Fehlende Steuerfahnder Sachsen-Anhalt: Mindestens 20 Millionen Euro Steuern hinterzogen
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07. Juli 2024, 19:30 Uhr
In Sachsen-Anhalt sind im Jahr 2023 mindestens 20 Millionen Euro Steuern hinterzogen worden. Das haben Steuerfahnder aufgedeckt. Der höchste Einzelfall lag demnach bei 4,2 Millionen Euro. Weil es nicht genug Fahnder gibt, gehen dem Land laut Steuergewerkschaft jährlich Millionenbeträge verloren.
In Sachsen-Anhalt sind im Jahr 2023 mehr als 20 Millionen Euro hinterzogene Steuern aufgedeckt worden. Das Finanzministerium teilte mit, der höchste Einzelfall habe bei mehr als 4,2 Millionen Euro gelegen. Es habe außerdem 174 Fälle gegeben, in denen Menschen eine Selbstanzeige wegen nicht gezahlter Steuern gestellt hätten. Wie hoch die betreffende Summe sei, sei nicht bekannt.
Um Fälle von Steuerhinterziehung aufzudecken, sind in Sachsen-Anhalt insgesamt 62 Fahndungs-Prüfer im Dienst. Aus Sicht der Landesvorsitzenden der Deutschen Steuergewerkschaft, Iris Herfurth, liegt bundesweit eine Mangel-Besetzung vor. Zwar könnten die Steuerfahnder ihren gesetzlichen Auftrag erfüllen, aber Bund und Land gingen so jährlich Millionenbeträge verloren.
Rolle von KI und IT-Kenntnissen nimmt zu
Die Summe der entdeckten hinterzogenen Steuern in Sachsen-Anhalt schwankt laut Finanzministerium von Jahr zu Jahr. 2022 seien es rund 33 Millionen Euro gewesen, 2021 16,6 Millionen Euro. Grund dafür sei unter anderem, dass sogenannte Großverfahren oft mehrere Jahre Ermittlungsarbeit in Anspruch nehmen würden.
Herfurth plädierte dafür, das Personal effektiv einzusetzen. In Sachsen-Anhalt arbeiten die Fahndungs-Prüfer mit dem Landeskriminalamt zusammen. Hierbei spielten IT-Kenntnisse und zukünftig auch KI eine größer werdende Rolle.
dpa, MDR (Leonard Schubert)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 07. Juli 2024 | 13:00 Uhr
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