Mitarbeiter des Landesverwaltungsamtes Sachsen-Anhalt an einer Übersicht vom Kräftemangement zum Katastrophenschutz. 1 min
Im Salzlandkreis und Saalekreis ist am Donnerstag für der Umgang mit einem massiven Stromausfall geübt worden. Mehr dazu im Audio. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Willnow
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MDR SACHSEN-ANHALT Fr 22.11.2024 05:54Uhr 00:37 min

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Simulation Großer Stromausfall in Sachsen-Anhalt: Behörden sehen nach Übung Nachbesserungsbedarf

22. November 2024, 06:16 Uhr

Der Strom fällt für längere Zeit aus, Telefone und Computer funktionieren nicht mehr. Wie Verwaltung, Polizei und Bundeswehr in so einem Fall zusammenarbeiten, ist am Donnerstag in Sachsen-Anhalt geprobt worden. In Saalekreis und Salzlandkreis hat die Übung "Stromausfall 2024" stattgefunden. Einwohner und Einwohnerinnen waren dabei nicht betroffen. In einem ersten Fazit sehen die Behörden auch Optimierungsbedarf.

Das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt hat gemeinsam mit dem Saalekreis und dem Salzlandkreis am Donnerstag den Ernstfall geprobt. Nach Angaben der Behörde ist ein langandauernder großflächiger Stromausfall simuliert worden. Rund 190 Menschen aus Katastrophenschutzstäben der Landkreise, Polizeiinspektionen, Bundeswehr und dem Technischen Hilfswerk waren beteiligt.

Katastrophenschutz Sachsen-Anhalts Behörden haben für massiven Stromausfall geübt

Wie können die Beteiligten auch ohne herkömmliche Mittel, etwa Telefon und Computer, kommunizieren? Das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt entwickelt Szenarios, um für den Ernstfall vorbereitet zu sein.

Das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt.
In Sachsen-Anhalt haben am Donnerstag mehrere Behörden für den Katastrophenfall eines langanhaltenden, großflächigen Stromausfalls geprobt. Beteiligt waren rund 190 Menschen aus Katastrophenschutzstäben verschiedener Landkreise, Polizeiinspektionen, Bundeswehr und dem Technischen Hilfswerk. Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Willnow
Das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt.
In Sachsen-Anhalt haben am Donnerstag mehrere Behörden für den Katastrophenfall eines langanhaltenden, großflächigen Stromausfalls geprobt. Beteiligt waren rund 190 Menschen aus Katastrophenschutzstäben verschiedener Landkreise, Polizeiinspektionen, Bundeswehr und dem Technischen Hilfswerk. Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Willnow
Mitarbeiter des Landesverwaltungsamtes Sachsen-Anhalt in einem Raum vom Katastrophenschutzstab.
Als obere Katastrophenschutzbehörde entwickelt das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt jährlich Szenarios, um für den Ernstfall vorbereitet zu sein. Dabei üben die Beteiligten auch, wie sie ohne herkömmliche Mittel, etwa Telefon und Computer, kommunizieren können. Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Willnow
Ein Frau schreibt etwas auf eine Tafel.
Bei dem fiktiven Szenario kam es zu Störungen in der Stromnetzversorgung. Die Ursachen der Störung dafür waren zu Beginn der Übung noch unbekannt. Es war nur klar, dass es einen großflächigen, lang andauernden Stromausfall im Saalekreis und Salzlandkreis gibt. Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Willnow
Ein Mann hält eine hellbraune Tafel mit roten Symbolen in den Händen.
Wie eine Sprecherin MDR SACHSEN-ANHALT sagte, fielen dabei alle gängigen Kommunikationssysteme wie Handys, Computer und digitale Lagekarten aus. Ziel war es, die Abläufe bei solchen Gefahrenlagen zu üben. Ein Mitarbeiter des Landesverwaltungsamtes Sachsen-Anhalt arbeitete deshalb am Donnerstag mit Markierungen für eine Karte in einem Raum vom Katastrophenschutzstab. Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Willnow
Mitarbeiter des Landesverwaltungsamtes Sachsen-Anhalt an einer Übersicht vom Kräftemangement zum Katastrophenschutz.
Wie können die Beteiligten auch ohne herkömmliche Mittel, etwa Telefon und Computer, kommunizieren? Eine Mitarbeiterin des Landesverwaltungsamtes Sachsen-Anhalt arbeitete an einer Übersicht vom Kräftemangement zum Katastrophenschutz. Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Willnow
Eine Mitarbeiterin des Katastrophenschutzstabes im Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt mit einem Funkgerät für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS).
Eine andere Mitarbeiterin des Katastrophenschutzstabes im Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt probte mit einem Funkgerät für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) für das Stromausfall-Szenario. Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Willnow
Kabel kommen aus einem Tisch auf dem ein Telefon steht, das von einer Person abgenommen wird.
Bei dem BOS-Digitalfunk handelt es sich um einen bundesweit einheitlichen digitalen Sprech- und Datenfunk für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben. Mit dem BOS haben Einsatzkräfte überall ein verlässliches Werkzeug für ihre Kommunikation. Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Willnow
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Stromausfälle in Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt ist deutlich stärker von Stromausfällen betroffen als andere Bundesländer. Wie aus Daten der Bundesnetzagentur hervorgeht, waren Verbraucher in Sachsen-Anhalt im vergangenen Jahr durchschnittlich fast 18 Minuten von Ausfällen betroffen. Bundesweit lag der Schnitt bei 12,8 Minuten.

