Brief an die Geschäftsführung Landrat Ulrich fordert Erhalt der Kinderklinik in Zeitz
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14. März 2023, 17:56 Uhr
Briefe, Demos und Petition: In Zeitz ist einiges los, seitdem das Klinikum angekündigt hat, die Geburtsstation und seine Kinder- und Jugendklinik zu schließen. Landrat Götz Ulrich (CDU) hat sich mit einem Schreiben an die Geschäftsführung gewandt und fordert den Erhalt. Auch Oberbürgermeister Christian Thieme (CDU) hatte bereits einen Brief im Februar verfasst. Für kommende Woche ist eine weitere Demo verplant. Ein Überblick über die aktuelle Situation.
- Landrat Götz Ulrich (CDU) will, dass die Kinderklinik in Zeitz erhalten bleibt und hat deshalb einen Brief an die Geschäftsführung geschickt.
- Das Klinikum hat darauf bisher nicht geantwortet und hatte vorab mit Blick auf die Schließung auf fehlende Kinderärzte verwiesen.
- Am 20. März ist eine weitere Demo für den Erhalt der Kinderklinik in Zeitz geplant.
Im Fall der möglichen Schließung der Kinder- und Geburtenstationen am SRH-Klinikum in Zeitz hat sich Landrat Götz Ulrich (CDU) jetzt an die Konzernleitung gewandt. Darüber informierte er in der gestrigen Kreistagssitzung. Dort sagte er: "Wie Sie alle wissen, hatte der Kreistag des Burgenlandkreises im Jahr 2020 ein klares Bekenntnis zum Erhalt der Geburtsstation, der Gynäkologie und Pädiatrie (Kinder- und Jugendmedizin) an den Standorten Naumburg und Zeitz abgegeben. Dieses Bekenntnis war die Grundlage der zwischen uns abgeschlossenen Vereinbarung."
Teil der Vereinbarung sei, dass der Burgenlandkreis bisher knapp 4,2 Millionen Euro an das SRH-Klinikum gegeben habe, um die Abteilungen dort bis 2029 mitzufinanzieren. Dazu sei man auch weiterhin bereit, so der Landrat. Aber: "Umgekehrt sieht unsere Vereinbarung aber auch so aus, dass die Finanzierung durch den Burgenlandkreis vollständig entfällt, wenn in Zeitz die genannten Abteilungen schließen."
Schreiben an die Geschäftsführung des Klinikums
Im Schreiben an die Geschäftsführung an das SRH-Klinikum, das MDR SACHSEN-ANHALT vorliegt, thematisiert Landrat Götz Ulrich diese Vereinbarung und bittet um ein Gespräch zum aktuellen Stand sowie den Perspektiven und den Möglichkeiten zum Erhalt der Stationen. Eine Antwort darauf stehe aber noch aus.
Das Klinikum hatte vorab die geplante Schließung mit dem Fehlen von Kinderärzten begründet. Ende März will SRH über die Schließung der Geburtenstation in Zeitz entscheiden. Deshalb macht der Landrat in dem Schreiben an den Vorstandsvorsitzenden der SRH Holding in Heidelberg auch das Angebot, bei der Personalsuche behilflich zu sein.
Offener Brief von wiedergewähltem Oberbürgermeister
Auch der wiedergewählte Oberbürgermeister Christian Thieme (CDU) hatte in seinem Wahlkampf betont, wie wichtig ihm der Erhalt der Geburtenstation am Zeitzer Klinikum sei. In einem offenen Brief an die Geschäftsführung schrieb er bereits Ende Februar: "Wenn das so weiter geht, macht sich der gesamte Burgenlandkreis, machen wir uns selbst kaputt. Mit dem Erhalt der Geburtenstation steht und fällt auch ein Teil der Zukunft von Zeitz und des Burgenlandkreises und der Identität."
Dabei warnte der Oberbürgermeister auch davor, die Erfahrungen der Vergangenheit zu wiederholen: "Zeitz und auch die anderen Kommunen um Zeitz werden weiterhin abgehängt – und zwar schon wieder zugunsten von Naumburg." Er verwies ebenfalls darauf, dass sich das Klinikum an die getroffene Vereinbarung halten und die Stationen aufrecht erhalten sollten. Außerdem bot er seine Hilfe bei der Suche nach geeigneten Ärzten und Pflegepersonal an, "sollten dies die Ursachen sein, denn die Menschen brauchen Sie hier vor Ort", so Thieme in dem offenen Brief.
Demo und Petition gegen die Schließung
Wie sehr die Einwohnerinnen und Einwohner den Erhalt der Kinderklinik wollen, wurde unter anderem Anfang März deutlich: Laut Angaben eines MDR-Reporters demonstrierten deshalb rund 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Zeitz.
Außerdem haben Privatpersonen eine Petition gestartet. Nach Informationen von MDR SACHSEN-ANHALT wurde sie bereits von 8.000 Menschen unterschrieben. Die Stadt teilte mit, sie unterstütze sowohl die Petition als auch die Kundgebungen. Eine zweite Demo ist am 20. März geplant.
MDR (Attila Dabrowski, Johanna Daher)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 14. März 2023 | 07:30 Uhr
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