Blick in eine Recycling-Anlage für Lithium-Ionen-Batterien des Unternehmens Sungeel in Südkorea. Eine vergleichbare Produktion soll in Gera entstehen. 1 min
In Osterweddingen zieht das Unternehmen LiCycle Bilanz für seine Recycling-Anlage. Mehr dazu im Audio. (Symbolbild) Bildrechte: Sungeel Hitech
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MDR SACHSEN-ANHALT Mo 21.10.2024 15:27Uhr 00:29 min

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Recycling-Anlage für Batterien Zu wenig Lithium-Ionen-Batterien: LiCycle in Osterweddingen

21. Oktober 2024, 18:49 Uhr

Die Recycling-Anlage LiCycle in Osterweddingen läuft noch nicht auf voller Kapazität. Es fehlen Lithium-Ionen-Batterien, vor allem von E-Autos. Das kanadische Unternehmen hatte mit Finanzierungsproblemen gekämpft und auch angekündigt, Stellen zu streichen. Doch der Standort in Osterweddingen sei für die Pläne des Unternehmens wichtig.

Mehr als ein Jahr nach der Eröffnung einer Recycling-Anlage für Batterien südlich von Magdeburg läuft noch nicht alles wie geplant. Im Werk von LiCycle in Osterweddingen standen zuletzt wegen Reparaturarbeiten die Schredder still.

Auch insgesamt läuft die Anlage noch nicht auf voller Kapazität. Standortleiter Frank Pommerenke sagte bei einer Veranstaltung der Industrie- und Handelskammer, eine zweite Recycling-Anlage sei zwar im Aufbau, jedoch sei man "auch auf den Markt angewiesen". Er verwies damit auf die Verfügbarkeit von alten Lithium-Ionen-Batterien, vor allem von E-Autos, die niedriger sei, als erwartet wurde. Ähnliche Probleme hätten auch andere Recycling-Unternehmen in der Region.

Seltene Metalle und Erden lassen sich aus Batterien zurückgewinnen

Genauer ging Pommerenke nicht auf die Situation des Standortes ein. Jedoch zeigte er sich optimistisch, dass der Bedarf für das Recycling weiter wachsen werden. Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) hatte dem Standort in Osterweddingen im Februar Förderungen in Höhe von 6,4 Millionen Euro überreicht.

Zur Eröffnung im vergangenen Jahr hieß es, die Anlage könne 10.000 Tonnen Lithium-Ionen-Batterien pro Jahr verarbeiten. Geplant war damals auch eine Kapazitätserweiterung der Anlage auf 30.000 Tonnen pro Jahr zu steigen. LiCycle verwertet Lithium-Ionen-Batterien, zum Beispiel von alten E-Autos. Das Werk könne neben Autobatterien aber auch Batterien aus Smartphones oder Gartengeräten zerlegen. Nach Firmenangaben ist das Schreddern in der Anlage in Osterweddingen vergleichsweise wasser- und energiesparend. Anders als andere Anbieter könne man auch geladene Batterien wiederverwerten.

Die "schwarze Masse"

Am Ende des Prozesses von LiCycle würden Plastik und Metallteile aus einer "schwarzen Masse" herausgetrennt. Aus dieser lassen sich demnach seltene Metalle und Erden wie Lithium, Kobalt, Nickel oder Mangan zurückgewinnen. Die Masse kann das Unternehmen bislang noch nicht selber verwerten und muss sie deshalb weiter verkaufen. Denn der Bau der eigenen Verwertungsanlage in Rochester in den USA ist aktuell gestoppt.

LiCycle kündigte an, Stellen zu streichen

Das Unternehmen aus Kanada hatte mit Finanzierungsproblemen gekämpft und auch angekündigt, Stellen zu streichen. Der Aktienkurs ist seit dem Börsengang um 97 Prozent gesunken. Unternehmensgründer Ajay Kochhar sagte zuletzt in einem Interview, LiCycle plane langfristig und prognostiziere, dass es künftig wesentlich mehr Batterie-Material für die Verwertung im Recycling zu Verfügung stellen werde.

Auch ein Pressesprecher betonte bei MDR Sachsen-Anhalt, der Standort in Osterweddingen sei für die Pläne des Unternehmens sehr wichtig. Das zeige sich darin, dass man sich dort nach verschiedenen Nachhaltigkeits- und Umweltstandards habe zertifizieren lassen. Die Firma LiCycle (auch als Li-Cycle geschrieben) gibt es seit 2016. Die Niederlassung in der Gemeinde Sülzetal im Landkreis Börde ist im August 2023 in Betrieb genommen worden.

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MDR (Max Hensch, Maximilian Fürstenberg)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT - Das Radio wie wir | 21. Oktober 2024 | 14:00 Uhr

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