Mehr Flächen benötigt Harz: Energieminister wirbt für Windräder in Arten-armen Wirtschaftswäldern
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25. Oktober 2023, 15:15 Uhr
Borkenkäfer und Dürre haben Sachsen-Anhalts Wäldern in den letzten Jahren zuschaffen gemacht. Energieminister Willingmann wirbt deshalb dafür, Windkraftanlagen in den toten Waldstücken aufzustellen. Entsprechende Gespräche gebe es drüber in der Landesregierung schon. Es müsse lediglich ein Gesetz angepasst werden, dass das Abholzen möglich macht. Sachsen-Anhalt ist dazu verpflichtet, bis 2032 mehrere Flächen für Windkraftanlagen zur Verfügung zu stellen.
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Sachsen-Anhalts Energieminister Armin Willingmann (SPD) wirbt für Windkraftanlagen in artenarmen Wirtschaftswäldern. Das geht aus einer Pressemitteilung des Ministeriums für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt hervor. Dafür müssten aber erst die notwendigen rechtlichen Rahmenbedingungen schaffen.
Laut Willingmann geht es allerdings nicht darum, wertvolle Mischwälder abzuholzen oder Naturschutzgebiete infrage zu stellen. Dafür gebe es in Sachsen-Anhalt Wäldern wegen Borkenkäfer, Hitze- und Dürrephasen allerdings genug Schäden.
Willingmann: Es gehe nicht um das Abholzen von Wäldern
Diese Wälder könnten laut Minister dann infrage kommen: "Für Windkraftprojekte könnten aber auch ehemalige artenarme Wirtschaftswälder infrage kommen, die in windhöffigen Gebieten liegen und nach Dürren und Käferbefall heute eher an Mondlandschaften erinnern", heißt es.
Für die Idee würde beispielsweise eine 1.200 Hektar große Fläche im Südharz bei Breitenstein infrage kommen, heißt es. Um hier allerdings Windkraftanlagen bauen zu können, muss laut Willingmann das Landeswaldgesetz angepasst werden. Erst dann hätten die regionalen Planungsgemeinschaften die rechtlichen Möglichkeiten. Innerhalb der Landesregierung gebe es hierzu bereits einen entsprechenden Austausch.
Sachsen-Anhalt braucht mehr Flächen für Windkraftanlagen
Wegen der vom Bund vorgeschriebenen Flächenziele muss Sachsen-Anhalt bis zum Jahr 2027 1,8 Prozent der Landesfläche als Windvorranggebiete ausweisen, heißt es in der Pressemitteilung. Bis 2032 sollen es 2,2 Prozent sein. Aktuell sind nur 1,1 Prozent der Landesfläche planungsrechtlich für Windparks gesichert.
MDR (Maximilian Fürstenberg)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT - Das Radio wie wir | 25. Oktober 2023 | 15:00 Uhr