Intel in Magdeburg Trump will Chipindustrie zurück: Was bedeutet das für Sachsen-Anhalt?
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17. Februar 2025, 10:44 Uhr
US-Präsident Trump will, dass Chips verstärkt in den USA produziert werden. Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze hält das Kapitel Intel in Sachsen-Anhalt dennoch für "nicht beendet". Eine Entscheidung will das Unternehmen 2026 treffen.
- Laut US-Präsident Trump sollen Computer-Chips wieder verstärkt in den USA produziert werden.
- Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Schulze bleibt trotzdem vorsichtig optimistisch, was die Ansiedlung in Magdeburg angeht.
- Der Wirtschaftsminister rechnet spätestens bis 2026 mit einer Zu- oder Absage der Großinvestition.
Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) hat zurückhaltend auf die Äußerungen von US-Präsident Donald Trump zur Chipindustrie in den Vereinigten Staaten reagiert.
Trump will nach eigenen Worten erreichen, dass Chips wieder verstärkt in den USA produziert werden. Wörtlich sagte er: "Wir hatten Intel, wir hatten diese großartigen Unternehmen, denen es so gut ging – und das wurde uns genommen und wir wollen dieses Geschäft zurück."
Trumps Ankündigung könnte Folgen für Sachsen-Anhalt haben. Denn der US-Konzern Intel wollte in Magdeburg zwei Chipfabriken bauen. Im September hatte Intel das Milliardenprojekt jedoch auf Eis gelegt. In zwei Jahren will das Unternehmen endgültig entscheiden, ob das Projekt aufgegeben oder doch noch umgesetzt wird.
Schulze: "Kapitel Intel für Sachsen-Anhalt nicht beendet"
"Natürlich konzentriert sich Intel jetzt sehr stark auf die USA", sagte Wirtschaftsminister Schulze MDR SACHSEN-ANHALT. "Die Situation hat sich im Vergleich zu der Zeit, als Intel sich für Europa, für Magdeburg entschieden hat, geändert."
Dennoch sei das Kapitel Intel für Sachsen-Anhalt noch nicht beendet, so Schulze. "Der Konzern hat uns gesagt, dass es in den nächsten Monaten in erster Linie darum gehen wird, in Europa mit potenziellen Kunden zu sprechen, um dann Aufträge für die möglichen Fabriken in Magdeburg zu generieren."
Schulze rechnet allerdings erst in zwei Jahren mit konkreten Aussagen des US-Konzerns. "Es gibt derzeit keine neuen Informationen aus den USA, vom Unternehmen." Eine endgültige Entscheidung für oder gegen Magdeburg werde es aber 2026 geben. Das habe Intel zugesichert, sagte Schulze.
Bau der Fabriken wäre längst gestartet
Ursprünglich wollte Intel längst Chipfabriken in Magdeburg bauen. 30 Milliarden Euro sollten investiert werden, 3.000 Arbeitsplätze entstehen. Die Bundesregierung wollte das Projekt mit zehn Milliarden Euro subventionieren. Doch Intel zog wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten die Reißleine. Sinkende Aktienkurse und weltweite Auftragseinbrüche belasteten den Konzern schwer.
In der Folge trat der langjährige Intel-Chef Pat Gelsinger zurück. Inzwischen hat sich der Konzern aber zahlreiche Aufträge in den USA gesichert, darunter vom Militär. Die Aktienkurse sind wieder gestiegen. Zu Magdeburg hat sich Intel seit September 2024 nicht mehr offiziell geäußert.
MDR (Stephan Schulz, Alisa Sonntag) | Erstmals veröffentlicht am 15.02.2025
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 15. Februar 2025 | 09:00 Uhr
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