. Typ der Sirene: S385"
Einige Städte betreiben keine Sirenen mehr
Die Stadt Dessau-Roßlau hatte offiziell auf eine Teilnahme verzichtet. Der Feuerwehr-Chef sagte MDR SACHSEN-ANHALT, der Test-Tag sei eine Sache des Bundes. Man habe keine Informationen erhalten, wie man die Sirenen für die unterschiedlichen Probealarme umzustellen habe. Jede Sirene müsste einzeln umprogrammiert werden.
Auch Magdeburg hatte bereits vorher angekündigt, statt auf Sirenen, auf die NINA-App zu setzen. Die Stadt Halle arbeitet gar nicht mehr mit Sirenen und auch Querfurt nicht. Der Stadt seien die Sirenen im Unterhalt zu teuer gewesen.
In Zukunft regelmäßig Warntage
Auch die Katastrophen-Warn-App NINA und Katwarn blieben bei vielen Nutzern still. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in Bonn berichtete über Verzögerungen. Es sei nciht vorgesehen gewesen, dass zeitgleich so viele Warnmeldungen ausgelöst wurden. Es sei vorgesehen gewesen, dass nur der Bund, nicht auch Länder und Kommunen die Warnung auslösen.
Den bundesweiten Warn-Tag soll es künftig immer am zweiten Donnerstag im September geben. Ziel ist es, die Bevölkerung für Warnungen im Ernstfall zu sensibilisieren.
Gemischte Reaktionen aus Sachsen-Anhalt
Michaela Schlönvoigt hat die Sirene am Donnerstag gehört. Sie schreibt auf Facebook: "Habe damit auch so gar kein Problem warum müssen einige gleich wieder sonst was denken. Hier gehen in jedem Ort der Umgebung jeden Mittwoch die Sirenen das war ja auch schon früher so."
Facebook-Nutzer "Julia Vs Daniel" nimmt den fehlenden Alarm nicht auf die leichte Schulter: "Im Ernstfall wäre ich bestimmt tot, in Reform war nichts zu hören. Hab mir extra die Nina App runtergeladen, auch kam nichts. Wie werde ich denn im Ernstfall benachrichtigt?"
Quelle: MDR/jh
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | 10. September 2020 | 13:00 Uhr
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