Tausende Menschen in Sachsen-Anhalt haben am Dienstag an mehreren Orten und auf unterschiedliche Weise den Reformationstag gefeiert. Vielerorts standen Festgottesdienste auf dem Programm, aber auch Konzerte, Ausstellungen und Führungen, wie die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und die Evangelische Landeskirche Anhalts mitteilten.

Mittelpunkt der Feierlichkeiten war auch in diesem Jahr die Lutherstadt Wittenberg. Tausende Gäste waren beim historischem Marktspektakel in der Altstadt und beim Stadtfest. Geführte Stadtrundgänge von der Schlosskirche bis zum Lutherhaus erfreuten sich nach Angaben der städtischen Marketing GmbH großer Beliebtheit, ebenso wie die 95 Klangthesen auf dem Bunkerberg und die Ausstellung mit Führung im Cranach-Haus.

In Eisleben führte der Reformator Martin Luther bei einer Kostümführung durch die Stadt. In Gernrode im Harz wurde laut eines Sprechers der Evangelischen Landeskirche Anhalts in der Stiftskirche eine Tafel zum Gedenken an den Reformator Stephan Molitor enthüllt. Er soll der erste evangelische Pfarrer und Superintendent von Gernrode gewesen sein.

Weitere Reformationsveranstaltungen auf dem Gebiet der Landeskirche habe es unter anderem in Magdeburg, Merseburg, Halle und Stendal sowie in vielen kleinen Kirchengemeinden gegeben. Die Stadt Halle und die evangelische Kirche hatten zu einer Orgel-Wander-Tour eingeladen.

Am Reformationstag erinnern Protestantinnen und Protestanten an den Beginn der Reformation durch die Veröffentlichung der 95 Thesen Martin Luthers (1483-1546) in Wittenberg. Mit seiner Kritik an der Kirche seiner Zeit hat Luther Veränderungen angestoßen, die später zum Entstehen der evangelischen Kirche führten.

Seit der Wiedervereinigung ist der Reformationstag ein gesetzlicher Feiertag in Sachsen-Anhalt und acht weiteren Bundesländern.