Tauchen und Boot fahren Geiseltalsee: Zeitpunkt für Komplettfreigabe für Wassersport unklar

17. Mai 2023, 15:25 Uhr

Vom Tourismus am Geiseltalsee profitieren bisher vor allem die südlichen Anrainer-Gemeinden. Der nördliche Teil ist für Wassersport und Co. wegen des angrenzenden Naturschutzgebietes tabu. Das soll sich ändern. Allerdings hapert es noch an Bojen, die die wertvollen Uferzonen schützen sollen.

Wassersport und Fahrgast-Schifffahrt erfreuen sich auf dem Geiseltalsee im Saalekreis schon seit Langem großer Beliebtheit. Allerdings ist beides noch immer nicht auf dem kompletten See möglich. Das soll sich ändern: Auch der bislang nicht genutzte nördliche Teil des Sees soll für touristische Zwecke freigegeben werden.

Natur am Geiseltalsee muss ungestört bleiben

Wann das soweit ist, ist allerdings noch unklar. Oberste Prämisse ist, dass das wertvolle Naturschutzgebiet im Norden ungestört bleibt. Die Freigabe des Bereichs hängt daher ganz konkret an Bojenketten, die die schützenswerte Natur vom Trubel auf dem See abgrenzen sollen. Zwei der Ketten sind nach einem MZ-Bericht von Fach-Firmen bereits verlegt worden. Die Vergabe der Bauleistungen für einen dritten, rund fünf Kilometer langen Abschnitt sei zuletzt jedoch an stark gestiegenen Baupreisen gescheitert, erklärte die Umweltamts-Leiterin des Saalekreises, Sabine Faulstich, jetzt auf Anfrage von MDR SACHSEN-ANHALT.

Hierfür müssten nun erst höhere Fördermittel bewilligt werden. Die Umsetzung ist laut Faulstich für 2024 geplant. Eine Regelung zur Höchstgeschwindigkeit für Boote vom Landesverwaltungsamt stehe ebenfalls noch aus – die werde demnächst erwartet.

Geiseltalsee: Häfen, Ferienhäuser, Strände

Im Süden profitieren die Anrainer-Gemeinden bereits stark von dem künstlichen See. In Mücheln, Stöbnitz, Braunsbedra und Frankleben sind laut Website des Geiseltalsees Hafenanlagen, Boots-Anleger, Ferienhaus-Siedlungen, ein Campingplatz und Strand-Bereiche entstanden. Die Häfen sind mit Motor- und Segelbooten gut gefüllt. Mit der Freigabe des nördlichen Teils würden sich entsprechend ähnliche Möglichkeiten für das angrenzende Bad Lauchstädt ergeben. Neben Wasser- und Tauchsport bietet das Seegebiet Möglichkeiten zu reiten, zum Radfahren und Wandern.

Geiseltalsee von Naturschützern ausgezeichnet

Für seine Natur war der Geiseltalsee erst im März als "Lebendiger See des Jahres" ausgezeichnet worden. Der Preis wird durch die Stiftung Global Nature Fund und das Netzwerk "Lebendige Seen Deutschland" verliehen. Die Naturschützer ehrten damit nach eigenen Angaben die "herausragenden Leistungen", die Natur wiederherzustellen und eine artenreiche Umgebung zu schaffen.

Die Flutung des ehemaligen Braunkohle-Lochs war 2010 abgeschlossen. Im August 2012 wurde der See dann freigegeben.

MDR (Cornelia Müller, Daniel Salpius)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 17. Mai 2023 | 07:30 Uhr

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