Nach mehreren Unfällen A2 in Richtung Hannover wieder frei

16. Juni 2023, 10:04 Uhr

Die für die A2 Richtung Hannover geltende Vollsperrung ist nach stundenlangen Reparaturarbeiten bei Burg wieder freigegeben worden. Nach mehreren Unfällen war sie bereits bis zum Donnerstagnachmittag dicht. Betroffen waren die Abschnitte zwischen Lostau und Magdeburg-Rothensee und zwischen Theeßen und Burg-Ost. Ein Mensch starb bei einem Auffahrunfall an einem Stauende. Bereits am Mittwoch gab es einen Riesenstau auf der Autobahn im Großraum Magdeburg.

Die Autobahn 2 ist nach mehreren Unfällen zwischen Theeßen und Burg-Ost in Richtung Hannover wieder frei. Wie die Autobahn GmbH am Abend mitteilte, sind die Reparaturarbeiten abgeschlossen. Der Verkehr rolle auf zwei Fahrstreifen pro Richtung. Die geplanten Reparaturarbeiten an der Mittelleitplanke aufgrund der Unfälle am Mittwoch seien vorgezogen worden. Dafür sollte die A2 bei Burg ursprünglich von Donnerstagabend bis Mitternacht gesperrt werden.

Während der Sperrung wurde der Verkehr zwischen Theeßen und Burg-Zentrum umgeleitet. Die Gegenspur Richtung Berlin konnte den Angaben nach einspurig genutzt werden.

Ein Toter nach Lkw-Unfall

Am Donnerstagmorgen kam es nach den Unfällen vom Mittwoch zu einem weiteren Unfall, bei dem ein 44-jähriger Mann ums Leben kam. Ersten Erkenntnissen der Polizei zufolge hatte ein 28-jähriger Lkw-Fahrer das Stauende an der Großbaustelle bei Burg im Jerichower Land übersehen. Bei dem Unfall sind demnach drei haltende Lastwagen ineinandergeschoben worden.

Der Beifahrer des Unfallverursachers habe den Aufprall nicht überlebt. Der Fahrer selbst blieb den Angaben zufolge unverletzt. Ein weiterer Lkw-Fahrer sei leicht verletzt worden. Der mit 20 Tonnen Brennholzpaletten beladene Lkw des 28-Jährigen ist nach Aussage der Polizei stark beschädigt und mit zwei weiteren beteiligten Lkw abgeschleppt worden. Der Gesamtschaden beläuft sich demnach auf rund 148.000 Euro.

Acht Unfälle am Mittwoch auf der A2

Seit Mittwochvormittag hatte es bereits acht Unfälle gegeben, je vier pro Fahrtrichtung. Der Gesamtschaden wird laut Polizei in die Hunderttausende gehen. Am Mittwoch hieß es zunächst, die Autobahn 2 bleibe in Richtung Hannover bis Donnerstag gesperrt. Die Pläne wurden dann aber verworfen und die A2 nur kurzzeitig in beide Richtungen gesperrt, sodass zumindest ein Fahrstreifen je Richtung freigegeben werden konnte.

Zuerst war am Mittwoch ein Lkw bei Burg in Baustellenabsperrungen gefahren und quer zur Fahrbahn in beiden Fahrtrichtungen stehen geblieben. Nach ersten Ermittlungen erkannte der Fahrer die geänderte Verkehrsführung am Baustellenbeginn zu spät, kollidierte mit der mobilen Mittelschutzplanke und schob diese auf den linken Fahrstreifen der Gegenfahrbahn. Der Laster stellte sich daraufhin quer zur Fahrtrichtung und versperrte die Richtungsfahrbahn Hannover. Der Fahrer sei leicht verletzt worden. Weshalb er mit seinem Lkw in die Leitplanke kam, ist noch unklar.

Weil der umgekippte Lkw auch die Gegenfahrbahn blockierte, staute sich der Verkehr in Richtung Berlin zwischenzeitlich auf einer Länge von mehr als 20 Kilometern. Am Stauende bei Theeßen in Richtung Hannover gab es dann einen weiteren Unfall. Laut Polizei fuhr auf der rechten Spur ein Lastwagen auf einen weiteren auf, wobei sich einer der Fahrer einer ersten Diagnose zufolge leicht verletzte. Ein Rettungshubschrauber sei im Einsatz gewesen. Durch den Folgeunfall staute sich der Verkehr bis in die Abendstunden zurück bis Ziesar. Auch auf der Umleitungsstrecke über Grabow und Burg mussten Autofahrer am späten Abend noch deutlich mehr Zeit einplanen.

Ein weiterer Unfall ereignete sich nach Polizeiangaben am frühen Mittwochnachmittag in Fahrtrichtung Berlin. Demnach fuhr zwischen den Abfahrten Magdeburg-Zentrum und Magdeburg-Rothensee ein Pkw auf einen Sattelzug auf. Der Fahrer sei verletzt in ein Krankenhaus gebracht worden. Der Verkehr wurde an der Unfallstelle vorbeigeleitet.

Zwischen Marienborn und Eilsleben gab es in Richtung Berlin am Mittwoch ebenfalls einen Unfall. Dort krachten zwei Laster zusammen, verletzt wurde niemand. Auch dort staute sich der Verkehr auf mehrere Kilometer Länge. Autofahrer brauchten etwa eine Stunde mehr Zeit. Am späten Abend konnte die Autobahn 2 zumindest hier wieder freigegeben werden.

Weiterer Unfall bei Magdeburg

Ebenfalls am Donnerstagmorgen hat es in gleicher Richtung zwischen Lostau und Magdeburg-Rothensee einen Verkehrsunfall mit zwei Autos gegeben. Die Fahrer blieben laut Polizei unverletzt. Schon am Mittwoch war die A2 nach einem Lkw-Unfall bei Burg-Ost und mehreren Folgeunfällen stundenlang dicht. Auch die Umleitungsstrecken waren überlastet. Mehrere Menschen wurden nach Polizeiangaben bei den Unfällen verletzt.

Gründe für Unfallserie noch unklar

Die Autobahn GmbH schließt die Verkehrsführung der Baustelle als Unfallursache aus. Im Interview mit MDR SACHSEN-ANHALT erklärte Pressesprecher Tino Möhring am Donnerstag: "Die Baustelle kommt nicht überraschend, der Verkehr wird entsprechend weit vorher entschleunigt und es wird sehr massiv darauf hingewiesen." Die A2 werde im Bereich Burg von bis zu 70.000 Fahrzeugen pro Tag genutzt. In Zukunft werde es für längere Vollsperrungen einen sehr umfangreichen Entlastungsplan mit entsprechenden Umfahrungen geben. Dieser Plan sei jedoch noch nicht aktiviert, er befinde sich gerade in letzten Abstimmungen.

ADAC: Reißverschlussverfahren richtig nutzen

Um Unfälle zu vermeiden, betonte ADAC-Sprecherin Alexandra Kruse im Gespräch mit MDR SACHSEN-ANHALT die Bedeutung des Reißverschlussprinzips. Es sei wichtig, bis zum Ende beide Spuren zu nutzen und erst am Beginn der Verengung einzufädeln und auch einfädeln zu lassen. "So kann der Verkehrsfluss aufrechterhalten werden und die Gefahr von Auffahrunfällen ist wesentlich geringer", meint Kruse.

MDR (Max Hensch, Christoph Dziedo, Engin Haupt, Oliver Leiste, André Plaul, Kevin Poweska, Michael Rosebrock, Felix Fahnert) | Zuerst veröffentlicht am 14.06.2023

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 15. Juni 2023 | 18:00 Uhr

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