Inversionswetterlage Feinstaubbelastung in Sachsen-Anhalt derzeit erhöht
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22. Januar 2025, 19:02 Uhr
In Sachsen-Anhalt ist die Feinstaubbelastung aktuell erhöht. Laut Landesamt für Umweltschutz liegt das an der anhaltenden Hochdruckwetterlage, geringen Windgeschwindigkeiten – und frostigen Temperaturen. Zudem werde mehr geheizt. Besserung der Luftqualität ist jedoch in Sicht.
- Eine Inversionswetterlage ist der Grund dafür, dass die Feinstaubbelastung in Sachsen-Anhalt momentan erhöht ist.
- Erst wenn es wieder windiger wird, kann die Feinstaubkonzentration sinken.
- Der Grenzwert wurde laut Landesamt für Umweltschutz bereits in Aschersleben überschritten.
Die Feinstaubbelastung in Sachsen-Anhalt ist derzeit erhöht. Wie das Landesamt für Umweltschutz MDR SACHSEN-ANHALT auf Nachfrage mitteilte, liegt das an der seit Tagen anhaltenden Hochdruckwetterlage, sehr geringen Windgeschwindigkeiten und den teils frostigen Lufttemperaturen. Unter diesen Umständen befinde sich kalte Luft am Boden und wärmere Luft darüber. Diese Inversionswetterlage verhindere den Luftaustausch.
Als Beispiel nannte die Behörde die Situation auf dem Brocken, wo am vergangenen Wochenende zweistellige Plusgrade und Sonnenschein geherrscht hatten, während es im Tiefland überwiegend frostig und neblig war.
Kein Luftmassenaustausch Unter dem Einfluss einer Inversionswetterlage können sich die aus unterschiedlichen Quellen (Verkehr, Industrie u.a.) stammenden Luftschadstoffe in der bodennahen Luftschicht über mehrere Tage hinweg anreichern, da die stabile Schichtung einen Luftmassenaustausch verhindert. Quelle: Landesamt für Umweltschutz
Wegen Kälte wird mehr geheizt
Den Angaben nach wird wegen der geringen Temperaturen auch mehr geheizt. Dabei kämen auch Festbrennstoffe für den Betrieb von Öfen und Kaminöfen zum Einsatz. Lokal und regional könnten auch sie einen Beitrag zur Feinstaubbelastung leisten.
Für die kommenden Tage erwartet das Landesamt für Umweltschutz einen Wechsel hin zu milderem und regnerischem Wetter. Mit Hilfe des auffrischenden Windes werde die Feinstaubkonzentration dann sinken.
Feinstaubbelastung typisch für Januar
Die Behörde betonte, die aktuellen Werte seien typisch für einen Januar. Im Vergleich zum Januar des vergangenen Jahres sei der Grenzwert an den Luftmessstationen zwölf Mal weniger überschritten worden. Konkret erfolgte die einzige Überschreitung demnach in Aschersleben am 14. Januar.
Auswirkungen der Feinstaubbelastung auf die Gesundheit lassen sich den Angaben nach nicht ausschließen. In erster Linie seien empfindliche Bevölkerungsgruppen wie ältere Personen, Menschen mit Vorerkrankungen sowie Kleinkinder betroffen. Um sich zu schützen, sollten gefährdete Personen laut Umweltbundesamt körperliche Anstrengungen im Freien möglichst vermeiden Nach Angaben der Europäischen Umweltagentur (EAA) starben in Deutschland im Jahr 2022 rund 32.600 Menschen an den Folgen von Feinstaub.
MDR (Manuel Mohr, Christoph Dziedo, Luise Kotulla)
Dieses Thema im Programm: MDR SCHLAGERWELT | 22. Januar 2025 | 15:30 Uhr