Ein Schild mit der Aufschrift „Hochspannung Lebensgefahr“ hängt an einem Zaun.
Beim Thema Stromausfall schneiden im bundesweiten Vergleich nur Thüringen und Rheinland-Pfalz schlechter ab als Sachsen-Anhalt. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Sebastian Kahnert

Was genau geprobt wurde

So sah das fiktive Szenario aus, das die Behörden zu bewältigen versuchten: In den Morgenstunden kommt es zu Beeinträchtigungen der netzgebundenen Stromversorgung beim Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz und den Verteilnetzbetreibern Avacon GmbH und MitNetz Strom GmbH. Damit einhergehend: viele Notrufe bei den Leitstellen, Ausfälle bei Ampeln, Pumpwerken, IT- und Mobilfunknetzen, Heizungen und vielem mehr. Dazu noch Notsituationen in Krankenhäusern, Pflege- und anderen Einrichtungen sowie Herausforderungen bei der Lebensmittelversorgung.

Die Ursachen der Störungen waren zu Beginn der Übung noch unbekannt. Es war nur klar, dass es einen großflächigen, lang andauernden Stromausfall im Saalekreis und Salzlandkreis gibt. Auch gängige Kommunikationssysteme wie Handys, Computer und digitale Lagekarten fielen aus. Ziel war es, die Abläufe bei solchen Gefahrenlagen zu üben.

Erstes Fazit: Notfallpläne müssen optimiert werden

Als erstes Fazit teilte das Landesverwaltungsamt am Donnerstagnachmittag mit, die Stäbe hätten routiniert gearbeitet. Die Krisenkommunikation und die Notfallplanungen müssten aber optimiert werden. Landesverwaltungsamts-Präsident Thomas Pleye erklärte, nicht nur Behörden, Firmen und andere Einrichtungen sollten ihre Krisenpläne regelmäßig überprüfen, auch jeder Bürger sei angehalten, für derartige Notfälle vorbereitet zu sein.

Hilfreich seien etwa batteriebetriebene Radios, Batterien im Allgemeinen, aufgeladene Akkus, sowie ein gewisser Vorrat an haltbaren Lebensmitteln. Ein Stromausausfall sei inzwischen aus verschiedenen Gründen ein durchaus realistisches Szenario, so Pleye.

Bei einem Stromausfall bekommen Stift, Schreibmaschine, Batterien, Kerzen und viele Dinge, die für uns im Alltag inzwischen eher eine untergeordnete Rolle spielen, wieder eine besondere Bedeutung.

Thomas Pleye, Präsident Landesverwaltungsamt

Der Landrat des Salzlandkreises, Markus Bauer (SPD), teilte mit, die Übung habe dazu beigetragen, bestehende Prozesse zu überprüfen. Man könne jetzt auch besser auf bisher unbekannte Situationen reagieren.

Mehrere Menschen blicken auf eine Tafel mit Notfallplänen.
Bei der Übung haben Vertreter unterschiedlicher Behörden zusammengearbeitet. Bildrechte: Marko Jeschor/ Pressestelle Salzlandkreis

Keine Auswirkungen auf Haushalte

Auf Bürgerinnen und Bürger hatte die Übung keine Auswirkungen. Nach Angaben des Landesverwaltungsamtes handelte es sich um eine Trockenübung. Diese werde jedes Jahr in unterschiedlichen Szenarien durchgeführt. 2023 drehte sich die Übung in Magdeburg und Anhalt-Bitterfeld um die Bewältigung eines Hochwassers an Elbe und Mulde.

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dpa, MDR (Susanne Liermann, Marius Rudolph, Kalina Bunk) | Erstmals veröffentlicht am 21.11.2024

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 22. November 2024 | 05:00 Uhr

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