Neubau und Erweiterungen Investitionen von 200 Millionen Euro in Chemiepark Zeitz

14. Februar 2023, 17:47 Uhr

Im Zeitzer Chemiepark werden in diesem Jahr 200 Millionen Euro investiert. 100 neue Arbeitsplätze sollen entstehen. Allein eine neue Anlage zur Herstellung von Biochemikalien schlägt mit bis zu 130 Millionen Euro zu Buche.

Im Chemie- und Industriepark Zeitz im Burgenlandkreis werden 2023 rund 200 Millionen Euro an Investitionen auf den Weg gebracht. Damit seien 100 neue Arbeitsplätze verbunden, sagte der Geschäftsführer der Infra-Zeitz-Servicegesellschaft, Arvid Friebe.

Investition in Nachhaltigkeit

Schwerpunkt der geplanten Investitionen sei Nachhaltigkeit und Wiederaufbereitung. "Wir haben frühzeitig damit angefangen, uns diesem Thema zu widmen", sagte Friebe. Auf dem Areal ist beispielsweise eine Raffinerie ansässig, in der Alt-Öle aus der Mineralölindustrie aufbereitet werden, für eine erneute Verwendung etwa als Motoröle.

Zu den Großvorhaben in Zeitz gehöre eine Anlage der Firma Cropenergies zur Herstellung von Biochemikalien. Vorgesehen sei allein dafür eine Investitionssumme von 120 bis 130 Millionen Euro.

Geschäftsführer Friebe geht im Sommer Arvid Friebe scheidet als Geschäftsführer der Infra-Zeitz Servicegesellschaft auf eigenen Wunsch zum 30. Juni 2023 aus. Wie der Burgenlandkreis bereits Montagabend mitteilte, will sich Friebe beruflich neu orientieren. Er hatte im Oktober 2012 bei der Infra-Zeitz die Position des Prokuristen und Leiters für Standortentwicklung und Finanzen übernommen. Im Juli 2013 wurde er zum Geschäftsführer des Chemieparkbetreibers berufen. Sein Vertrag läuft Ende Juni aus.

Forschungsprojekt für "grünes Erdgas"

Zudem gebe es ein Forschungsprojekt unter Beteiligung des Deutschen Biomasseforschungszentrums in Leipzig zur energetischen und stofflichen Nutzung von Biomasse, erklärte Friebe. Ziel sei es, künftig "grünes Erdgas" auf Basis von Reststoffen der Weizenstärkeproduktion zu nutzen.

Dies könnte dazu beitragen, Erdgas, das bisher wie auch Strom am Energiemarkt eingekauft werde, in gewissem Maße zu ersetzen, so Friebe. Bisher sei es gelungen, drohende Engpässe angesichts der Gas- und Energiekrise weitestgehend zu kompensieren. Es habe Produktionseinschränkungen zwischen fünf und zehn Prozent gegeben.

Park hat sich seit der Wende gewandelt

Im Chemie- und Industriepark Zeitz sind auf einer Fläche von rund 230 Hektar 50 Produktions- und Dienstleistungsunternehmen mit insgesamt 1.000 Beschäftigten ansässig. Das Areal gehört im Vergleich zu Leuna, Schkopau und Bitterfeld-Wolfen zu den kleinen Chemieparks in Deutschland. Produziert werden chemische Grundstoffe, Schmierstoffe und Spezialchemikalien. Auf dem Gelände befand sich einst das Hydrierwerk Zeitz mit einer Erdöl-Raffinerie.

MDR (Mario Köhne), dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 14. Februar 2023 | 09:00 Uhr

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