Uniklinikum Magdeburg
Plant künftig mit dem städtischen Klinikum seine Entwicklung: das Uniklinikum Magdeburg Bildrechte: picture alliance/dpa | Peter Gercke

Nach jahrelangen Gesprächen Uniklinikum und Klinikum Magdeburg arbeiten künftig zusammen

22. November 2022, 04:37 Uhr

Künftig soll es nur noch eine, gemeinsame Planung für das Uniklinikum und das Klinikum Magdeburg geben. So sollen "Doppelstrukturen" abgebaut, Geld gespart und Schwerpunkte gebildet werden. Am Montag wurde eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet.

Das Universitätsklinikum Magdeburg und das städtische Klinikum Magdeburg wollen enger zusammenrücken. Dafür wurde am Montag eine Kooperationsvereinbarung zwischen beiden Häusern unterzeichnet. Zuvor hatte auch der Stadtrat sein "Ok" gegeben.

Man wolle "eine abgestimmte, optimale medizinische Versorgung aller Patient:innen", hoffe aber auch auf Synergieeffekte, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Künftig soll nur noch eine Medizinstrategie für beide Häuser zusammen entwickelt werden. Dadurch sollen "Doppelstrukturen" abgebaut und Schwerpunkte für die jeweiligen Häuser gebildet werden. Auf der anderen Seite würde dann Geld gespart. 

Kein Wettbewerb um Personal und Patienten mehr

Als Maximalversorger bieten Uniklinikum und Klinikum nahezu alle medizinischen Leistungen an. Dadurch entsteht ein Wettbewerb um Patienten im Norden Sachsen-Anhalts – und damit auch um Geld. Diesen Wettbewerb gelte es nun "aufzulösen", ebenso wie die Konkurrenz um Personal. Gutachter hatten zuvor bescheinigt, dass die derzeitige Lage langfristig existenzbedrohend für beide Häuser sei.

Gemeinsam sei man stärker, sagte Wissenschaftsminister Armin Willingmann (SPD). Er führt den Aufsichtsrat des Uniklinikums und drängt zur Eile. Wichtig sei, dass die Vereinbarung "jetzt schnell mit Leben gefüllt wird", so Willingmann.

Simone Borris, Oberbürgermeisterin von Magdeburg, steht vor dem Rathaus.
Es gehe um eine "zukunftsfähige medizinische Versorgung": Magdeburgs Oberbürgermeisterin Borris Bildrechte: MDR/Kevin Poweska

Simone Borris, Oberbürgermeisterin der Stadt Magdeburg, sagte, für die Menschen in der Region brauche es eine "zukunftsfähige, qualitativ hochwertige und maximale medizinische Versorgung". Genau diese müsse aber auf "wirtschaftlich gesunden Füßen stehen", so Willi Lamp, Kauf des Klinikum Magdeburgs.

Dass solche Synergien auch im Streichen von Personal liegen könnten, war von Beteiligten in der Vergangenheit widersprochen worden. Der Kaufmännische Direktor des Uniklinikums, Marco Bohn, sagte nun, man werde "Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr gute Perspektiven bieten".

Schwieriger Weg bis zur Vereinbarung

Uniklinikum und Klinikum arbeiten bereits in einigen wenigen Bereichen zusammen, etwa der Kinderpsychiatrie. Das Klinikum ist zudem Lehrkrankenhaus der medizinischen Fakultät.

Die Gespräche für die Kooperationsvereinbarung hatten sich über ein Jahr hingezogen. Ursprünglich war auch die Rede von einer Fusion zu einem "Großkrankenhaus" gewesen. Die Überlegung wurde verworfen.

Klinikum und Uniklinikum sind finanziell angeschlagen. Infolge der Corona-Pandemie, Inflation und Energiekrise will das Klinikum Magdeburg einen Kredit über 30 Millionen Euro aufnehmen. Der Stadtrat beschloss bereits im Oktober, diesen mit einer Bürgschaft über 20 Millionen Euro absichern zu wollen.

Das landeseigene Uniklinikum wiederum schreibt seit Jahren Verluste in zweistelliger Millionenhöhe. Die Gründe dafür sind vielfältig. Interne Analysen ergaben etwa, dass in gleich sieben lukrativen Bereichen Patienten eher zum städtischen Klinikum als zum Uniklinikum gehen würden. Dazu gehören Orthopädie, Urologie und Chirurgie.

MDR (Thomas Vorreyer)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 21. November 2022 | 14:00 Uhr

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