Ärztinnen und Pflegepersonal stehen in einem Kreis (Symbolbild) 1 min
Das Harzklinikum fürchtet negative Folgen der Krankenhausreform. Mehr dazu im Audio. Bildrechte: IMAGO / Shotshop
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Das Harzklinikum sorgt sich um die Versorgung der Patienten im Landkreis. Grund ist die geplante Krankenhausreform. Fahrtwege würden sich deutlich verlängern.

MDR SACHSEN-ANHALT Fr 17.05.2024 06:49Uhr 00:36 min

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Durch Krankenhausreform Harzklinikum sieht Versorgungssicherheit von Patienten in Gefahr

17. Mai 2024, 08:31 Uhr

Die von der Bundesregierung beschlossene Krankenhausreform sieht unter anderem vor, dass sich Kliniken spezialisieren und nicht mehr alle Leistungen anbieten. Das Harzklinikum füchtet dadurch negative Folgen für Patienten im Landkreis. Wenn man nicht mehr alle Leistungen anbieten dürfe, bräuchten die Menschen mitunter viel Zeit, um die richtige Klinik zu erreichen.

Das Harzklinikum "Dorothea Christiane Erxleben" sieht durch die geplante Krankenhausreform des Bundes die Versorgungssicherheit der Patienten in Gefahr. Geschäftsführer Dr. Matthias Voth sagte MDR SACHSEN-ANHALT, man versorge gerade mehr als 100.000 Patienten im Landkreis ambulant und stationär, verteilt über die Standorte Wernigerode, Quedlinburg und Blankenburg.

Lange Fahrtwege zu Krankenhäusern befürchtet

Nach den Plänen von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) könne man in der Fläche künftig nur noch "Wald- und Wiesenmedizin" machen, sagte Voth. Patienten müssten dann in die Metropolen gefahren werden. "Das bedeutet im Landkreis Harz, dass man anderthalb, zwei oder sogar vier Stunden auf der Straße ist. Bei einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall sollte der Patient aber in einer halben Stunde im Krankenhaus sein", so Voth weiter.

Das bedeutet im Landkreis Harz, dass man anderthalb, zwei oder sogar vier Stunden auf der Straße ist.

Dr. Matthias Voth, Geschäftsführer des Harzklinikums

Der Geschäftsführer des Harzklinikums fordert ein Konzept, das Stadt-Strukturen und ländliche Strukturen gleichermaßen berücksichtigt. Es brauche zudem einen verbindlichen Finanzierungsplan für den Umbau der Krankenhausstruktur.

Grimme-Benne: Vorschläge der Länder nicht genug berücksichtigt

Kritik an der von der Bundesregierung beschlossenen Krankenhausreform kam bereits am Mittwoch auch von Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD). In einer gemeinsamen Erklärung mit ihren Amtskolleginnen in Sachsen und Thüringen, Petra Köpping (SPD) und Heike Werner (Die Linke) heißt es: "Es besteht weiterhin kein Zweifel, dass wir diese Krankenhausreform dringend brauchen, gerade um die Standorte zu sichern und weiterzuentwickeln." Änderungsvorschlage der Bundesländer seien von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) aber erneut nicht berücksichtigt worden. "Das ist ein Affront."

Krankenhausreform soll Qualität verbessern

Der Gesetzentwurf von Gesundheitsminister Lauterbach sieht unter anderem vor, dass die Kliniken sich spezialisieren und nicht mehr alle Leistungen anbieten. Dafür will Lauterbach unter anderem die sogenannte Fallpauschale streichen. Jedes Krankenhaus bekäme dann wieder einen Festbetrag und würde nicht mehr pro Operation bezahlt. Lauterbach erhofft sich davon, dass Patienten künftig qualitativ besser behandelt werden. Je spezialisierter eine Klinik sei, desto mehr Routine gebe es.

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MDR (Kevin Poweska, Martin Nass, Kalina Bunk)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 17. Mai 2024 | 07:30 Uhr

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