Stromverbrauch gesenkt? So viel Energie haben Sachsen-Anhalts Städte gespart
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08. April 2023, 13:50 Uhr
Viele Städte und Gemeinden konnten ihren Energieverbrauch im vergangenen Jahr senken. Trotzdem haben einige Kommunen auch mit gestiegenen Kosten zur kämpfen. Deshalb fordert der Städte- und Gemeindebund zusätzliche Hilfen vom Land.
- Städte in Sachsen-Anhalt konnten ihren Energieverbrauch teilweise deutlich senken.
- Allerdings sind die Ausgaben, wie in Bernburg, teilweise trotzdem gestiegen.
- Auch wegen der hohen Energiekosten hatte vor kurzem der Städte- und Gemeindebund mehr Geld für alle Gemeinden gefordert.
Mehrere Kreisstädte in Sachsen-Anhalt haben im vergangenen Jahr weniger Strom verbraucht als 2021. Zum Teil waren die Kosten aufgrund der gestiegenen Preise trotzdem höher, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab.
Die Stadt Haldensleben (Landkreis Börde) hat demnach ihren Energiebedarf um 11 Prozent reduziert. Während im Jahr 2021 noch mehr als 5,4 Millionen Kilowattstunden verbraucht wurden, waren es 2022 rund 4,8 Millionen Kilowattstunden. Dies sei durch ein Energiespar-Sofortprogramm erreicht worden, sagte ein Sprecher. Trotz der Sparmaßnahmen habe die Stadt wegen gestiegener Preise für Strom und Gas rund 25.000 Euro mehr ausgegeben als im Vorjahr.
Im Zuge der gestiegenen Energiekosten hat die Stadt Wittenberg entschieden, die Beleuchtung aller öffentlichen Gebäude, etwa der Schlosskirche, Stadtkirche und des Lutherhauses, sowie rund 1.100 Lichtmasten abzuschalten. "Dadurch konnte der Stromverbrauch für die Straßenbeleuchtung um rund 280.000 Kilowattstunden reduziert werden", teilte die Stadt mit.
Verbrauch um die Hälfte gesenkt
Die Stadt Köthen (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) hat im vergangenen Jahr knapp 70.000 Kilowattstunden eingespart. 2021 wurden rund 508.000 Kilowattstunden verbraucht. Man werde vom örtlichen Energieversorger eine Gutschrift erhalten, sagte eine Sprecherin. Durch kontinuierliche Energieeinsparbemühungen wie beispielsweise der Umrüstung auf LED-Technik sei der Energieverbrauch seit dem Jahr 2018 fast halbiert worden – von 804.000 auf 439.000 Kilowattstunden im Jahr 2022.
Die Magdeburger Stadtverwaltung hat im vierten Quartal 2022 rund 12 Prozent Strom gegenüber dem Vorjahreszeitraum eingespart. Die Einsparbemühungen würden konsequent fortgesetzt, kündigte Oberbürgermeisterin Simone Borris an.
Die Stadt Stendal hat im Winterhalbjahr in städtischen Gebäuden im Vergleich zum Vorjahreszeitraum etwa 5,6 Prozent beim Stromverbrauch gespart. Die Vielzahl kleinerer Maßnahmen wie das Ausschalten der Beleuchtung auf Fluren und die Umstellung auf LED hätten dazu beitragen, hieß es.
Haushalte der Kommunen belastet
Die Stadt Bernburg (Salzlandkreis) hat in zehn städtischen Kitas 2022 gegenüber dem Jahr zuvor insgesamt 18.600 Kilowattstunden Strom eingespart. Trotzdem stiegen die Kosten. 2022 wurden insgesamt 118.900 Kilowattstunden verbraucht, im Jahr zuvor waren es 137.500. "Es wurden bewusst alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um Energie zu sparen
– sowohl durch technische Änderungen als auch durch energiesparendes Verhalten", sagte die Leiterin des Amts für Kinder- und Jugendförderung, Doris Tell.
Der Städte- und Gemeindebund Sachsen-Anhalt (SGSA) hat bereits Mitte Februar mehr Geld für alle Gemeinden gefordert. Die Inflation schlage inzwischen durch, hieß es in einem Appell an den Landtag, der gerade den Haushalt 2023 aufstellt. "Wir brauchen als Städte und Gemeinden dringend einen Puffer für die zu erwartenden Mehrbelastungen", erklärte SGSA-Präsident und Zerbster Bürgermeister Andreas Dittmann.
Den Städten und Gemeinden drohten trotz Strom- und Gaspreisbremse bereits jetzt immense Mehrbelastungen bei den Energiekosten etwa für Schulen, Kindertagesstätten, Sporthallen und Kultureinrichtungen.
dpa, MDR (Hannes Leonard)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 08. April 2023 | 07:00 Uhr
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