Jerichower Land Nach Fischsterben: Auch tote Enten im Parchauer See entdeckt
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18. September 2023, 18:52 Uhr
Im Parchauer See hat es ein massives Fischsterben gegeben. Grund ist Sauerstoffmangel. Nachdem der lokale Anglerverein die Menge der toten Fische zunächst auf vier Tonnen geschätzt hatte, sind es nun rund sechs Tonnen. Neben Fischen haben die Angler auch tote Enten geborgen. Der Verein kritisiert den Umgang der Behörden mit dem Problem.
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- Aus dem Parchauer See bei Burg sind mittlerweile rund sechs Tonnen tote Fische geborgen worden. Zudem wurden tote Enten gefunden.
- Die Ursache für das Fischsterben war Sauerstoffmangel im Wasser.
- Der Anglerverein kritisiert, wie Behörden mit dem Problem umgehen. In Sachsen-Anhalt gibt es immer wieder Fischsterben.
In einem See in Parchau bei Burg (Jerichower Land) beklagen Angler erneut ein massives Fischsterben. Nach Angaben des örtlichen Anglervereins sind mittlerweile sechs Tonnen tote Fische aus dem See geborgen worden. Ende vergangener Woche hatte der Vereinsvorsitzende Norman Becker die Menge auf vier Tonnen geschätzt.
Dem Anglerverein zufolge sind alle Arten von Fischen betroffen. Mittlerweile seien außerdem tote Enten auf dem See gefunden worden. Weshalb auch die Enten verendet sind, ist noch nicht abschließend geklärt.
Ursache für das Fischsterben: Sauerstoffmangel im Wasser
Bereits am Donnerstagabend war der Anglerverein im Dauereinsatz, um Kadaver aus dem See zu fischen. Wie der Angelverein MDR SACHSEN-ANHALT am Freitag mitteilte, hat sich der Verdacht des Sauerstoffmangels bestätigt. Vereinsvorstand Becker sagte, eine Probe habe am Mittag einen Wert von 0,2 Milligramm ergeben. Notwendig sei das Zehnfache. "Wir hatten zuvor die Braunalge im Gewässer. Jetzt ist es die Grünalge wieder. Der ganze See blüht und stinkt."
Becker zufolge hat die Feuerwehr das Oberflächenwasser am Donnerstagabend abgepumpt, in die Luft gespritzt und wieder ins Wasser fallen lassen: "Wir konnten beobachten, dass sich die Fische dann dort unter diesen Strahl gestellt haben." Das Umwälzen des Wassers sei wichtig, um die noch lebenden Fische zu retten. Feuerwehren helfen demnach weiterhin dabei, das Wasser in Bewegung zu halten. Zudem sei ein Durchfluss zwischen zwei Teile des Sees gelegt worden. Die Lage der verbliebenen Fische habe sich mittlerweile verbessert.
Angler: Umweltamt und Stadt kannten die Probleme
Wie es zu dem Sauerstoffmangel kommen konnte, ist noch unklar. Dazu laufen Untersuchungen des Landkreises. Angesichts des jetzigen Fischsterbens kritisierte Becker das Umweltamt und die Stadt Burg als Besitzer des Sees scharf. Demnach seien die Probleme seit Jahren bekannt, doch geholfen werde nicht. Auch das aktuelle Fischsterben habe man dort lediglich zur Kenntnis genommen.
Die Kosten für die Entsorgung der toten Fische muss voraussichtlich der Anglerverein als Pächter des Sees tragen. Für sechs Tonnen sind das demnach knapp 1.500 Euro.
Immer wieder Fischsterben in Gewässern in Sachsen-Anhalt
Wie viele Gewässer in Sachsen-Anhalt kämpft auch der Parchauer See mit Niedrigwasser und vielen Algen, die Fischen den Sauerstoff rauben. Derartige Vorfälle treten in Sachsen-Anhalt zuletzt immer häufiger auf. Im Parchauer See selbst trat zuletzt 2018 ein Fischsterben auf.
MDR (Max Hensch, Dennis Blatt, Mario Köhne, Christoph Dziedo, Michel Holzberger, Maren Wilczek) | Erstmals veröffentlicht am 15.9.2023
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 18. September 2023 | 14:30 Uhr
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