• Laut der Auswertung des Vergleichsportals testberichte.de liegt Sachsen-Anhalts bestbewertete Kletterhalle auf Platz 15 von insgesamt 417.
• Abseits der Hallen könne draußen im Harz an den Mäuseklippen, dem Großvaterfelsen und den Schnarcherklippen besonders gut geklettert und gebouldert werden, meint Kletterguide Ralf Gentsch.
• Im vergangenen Jahr zählten 2.566 Mitglieder zum Landesverband Sachsen-Anhalt des Deutschen Alpenvereins.

Das Vergleichsportal testberichte.de hat im Jahr 2022 mehr als 170.000 Rezensionen, die zum Beispiel auf Google oder Kletterportalen geschrieben wurden, von 417 deutschen Kletterparks und Kletterhallen ausgewertet.

Demnach soll die beste Location in Sachsen-Anhalt die BlocSchmiede Magdeburg sein – sie belegt mit durchschnittlich 4,8 von 5 Sternen den 15. Platz. Der Grund: Die anderen Kletterhallen mit der selben Sternezahl hätten mehr Bewertungen.

Nur zwei Kletterareale aus Mitteldeutschland seien besser: die Boulderlounge Chemnitz (Platz 9 mit 4,8 Sternen und 848 Bewertungen) und die Plan B Boulderhalle in Jena (Platz 14 mit 4,8 Sternen und 571 Bewertungen). Den ersten Platz mit der einzigen 5,0er-Wertung belegt laut der Vergleichsportal-Seite die Block Barock Boulderhalle Fulda in Hessen.

Allerdings ist Sachsen-Anhalt auch in den unteren Plätzen vertreten: So geht, laut ausgewerteter Rezensionen, der vorletzte Platz an den Kletterwald Thale (3,8), dessen Betrieb Ende 2022 eingestellt wurde – nur das Boulderworx Berlin (3,6) sei schlechter bewertet.

Was in die Auswertung des Vergleichsportals nicht mit einbezogen wurde: das Klettern und Bouldern draußen an den Bergen – also abseits der Hallen. Für Kletterguide Ralf Gentsch aus Wernigerode ist der Harz mit den Mäuseklippen, dem Großvaterfelsen und den Schnarcherklippen dafür gut geeignet – gerade auch für Anfängerinnen und Anfänger, wie #hinREISEND-Reporter Paul Lüder einer ist. "Das ist ein schönes Gefühl, wenn man es geschafft hat am Ende. Man fühlt sich wie Rocky in dem Film, der oben angekommen ist. Jetzt bin ich bereit für alles", meint Lüder.

Der #hinREISEND-Reporter war gemeinsam mit Kletterguide Ralf Gentsch an allen drei Orten im Harz. Was er dort erlebt hat, sehen Sie in diesem Video.

Die Schnarcherklippen in der Nähe von Schierke würden übrigens deshalb so genannt: "Wenn der Wind in einem bestimmten Winkel durch diese beiden Felsen durchweht, macht das so ein schnarchendes Geräusch, sagt man", erklärt Gentsch.

Wie der Landessportbund Sachsen-Anhalt auf Nachfrage von MDR SACHSEN-ANHALT erklärt, zählten im vergangenen Jahr 2.566 Mitglieder zum Landesverband Sachsen-Anhalt des Deutschen Alpenvereins – im Jahr 2016 waren es noch 2.115. Die Anzahl variierte in den letzten fünf Jahren leicht zwischen 2.500 und fast 2.700 Mitgliedern.

Zur Einordnung: Der Klettersport (Klettern und Bouldern zusammengefasst) zählt in Sachsen-Anhalt zu den kleineren Bereichen – im gesamten Landessportbund gibt es 345.821 Mitglieder in 3.029 Sportvereinen. Am mitgliederstärksten sind in Sachsen-Anhalt der Fußballverband (92.097 Mitglieder), der Landesturnverband (33.408 Mitglieder) und der Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband (25.542 Mitglieder).

Wie der Deutsche Alpenverein erklärt, sei die Kletterszene in Deutschland in den letzten 30 Jahren deutlich gewachsen. Hätte es 1990 schätzungsweise 70.000 Aktive gegeben, seien es im Jahr 2021 mehr als 600.000 gewesen. "Besonders starken Zuwachs in den letzten Jahren hat vor allem das Bouldern erfahren. Mittlerweile dürfte es deutlich mehr als 300.000 Boulderinnen und Boulderer geben", so der Verein. Die Hallen würden vor allem genutzt. 70 Prozent der Kletternden würden den Sport auch draußen an Felsen betreiben – bei den Bouldernden wären es nur rund 30 Prozent.