Bilanz des Landesfischereiverbands Heimischer Fisch als Essen beliebt – Umsätze an Feiertagen etwas schwächer

08. Januar 2023, 13:25 Uhr

Karpfen blau oder Räucherforelle: In vielen Familien ist der Fisch auf dem Tisch fester Bestandteil der Feiertage. Aber wie schätzen die Fischereibetriebe in Sachsen-Anhalt die vergangenen Festtage ein? Eine Bilanz.

Der heimische Fisch ist in Sachsen-Anhalt im Kommen. Auch junge Käufergruppen hätten in den vergangenen Jahren häufig den Weg zu heimischen Fischereibetrieben gesucht, sagt ein Sprecher des Landesfischereiverbandes Sachsen-Anhalt. Allerdings: "Im Jahr 2022 hat dieser Sondereffekt etwas nachgelassen, wie die leicht rückläufigen Umsätze in diesem Weihnachtsgeschäft zeigten."

Beliebt waren laut Fischereiverband zum Jahresende Karpfen von etwa zweieinhalb Kilogramm und größere Forellen mit mehr als 350 Gramm Gewicht. Auf Grätenfreiheit scheinen viele Käufer Wert zu legen, denn Filets wurden verstärkt nachgefragt.

FAKT IST!-Sendung am Montag, 9. Januar 2023 "Was essen wir in Zukunft?" – diese Frage wird am Montag, 9. Januar 2023, bei FAKT IST! besprochen. Nach Weihnachten haben viele Menschen den Vorsatz einer gesunden Ernährung. Doch neue Trends sollen nicht nur gesund, sondern auch gut für das Klima und die Umwelt sein. Was dafür nötig ist und wie die Ernährungsstrategie der Politik aussieht, wird mit der Talkrunde diskutiert – und zwar ab 20:30 Uhr im Livestream bei mdr.de, Facebook und YouTube, außerdem ab 22:10 Uhr im MDR Fernsehen. Auf dem Facebook-Kanal von MDR SACHSEN-ANHALT können Sie ab 20:30 Uhr auch live mitdiskutieren.

Lokale Produktion reicht nicht aus

Die ansässige Produktion könne die Nachfrage schon lange nicht decken, weshalb auf Importfisch ausgewichen werde, so der Sprecher. Forellen kämen häufig aus Dänemark und Frankreich, die Karpfen aus Polen und der Tschechischen Republik.

Doch warum treten nicht mehr heimische Produzenten in den Markt? "Wir sehen die Ursachen insbesondere in den schwierigen Rahmenbedingungen für die nachhaltige Fischproduktion, welche in der Europäischen Union und speziell in Deutschland vorherrschen", meint der Sprecher des Landesfischereiverbandes Sachsen-Anhalt. Zahlreiche Genehmigungs- und Betriebsauflagen erschwerten Betriebsneugründungen. Selbst kleinste Netzgehegeanlagen zur Fischerzeugung auf großen Seen und Tagebaurestlöchern bekämen kaum eine Genehmigung. Teichwirtschaften hätten sich oft als unwirtschaftlich erwiesen. Die kontrollierte Fischproduktion in Teichen und Anlagen hat sich nach Angaben des Landesfischereiverbandes seit 2005 im Land nahezu halbiert.

Auf der anderen Seite blieb der Fischeinzelhandel in den Umsätzen weitestgehend stabil. Beliebt sind vor allem Lachs, Alaska-Seelachs, Thunfisch, Hering und Garnelen. Der Selbstversorgungsgrad liegt laut des Sprechers in Deutschland bei unter 20 Prozent. Etwa 90 Prozent der in Deutschland gehandelten Fischerei- und Aquakulturerzeugnisse werden importiert – etwa 1,8 Millionen Tonnen.

dpa, MDR (Johanna Daher)

404 Not Found

Not Found

The requested URL /api/v1/talk/includes/html/269b1b6d-c989-4697-81fe-894a08a78021 was not found on this server.

Mehr aus Sachsen-Anhalt

Menschen im Schwimmbad 3 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK