«IFA» steht auf Hinweisschildern vor dem Werk der IFA Holding GmbH. Das Unternehmen ist Sachsen-Anhalts größter Automobilzulieferer.
Auch das Unternehmen IFA in Haldensleben hat angekündigt, Stellen zu streichen. Das kritisiert die Gewerkschaft IG Metall. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Peter Gercke

IFA und Bohai Trimet IG Metall warnt Zulieferer-Industrie vor weiterem Stellenabbau

22. Oktober 2024, 18:58 Uhr

Bohai Trimet in Harzgerode, IFA in Haldensleben – das sind zwei Automobil-Zulieferer, die zuletzt angekündigt haben, Stellen abzubauen. Die Gewerkschaft IG Metall warnt, dies nicht zu tun und plädiert für mehr Weitsicht der Unternehmen. Eine Möglichkeit: Kurzarbeit.

Die IG Metall warnt Automobil-Zulieferer in Sachsen-Anhalt davor, Stellen abzubauen. Die Gewerkschaft teilte am Dienstag MDR SACHSEN-ANHALT mit, die Ankündigung von Bohai Trimet in Harzgerode, 100 Jobs zu streichen, sei ein Schlag für die Region. Die Krisenstimmung in der Branche dürfe nicht dazu genutzt werden, dass Unternehmen "auf dem Rücken der Belegschaft die nächste Nachkommastelle der Rendite trimmen", hieß es.

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MDR SACHSEN-ANHALT Di 22.10.2024 13:45Uhr 00:38 min

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Man fordere Zulieferer zu Weitsicht auf. Die aktuelle Krisenlage sollte demnach mit der bestehenden Belegschaft überbrückt werden. Fachkräfte, die einmal verschwunden sind, kämen nicht wieder. Sie fehlten beim nächsten Aufschwung.

Gewerkschaft IG Metall empfiehlt Kurzarbeit

Nach Angaben der IG Metall sind von der Krise in der Automobilindustrie vor allem Zulieferer betroffen, die von der Verbrennerstrategie abhängig sind. Um die Transformation ohne Stellenabbau zu schaffen, empfiehlt die Gewerkschaft, staatliche Maßnahmen wie Kurzarbeit zu erwägen. Wegen der Krise in der Automobilbranche forderte Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) zuletzt, das Aus für Verbrennerfahrzeuge vorerst zu stoppen: "Die Politik in Brüssel und Berlin muss uns insgesamt mehr Zeiten geben für die Umstellung auf andere Antriebstechniken."

Was Kurzarbeit für die Beschäftigten bedeuten würde

Unternehmen können ihre Beschäftigten in bestimmten Fällen vorübergehend in Kurzarbeit schicken. Das bedeutet, dass die Arbeitszeit für einen bestimmten Zeitraum reduziert ist, ebenso wie der Lohn, der aber durch das sogenannte Kurzarbeitergeld teilweise ausgeglichen wird. Gründe dafür sind etwa wirtschaftliche Schwierigkeiten oder Gründe, die für Arbeitsausfall sorgen – wie es etwa während der Corona-Pandemie der Fall war.

Die Unternehmen können dann bei der Bundesagentur für Arbeit Kurzarbeitergeld für die betroffenen Beschäftigten beantragen. Diese erhalten dann währenddessen 60 oder 67 Prozent (bei Beschäftigten mit Kind) ihres ausgefallenen Nettoentgelts.

Das soll dazu beitragen, dass Unternehmen bei Arbeitsausfällen ihre Mitarbeitenden nicht entlassen, sondern sie durch vorübergehende Kurzarbeit halten können.

Quellen: Bundesagentur für Arbeit, Bundesministerium für Arbeit und Soziales, IG Metall

Neben Bohai Trimet im Landkreis Harz, das unter anderem Getriebe, Fahrwerke und Karosserien baut, hatte zuletzt auch IFA in Haldensleben (Landkreis Börde) angekündigt, Stellen zu streichen. In Sachsen-Anhalt sind laut IG Metall bis zu 25.000 Menschen in der Zuliefererindustrie beschäftigt.

MDR (Stephan Schulz, Lukas Mauri, Norma Düsekow, Johanna Daher)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 22. Oktober 2024 | 13:00 Uhr

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