Ein Auto und ein Transporter fahren am frühen Morgen an einer Mautkontrollsäule vorbei.
Die Lkw-Maut gilt seit dem Sommer auch für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen. (Symbolbild). Bildrechte: picture alliance/dpa | Klaus-Dietmar Gabbert

Mobilität Handwerkskammern kritisieren Aufwand durch neue Lkw-Maut

05. Januar 2025, 16:00 Uhr

Im vergangenen Sommer ist die Lkw-Maut ausgeweitet worden. Seitdem muss auch für Fahrzeuge im Güterverkehr mit mehr als 3,5 Tonnen gezahlt werden. Für Fahrzeuge von Handwerksbetrieben gelten allerdings Ausnahmen. Die Handwerkskammern in Sachsen-Anhalt kritisieren nun den erhöhten Aufwand. Die Beratung und Antragsstellung sei kompliziert.

Die Handwerkskammern in Halle und Magdeburg kritisieren den erhöhten Aufwand durch die ausgeweitete Lkw-Maut. "Die Beratung und Antragsstellung zu den Mautausnahmen für Handwerker ist nicht einfach und mit relativ großem Aufwand verbunden", sagte Dirk Neumann, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Halle. Konkrete, negative Auswirkungen seien im Süden Sachsen-Anhalts aber nicht bekannt. "Im Endeffekt wirkt die Handwerkerausnahme wohl bei den meisten Betrieben."

Magdeburg: Streitfall um Ausnahmeregelung für Handwerker

Im Juli vergangenen Jahres war die Lkw-Maut in Deutschland ausgeweitet worden. Für die Benutzung von Autobahnen und Bundesstraßen sind seitdem auch Fahrzeuge mit einer technisch zulässigen Gesamtmasse von mehr als 3,5 Tonnen mautpflichtig, die für den Güterkraftverkehr verwendet werden. Bis dato hatten 7,5 Tonnen als Wert gegolten, ab dem für Fahrzeuge Maut gezahlt werden muss. Von der Ausweitung der Mautpflicht auf die leichteren Fahrzeuge seien deutschlandweit geschätzt rund 330.000 Fahrzeuge betroffen, so das Bundesverkehrsministerium. Für Handwerksbetriebe gelten aber Ausnahmen von der Lkw-Maut.

Ausnahmen für Handwerker von der Lkw-Maut

Fahrzeuge mit weniger als 7,5 Tonnen technisch zulässiger Gesamtmasse sind dann von der Lkw-Maut ausgenommen, wenn sie zur Beförderung von Material, Ausrüstungen oder Maschinen benötigt werden oder zur Auslieferung von handwerklich hergestellten Gütern. Das Bundesamt für Logistik und Mobilität hat dazu eine Liste der handwerklichen Tätigkeiten veröffentlicht, die unter die Ausnahme fallen. Handwerksfahrzeuge, die unter die Voraussetzungen der Ausnahme genutzt werden, können dem Lkw-Mautbetreiber Toll Collect gemeldet werden.

Diese Ausnahme sei auch richtig und müsse beibehalten werden, sagte der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Magdeburg, Burghard Grupe. Betriebe dürften nicht zusätzlich finanziell belastet werden, um dadurch Handwerksleistungen nicht auch noch weiter zu verteuern. Im Kammerbezirk Magdeburg sei der Fall einer Großbäckerei bekannt, die Maut bezahlen soll, obwohl sie als Handwerksbetrieb eingetragen sei.

Die Änderungen bei der Lkw-Maut gehen auf den Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP im Jahr 2021 zurück. Darin heißt es unter anderem, der gewerbliche Güterkraftverkehr ab 3,5 Tonnen solle einbezogen werden. Mehreinnahmen sollten für Mobilität eingesetzt werden. Für die kommenden Jahre werde mit rund 1,2 Milliarden Euro an zusätzlichen Einnahmen gerechnet – so Berechnungen des Verkehrsministeriums.

dpa, MDR (Hannes Leonard)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 05. Januar 2025 | 18:00 Uhr

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