Haustiere Hilfe für "Coronahunde" beim Hundesportverein Burg
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01. Oktober 2022, 15:48 Uhr
Viele Menschen haben sich in der Pandemie Haustiere zugelegt und waren später überfordert. So ging es auch Nadine Winckler. Ihr flauschiger Bernersennenhund Olaf entwickelte sich innerhalb weniger Wochen zu einem "Rüpel", sagt sie. Im Hundesportverein Burg haben die beiden gelernt, besser miteinander auszukommen. Trotzdem sollte sich nicht jeder einen Hund anschaffen.
- Viele Menschen haben Probleme mit Hunden, die sie sich während der Corona-Pandemie zugelegt haben. Hund "Olaf" etwa entwickelte sich nach kurzer Zeit zum "richtigen Rüpel".
- Gemeinsames Training bei speziellen Vereinen kann Hunden und Besitzern helfen.
- Bei Problemen sollte man nicht lange warten und sich frühzeitig Hilfe holen, rät der Hundesportverein Burg.
Der Corona-Lockdown hat viele Menschen desozialisiert. Urlaube waren nicht möglich. Die Freizeit wurde in der Natur verbracht, allein oder mit einem neuen Vierbeiner, denn so einige legten sich einen Hund zu. Doch etliche Besitzerinnen und Besitzer sind mit dem neuen Haustier schnell an ihre Grenzen gestoßen. So etwa Nadine Winckler aus Parchen. Ihr flauschiges Bernersennnen-Baby "Olaf" entwickelte sich in kürzester Zeit zu einem Rüpel.
Schuhe angefressen und Blumenbeete ausgebuddelt
"Olaf hat sich für alles interessiert, aber nicht für mich. Er fand Schmetterlinge im Vorbeifliegen viel interessanter und herabfallende Blätter", so Nadine. Olaf hatte als Junghund aber auch Schuhe angefressen und Blumenbeete ausgebuddelt. Mit acht Wochen hatte die junge Frau ihn bei sich zu Hause aufgenommen. Olaf stammt aus einem Wurf ihrer Eltern. Olaf wollte niemand haben, da er kein rassetypisches Aussehen hat. Nadine hat sich in Olaf "schockverliebt" und ihn zu sich genommen.
Hilfe durch gemeinsames Training
Es musste sich etwas ändern. Die 24-jährige Hundebesitzerin suchte sich Hilfe beim Hundesportverein in Burg. Zweimal pro Woche trainieren Nadine und Olaf seitdem gemeinsam. Es gibt verschiedene Übungen, erzählt sie. Neben klassischen Befehlen, wie "Sitz" oder "Platz" wird auch geübt, dass sich die Tiere gegenüber anderen Hunden sozial verhalten und sie gut miteinander umgehen.
Geübt wird aber auch das Verhalten in einer Stadt oder in einer Menschenmenge. Der Kontakt zwischen Hund und seinem Besitzer stehe im Fokus. Bei dem Hundesportverein wird aber auch in einem Hindernisparcours geübt. Dabei laufen die Tiere zum Beispiel über eine Wippe oder laufen durch einen Tunnel.
Das Miteinander wird unheimlich gefördert. Olaf war anfangs auch ängstlich. Jetzt hat er sich super entwickelt. Wir beide sind ein richtig starkes Team geworden, dank des Trainings auf dem Hundesportplatz.
Viele Hundebesitzer waren überfordert
Auch Trainer Wolfgang Koch sagt, dass aus dem Rüpelhund Olaf ein richtig toller Hund geworden ist. Während der Coronazeit seien auch andere Hundebesitzer deutlich überfordert gewesen. Rund fünf Anfragen pro Wochen habe es alleine für Welpen gegeben.
Bei Problemen nicht lange warten
Wolfgang Koch rät Hundebesitzern den es ähnlich wie Nadine Winkler geht, nicht lange zu warten und direkt Kontakt mit dem Hundesportverein aufzunehmen. Abgewiesen habe er noch niemanden.
Auch wenn sich Olaf gut entwickelt hat, rät Koch dazu, dass jeder sich gut überlegen sollte, ob ein Hund die richtige Anschaffung ist. So ein Vierbeiner brauche jede Menge Aufmerksamkeit und Zeit. Das hätten wohl viele neuen Hundebesitzer etwas unterschätzt, meint Koch.
MDR (Marila Zielke Leonard Schubert, Cornelia Winkler)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | 21. September 2022 | 19:00 Uhr
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