Landtagswahl Sachsen-Anhalt 2016 Alle verlieren Stimmen - nur nicht die AfD

15. März 2016, 20:54 Uhr

Die bisherige Regierungskoalition von CDU und SPD in Sachsen-Anhalt hat ihre Mehrheit verloren. Um weiter regieren zu können, müssen sich die Parteien einen weiteren Partner suchen. Dafür kommen die Grünen in Frage, die knapp wieder in den Landtag einziehen. Der größte Gewinner der Wahl ist die Partei Alternative für Deutschland, AfD. Sie wird aus dem Stand zweitstärkste Kraft im Land - ein historischer Wahlerfolg.

Sachsen-Anhalt steht vor einer schwierigen Regierungsbildung. Bei der Landtagswahl am 13. März 2016 verlor die bisherige Regierung ihre Mehrheit. Die CDU erzielte bei leichten Verlusten 29,8 Prozent. Der bisherige Regierungspartner, die SPD, büßte 10,9 Prozentpunkte ein und kam nur noch auf 10,6 Prozent.

Um wieder eine Regierung zu bilden, müssen sich CDU und SPD einen Partner suchen. Denkbar ist eine Koalition mit den Grünen, die 5,2 Prozent der Stimmen erhielten. Drittstärkste Kraft ist die Partei "Die Linke". Sie schaffte 16,3 Prozent.

Der größte Gewinner ist die Alternative für Deutschland, AfD. Sie trat in Sachsen-Anhalt zum ersten Mal an und kam aus dem Stand auf 24,2 Prozent der Stimmen. Mit so einem starken Ergebnis ist vor ihr noch nie eine Partei zum ersten Mal in einen Landtag eingezogen.

Die FDP verpasst mit 4,9 Prozent knapp den Wiedereinzug in den Landtag.

Positiver Trend bei der Wahlbeteiligung

An der Landtagswahl haben sich 61,2 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Das sind rund zehn Prozentpunkte mehr als bei der letzten Landtagswahl vor fünf Jahren.

Hintergrund: Regierungsbildung Nach der Landtagswahl muss das neue Parlament laut Verfassung spätestens bis zum 12. April erstmals zusammenkommen. Auf der konstituierenden Sitzung wird gewöhnlich der neue Ministerpräsident gewählt. Wenn bis dahin noch keine Koalition geschmiedet werden konnte, bleibt die alte Regierung geschäftsführend im Amt.

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Kommentar Uli Wittstock
Die Verlängerung der Corona-Notlage sorgt bei unserem Kommentator für Kopfschütteln. (Symbolbild) Bildrechte: MDR/Uli Wittstock/Matthias Piekacz, MDR/Engin Haupt