Filialen landesweit betroffen Vereinzelt Warnstreiks im Einzelhandel bis zum Wochenende

27. Juli 2023, 12:38 Uhr

Der Tarifkonflikt im Einzelhandel schwelt weiter. Gleich mehrere Tage sind landesweit in Sachsen-Anhalt erneut Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diverser Ketten zum Ausstand aufgerufen. Inwieweit die Kundinnen und Kunden in den Geschäften mögliche Auswirkungen zu spüren kriegen, ist unklar.

In Sachsen-Anhalt werden seit Donnerstag die Warnstreiks im Einzelhandel fortgesetzt. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi sind Beschäftigte einzelner Märkte von Kaufland, Edeka, Marktkauf und Ikea aufgerufen, bis Sonnabend die Arbeit niederzulegen. Außerdem seien mehrere Kundgebungen geplant, erklärte Verdi.

Verdi will Druck auf Arbeitgeber erhöhen

Mit den Aktionen soll im laufenden Tarifstreit der Druck auf die Arbeitgeber erhöht werden. Zuletzt war die dritte Verhandlungsrunde ergebnislos unterbrochen worden. Das vorgelegte Angebot war aus Sicht der Gewerkschaft nicht ausreichend.

Gefordert werden für die Beschäftigten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen unter anderem 2,50 Euro mehr pro Stunde. Die Ausbildungsvergütung soll auf 250 Euro pro Monat angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen. Außerdem fordert die Gewerkschaft die Allgemeinverbindlichkeit des Tarifvertrages. Am 29. August ist der Start der vierten Verhandlungsrunde geplant. Der alte Tarifvertrag war Ende Mai ausgelaufen. Seitdem gab es bereits mehrere Warnstreiks.

Verdi-Sprecherin Christine Stoffl sagte, sie hoffe, dass sich bei den neuen Warnstreiks so viele Beschäftigte anschließen, dass die Läden geschlossen bleiben müssen. Dies habe bei den zurückliegenden Warnstreiks nicht geklappt. Beschäftigte lobten zwar heimlich die Aktionen der Gewerkschafter, trauten sich dann aber nicht, mit zu streiken, erklärte Stoffl.

Kunden sollen normal einkaufen können

Die Händler ihrerseits hoffen, dass das Tagesgeschäft möglichst ohne Einbußen läuft. Kaufland teilte am Donnerstag mit, die Filialen blieben regulär geöffnet. Kunden könnten wie gewohnt einkaufen. "Selbstverständlich respektieren wir die Teilnahme unserer Mitarbeiter an Streiks", heißt es in einer Mitteilung.

MDR (Kathrin Köcher, Michael Rosebrock, André Plaul)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 27. Juli 2023 | 08:00 Uhr

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