Anträge stauen sich Mehr als ein Jahr Wartezeit für Einbürgerung in mehreren Kreisen
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19. August 2023, 08:29 Uhr
Wer in Sachsen-Anhalt seine Einbürgerung beantragt, muss oft lange darauf warten. In einigen Landkreisen beträgt die Wartezeit mehr als ein Jahr, denn die Anträge stauen sich. Oft fehlt das Personal, um die Einbürgerungsanträge schnell zu bearbeiten.
- Die Wartezeit für eine Einbürgerung ist in Sachsen-Anhalt vielerorts lang.
- In mehreren Kreisen stauen sich die Anträge. Oft fehlt das Personal.
- Die Integrationsbeauftragte des Landes fordert, die Einbürgerung zu entbürokratisieren.
In mehreren Landkreisen in Sachsen-Anhalt müssen Menschen, die eine Einbürgerung beantragt haben, lange auf die Bearbeitung ihres Antrags warten. Zahlen des Statistischen Landesamtes zeigen, dass im vergangenen Jahr so viele Menschen wie nie zuvor einen deutschen Pass erhalten haben. Eine Umfrage unter den Landkreisen hat allerdings ergeben, dass auch immer mehr Anträge gestellt werden.
Grund für die steigenden Zahlen der Einbürgerungen ist dem Statistischen Landesamt zufolge unter anderem, dass immer mehr der zwischen 2014 und 2016 eingewanderten syrischen Schutzsuchenden die formellen Voraussetzungen für eine Einbürgerung erfüllten.
Voraussetzungen für eine Einbürgerung in Deutschland
Menschen, die sich unbefristet in Deutschland aufhalten dürfen und seit mindestens acht Jahren (in bestimmten Fällen auch seit sechs oder sieben Jahren), können sich einbürgern lassen. Dafür ist ein schriftlicher Antrag nötig, den man ab dem Alter von 16 Jahren stellen kann. Bei jüngeren Kindern und Jugendlichen übernehmen das die Eltern. Es gelten Regeln, was beispielsweise den Lebensunterhalt oder Ehepartner und -partnerinnen betrifft. Für die meisten Menschen ist außerdem ein Einbürgerungstest Pflicht.
Quelle: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
Ein Jahr Wartezeit auf Einbürgerung – und länger
Dadurch komme es dazu, dass die Anträge sich stauen, erklärte der Leiter des Ausländeramtes des Saalekreises, Uwe Biermann. Auch der Landkreis Stendal sprach von einem Antragsstau. Auch im Landkreis Wittenberg müssen Menschen einem Sprecher zufolge lange auf ihre Einbürgerung warten. Während die Wartezeit in den vergangenen Jahren in der Regel sechs Monate betragen habe, sei es aktuell ein Jahr. Andere Kreise gaben noch längere Wartezeiten an.
Von vielen Kreisen hieß es, es sei mehr Personal nötig. Die Einbürgerungsanträge zu bearbeiten sei allerdings eine sehr spezifische Aufgabe, die nur mit gewissenhafter Einarbeitung erfüllt werden könne, hieß es aus dem Landkreis Wittenberg. Neues Personal schnell einzuarbeiten sei nicht möglich.
Integrationsbeauftragte: Weg zur Einbürgerung entbürokratisieren
Sachsen-Anhalts Integrationsbeauftragte Susi Möbbeck sagte, der Weg zur Einbürgerung müsse dringend entbürokratisiert und beschleunigt und attraktiver für internationale Fachkräfte zu werden. Viele Kommunen hätten sich schon auf den Weg gemacht, ihre Ausländerbehörden personell zu stärken. Es dauere aber, bis sich die Wirkung entfalte.
Schon im August vergangenen Jahres hatten Daten des Innenministeriums gezeigt, dass die Wartezeiten für Einbürgerungen in Sachsen-Anhalt in vielen Kreisen vergleichsweise lang sind. Schätzungen zufolge ist damals bei weniger als einem Fünftel der Anträge die Regelbearbeitungszeit von sechs Monaten eingehalten worden.
dpa, MDR (Maren Wilczek)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 19. August 2023 | 08:00 Uhr
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