Die Saale-Schleuse Wettin im Saalekreis bleibt bis voraussichtlich Mitte Oktober geschlossen. Das teilte das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Elbe am Dienstag mit. Grund für die Verzögerungen sind demnach "langen Lieferzeiten für die Stahlbauteile" und die "aufwendige Installation und Beschichtung vor Ort". Die Schleuse sei über 70 Jahre alt (1952) und der damals verbaute Stahl von minderwertiger Qualität. Daher würden nun neue Stahlbleche installiert, die speziell angefertigt werden müssen.

So hatte MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE Anfang April aus Wettin berichtet:

Bei einer Prüfung der Schleuse waren demnach Risse im Stahl des unteren Portals entdeckt worden. Die Schleuse war daraufhin im März dieses Jahres gesperrt worden. Ursprünglich sollten die Arbeiten schon im Mai abgeschlossen sein. Die Sperrung war zunächst bis Mitte August verlängert worden, nun verschiebt sie sich um weitere zwei Monate nach hinten.

Friedrich Meyer vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Elbe war schon im April von schwierigen Reparaturen ausgegangen. Er erklärte damals: "Wir befinden uns auf einer Schleuseninsel. Eine Zuwegung von Land ist nicht möglich." Das Material müsse dann über Wasserfahrzeuge zur Baustelle transportiert werden, so Meyer weiter.

Existenzängste hat wegen der langen Sperrung der Schleuse in Wettin die Schifffahrt auf der Saale. Rüdiger Ruwolt, Kapitän der "MS Händel II" sieht seinen Job stark gefährdet. Tausende Buchungen würden wegbrechen, wie er MDR SACHSEN-ANHALT sagte. Ruwolt spricht von einer "Katastrophe":

Im vergangenen Jahr waren etwa 1.600 Sport- und Freizeitboote in Wettin geschleust worden. Die Schleuse wurde 1952 errichtet. Ihre Kammer ist 20 Meter breit und 100 Meter lang. Ein Statiker konnte nach einer Untersuchung nicht ausschließen, dass durch die Risse Stahlträger an den Toren brechen.