Silvesternacht Schönebeck: Betrunkener Autofahrer überfährt Mann – er stirbt am Unfallort
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01. Januar 2023, 12:01 Uhr
Polizei und Feuerwehr mussten an Silvester in Sachsen-Anhalt zu vielen Einsätzen ausrücken. Zum Beispiel in Schönebeck: Dort wurde ein Mann beim Anzünden von Feuerwerkskörpern von einem Auto, dessen Fahrer betrunken war, erfasst – er starb noch am Unfallort.
In Schönebeck im Salzlandkreis hat ein betrunkener Autofahrer mit seinem Wagen einen Mann, der gerade auf der Straße Feuerwerkskörper anzündete, erfasst. Wie die Polizei erklärte, wurde der 42-Jährige mehrere Meter weit über die Fahrbahn geschleudert und starb noch am Unfallort. Der 61 Jahre alte Autofahrer beging nach dem Unfall Fahrerflucht. Ein Zeuge folgte ihm und konnte ihn laut Polizei zum Umkehren bewegen. Danach wurden bei dem 61-Jährigen 1,86 Promille gemessen. Ihm wurden eine Blutprobe und der Führerschein abgenommen.
Mann verliert linke Hand und linkes Augenlicht
Ein Mann aus Weißenfels in Sachsen-Anhalt hat sich in der Silvesternacht schwere Verletzungen beim Zünden eines Böllers zugezogen. Er habe sich "die linke Hand komplett weggesprengt, da war nichts mehr zu retten", sagte der Leitende Oberarzt der Spezialklinik für Handchirurgie und Brandverletzungen des BG Klinikums Bergmannstrost, Cord Corterier. Außerdem sei er auch an der rechten Hand verletzt und habe das linke Augenlicht verloren.
In der Silvesternacht wurden in der Handchirurgie rund 15 Personen behandelt. Man habe die ganze Nacht durchgehend Menschen operiert, sagte Corterier. Durch das Verkaufsverbot von Böllern und Co. im Zuge der Corona-Pandemie habe es in den vergangenen zwei Jahren an Silvester deutlich weniger Verletzungen gegeben. "Dieses Jahr ging es wieder so schlimm los wie vorher."
Der Mediziner warnte erneut davor, zu illegalen oder selbst gebauten Feuerwerkskörpern zu greifen, da die Verletzungsgefahr größer sei. "Die schweren Verletzungen rühren alle von Böllern her." Diese seien eine große Gefahrenquelle und würden insbesondere junge Menschen häufig faszinieren. Corterier plädiert dafür, stärker auf kontrolliert abbrennendes Feuerwerk zu setzen.
Rakete vom Balkon verletzt Mutter und Sohn
In Thale sind kurz nach Mitternacht eine Frau und ihr 9-jähriger Sohn durch eine Feuerwerksrakete verletzt worden. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, war die Rakete von einem 42-jährigen Mann von einem Balkon gezündet worden und zwischen der 35-jährigen Frau und ihrem Sohn explodiert. Die beiden wurden im Krankenhaus behandelt. Gegen den Beschuldigten wurde ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung eingeleitet.
In Harzgerode verletzte sich in der Silvesternacht ein 14-jähriger Junge beim Zünden von Pyrotechnik schwer an der Hand. Insgesamt sei die Silvesternacht im Landkreis Harz mit einer Vielzahl von Einsätzen, aber ohne größere Störungen abgelaufen, teilte die Polizei mit. Hauptsächlich seien die Einsatzkräfte bei Körperverletzungs- und Branddelikten zum Einsatz gekommen. Außerdem seien mehrere Verstöße mit pyrotechnischen Erzeugnissen geahndet worden, die in Deutschland nicht zu gelassen sind.
Polizei und Feuerwehr rückten häufig aus
Ansonsten war es nach Angaben der Polizei in weiten Teilen des Landes eine typische Silvesternacht mit zahlreichen Einsätzen. Bis Mitternacht habe es lediglich vereinzelt Fälle von Sachbeschädigungen und Körperverletzungen gegeben, teilte die Polizei am Sonntag mit. Auch nach Mitternacht habe man eine verhältnismäßig niedrige Zahl von Straftaten registriert.
Die Feuerwehr in Magdeburg rückte in der Nacht zu insgesamt 40 Einsätzen aus, bei denen es sich um Kleinbrände handelte. Es brannten zum Beispiel Container, Pappe vorm Katharinenturm und ein Balkon.
Auf der Autobahn 2 bei Magdeburg hat an Silvester ein Auto gebrannt. Wie die Polizei mitteilte, sei ein 51-Jähriger in Richtung Berlin unterwegs gewesen, als er sein Auto wegen eines Motorschadens auf dem Standstreifen abstellen musste. Der auslaufende Kraftstoff habe sich am heißen Motor entzündet. Die beiden Insassen blieben unverletzt. Die Feuerwehr konnte den Brand nach kurzer Zeit löschen. Am PKW entstand Totalschaden.
Deutschlandweit gab es in der Silvesternacht viele Einsätze – hier ein Überblick:
MDR (Thomas Tasler/Karin Roxer/Johanna Daher), dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 01. Januar 2023 | 06:00 Uhr