Blick auf das «Touristeninformationszentrum am Ringheiligtum Pömmelte».
Für das neue Besucherzentrum am Ringheiligtum Pömmelte sind 130 Tonnen Lehm verbaut worden. Bildrechte: picture alliance/dpa | Klaus-Dietmar Gabbert

Digital informiert Neues Besucherzentrum am Ringheiligtum Pömmelte eröffnet

05. Mai 2023, 19:58 Uhr

Das Ringheiligtum Pömmelte im Salzlandkreis gilt als das "deutsche Stonehenge". Damit sich Besucherinnen und Besuchern noch besser über die Anlage informieren können, wurde am Freitag ein Informationszentrum eröffnet.

Am Ringheiligtum Pömmelte in Sachsen-Anhalt steht Besucherinnen und Besuchern ein neues Informationszentrum zur Verfügung. Das Lehmhaus wurde am Freitag offiziell eingeweiht und wird mit einer Festwoche eröffnet, wie der Salzlandkreis in Bernburg mitteilte. Bis zum 14. Mai seien unter anderem Mondscheinführungen und Konzerte geplant.

130 Tonnen Lehm, 2,7 Millionen Euro Baukosten

Blick auf das «Touristeninformationszentrum am Ringheiligtum Pömmelte».
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Für das Besucherzentrum wurden den Angaben zufolge rund 130 Tonnen Lehm in Handarbeit Schicht für Schicht aufgetürmt. Das Gebäude ist 25 Meter lang, fünf Meter breit und 3,60 Meter hoch. Im Inneren informieren mehrere Bildschirme über den Fundort und die Sehenswürdigkeiten der Region. Außerdem finden Vorträge und museumspädagogische Veranstaltungen statt.

Laut Landesarchäologe Harald Meller vermittelt das Haus durch den Lehm "einen Eindruck von den frühbronzezeitlichen Bauten, die wir hier in der damals größten Siedlung Mitteleuropas hundertfach dokumentiert haben". Das Gebäude steht zudem auf dem Grundriss eines vorgeschichtlichen Langhauses.

Das neue Informationszentrum mit digitaler Technik hat laut Betreiber rund 2,7 Millionen Euro gekostet und ist mit Fördermitteln von Bund und Land finanziert worden. Wegen Lieferengpässen seien die Kosten gestiegen, hieß es. Ursprünglich waren 1,8 Millionen Euro veranschlagt.

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"Deutsches Stonehenge" durch Luftbildaufnahmen entdeckt

Das Ringheiligtum am Zusammenfluss von Elbe und Saale wurde um 2300 vor Christus errichtet. Die Anlage mit einem Durchmesser von 115 Metern wird umgangssprachlich auch als "deutsches Stonehenge" bezeichnet. Zwei Hauptachsen führen in das Innere der Anlage und sind auf feste Positionen des Sonnenlaufs ausgerichtet. Die Anlage wurde in der Jungsteinzeit 300 Jahre lang als zentrales Heiligtum genutzt.

Die Umrisse der Anlage waren durch Luftbildaufnahmen im Jahr 1991 wiederentdeckt worden. Von 2005 bis 2008 führten die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Ausgrabungen durch. Dabei fanden die Wissenschaftler Keramikgefäße, Tierknochen, Steinbeile und menschliche Skelettteile.

epd, MDR (Moritz Arand)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 05. Mai 2023 | 11:30 Uhr

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