Regional- und Fernverkehr Mehr Verbindungen, neue Ziele: Das bringt Sachsen-Anhalt der Fahrplan 2025
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16. Dezember 2024, 16:39 Uhr
Seit 15. Dezember gelten europaweit neue Fahrpläne im Bahnverkehr. Auch für Sachsen-Anhalt gab es dabei wieder einige Änderungen für Pendler und Reisende. Sie profitieren an Wochenenden von dichteren Takten im Regionalverkehr. Außerdem neu: Der Zugbetreiber "Abellio" verschwindet aus der Mitte Sachsen-Anhalts, hier übernimmt ein neuer Betreiber. Und im Fernverkehr ergeben sich einige neue Ziele für Reiselustige.
Am Sonntag (15. Dezember) wurde europaweit der Fahrplanwechsel vollzogen. Das hat Auswirkungen für die Bahnfahrenden in Sachsen-Anhalt und gilt auch 2025.
Regionalverkehr: Mehr Züge an Wochenenden
Vor allem Wochenend-Reisende werden vom neuen Fahrplan profitieren. Wie Sachsen-Anhalts Nahverkehrsservice (NASA) MDR SACHSEN-ANHALT erklärte, wird auf drei Linien der Takt verdichtet. Damit werde auch der stark gestiegenen Nachfrage durch das Deutschlandticket Rechnung getragen. Geplant ist ein durchgehender Stundentakt auch Sonnabend und Sonntag auf den Verbindungen:
- Braunschweig-Magdeburg-Burg (RB 40)
- Dessau-Berlin (RE 7)
- Halle-Merseburg-Querfurt: Das wird die neue S-Bahn-Linie 11. Bedeutet: Die RB78 Querfurt-Merseburg wird nach Halle verlängert zu einer stündlichen S-Bahn (bisher am Wochenende Merseburg-Querfurt nur zweistündlich). So können die Bahnfahrenden zu mehr Zielen reisen mit weniger Umstiegen. Zwischen Merseburg und Halle gibt es damit etwa einen 20-Minuten-Takt.
Neue Betreiber: "Start" und "Erfurter Bahn" übernehmen Strecken
Neuer Name, der Rest bleibt gleich: "Abellio" verschwindet aus dem Bahnnetz zwischen Harz, Börde und Salzland. Nach wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Zugbetreibers wurden die 16 Strecken neu ausgeschrieben. Nun übernimmt die Bahntochter "Start" die Züge und den Fahrplan. Für Fahrgäste soll sich nicht viel ändern, erklärte die NASA dem MDR.
Im Burgenlandkreis, zwischen Weißenfels und Zeitz, kommen seit Fahrplanwechsel andere Züge zum Einsatz. Hier übernimmt die Erfurter Bahn die Strecke. Laut NASA werden modernisierte Wagen eingesetzt, die mit WLAN und einer barrierefreien Toilette ausgestattet sind. Sie sollen 68 Sitzplätze bieten, bei den bisherigen Wagen waren es 60.
Fernverkehr: Von Sachsen-Anhalt in die Schweiz
Sachsen-Anhalt profitiert außerdem von einigen neuen Verbindungen im Fernverkehr. So bekommt die Lutherstadt Wittenberg nach sechs Jahren wieder einen ICE nach Waren und Rostock. Ab März fahren die Züge täglich am Nachmittag Richtung Ostsee. Damit gibt es dann zusammen mit dem IC Wien-Wittenberg-Rostock zwei Verbindungen pro Tag und Richtung.
Stendal erhält einen täglichen ICE-Anschluss aus und nach Zürich. Die Züge verlassen Stendal kurz nach Mitternacht beziehungsweise kommen gegen halb sechs morgens an. Die Fahrzeit beträgt etwa zehn Stunden. Es ist die zweite täglich ICE-Verbindung von Sachsen-Anhalt in die Schweiz. Denn auch im neuen Fahrplan behält Magdeburg den Nacht-ICE nach Basel SBB.
Bleiben soll auch die Direktverbindung von Stralsund nach Halle, so die Bahn. Auch die IC-Verbindung Magdeburg-Hamburg bleibt und wird künftig über Salzwedel geleitet. Damit erhält die West-Altmark wieder dauerhaft Anschluss ans Fernverkehrsnetz der Bahn.
Salzwedel wird nach neun Jahren Pause wieder regulär in den Fernverkehrsfahrplan der Deutschen Bahn aufgenommen. Seit Sonntag fahren die IC2230 Magdeburg-Hamburg (Sonntag bis Freitag) und IC2233 Hamburg-Magdeburg (Montag bis Freitag) statt über Wittenberge durch die Westaltmark (Amerikalinie).
Das ändert sich außerdem: Hauptbahnhof in Halberstadt
Halberstadt bekommt einen Hauptbahnhof. Der Knoten Halberstadt wird umbenannt, denn das Tor zum Harz hat mehrere Stationen (zum Beispiel Oststraße, Spiegelsberge).
Bauarbeiten: Wo Fahrgäste 2025 Geduld brauchen
Am Schienennetz wird weiterhin gebaut. So werden Sachsen-Anhalt auch im Jahr 2025 einige Großbaustellen treffen. Auf Fahrgäste kommen Ausfälle und Umleitungen zu. Auf einigen Strecken werden Busse statt Bahnen fahren. Der Überblick:
- Bahnknoten Magdeburg: im gesamten Fahrplanjahr Ausfälle der RB47 zwischen Magdeburg und Calbe
- Saalebrücken im Burgenlandkreis: bis Juni weiterhin Ausfall von RE15 zwischen Naumburg und Jena sowie RE16 zwischen Naumburg und Apolda/Weimar
- Stendal-Rathenow: Elektrifizierung der Stammbahn ab Juni bis 2026, daher Schienenersatzverkehr
- Harz: Mitte Juni bis Ende Juli Streckensperrung Quedlinburg-Thale, RE11 im Schienenersatzverkehr
- ICE-Umleitung durch die Altmark: August bis April 2026 weitere Generalsanierung der Trasse Berlin-Hamburg, RE20 Salzwedel-Uelzen als Bus sowie Ausfälle zwischen Stendal und Salzwedel wegen des Umleitungsverkehrs
- Unstrutbahn: Wegen der Bauarbeiten wird die Unstrutbahn weiter durch Busse ersetzt (voraussichtlich bis Ende Februar), im Saaletal Regionalverkehr dauert der Umstieg in Naumburg noch bis Juni.
Preiserhöhungen: Wo sich noch sparen lässt
Zum Fahrplanwechsel hatte die Deutsche Bahn einige Preiserhöhungen angekündigt: Flexible Fahrscheine sollen rund sechs Prozent mehr kosten. Die Preise für Spar-Tickets und die Bahncards 25 und 50 will die Bahn aber nicht anheben. Außerdem wird die Vorverkaufsfrist von maximal sechs Monaten aufgehoben: Tickets sind mit Fahrplanwechsel laut Bahn dann zwölf Monate im Voraus buchbar.
Zum Jahreswechsel wird auch das Deutschlandticket teurer. Der Preis des monatlich im Abo erhältlichen Tickets steigt von 49 Euro auf 58 Euro.
MDR (André Plaul, Johanna Daher) | Zuerst veröffentlicht am 16. Oktober 2024
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 15. Dezember 2024 | 08:00 Uhr
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