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Im Audio: Ian Hayn über die ADMV-Rallye Wittenberg. Bildrechte: Rallyeteam Hayn
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Der Nachwuchsmotorsportler Ian Hayn über die ADMV-Rallye Wittenberg.

MDR SACHSEN-ANHALT Do 06.03.2025 10:46Uhr 00:24 min

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Wittenberg Benzin im Blut: 16-Jähriger nimmt als jüngster Rallye-Pilot an Jubiläums-Rennen teil

07. März 2025, 15:50 Uhr

Wittenberg ist am Wochenende Schauplatz eines besonderen Motorsport-Events: Zum 60. Mal wird die ADMV-Rallye ausgetragen, eine der ältesten noch durchgeführten Rallye-Veranstaltungen Deutschlands. Mit dabei ist auch ein Ian Hayn aus Bad Schmiedeberg – mit 16 Jahren ist er derzeit Deutschlands jüngster Rallye-Teilnehmer.

Ein kurzer Druck aufs Gaspedal. Sofort heult der 130-PS-starke Motor kernig auf und Ians Augen strahlen: "Da spüre ich das Adrenalin, das ist wie Schmetterlinge im Bauch", sagt der hochauf geschossene Junge mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Ian Hayn, 16 Jahre alt, aus Bad Schmiedeberg.

Ian Hayn
Ian Hayn kommt aus dem Bad Schmiedeberger Ortsteil Kleinkorgau. Bildrechte: MDR/Martin Krause

Hoch konzentriert sitzt er in seinem Rallye-Wagen, fest angeschnallt, mit Helm auf dem Kopf. Wenig später fliegt sein Auto mit 180 Sachen über die Schotterpisten. "Da muss man schon ganz gut zupacken am Lenkrad, damit das Heck nicht ausbricht", erzählt der junge Rennfahrer, der noch keinen Auto-Führerschein besitzt.

Führerschein auf abgesperrten Strecken nicht nötig

Aber den braucht er auf abgesperrten Strecken auch nicht. "Ich finde es sehr schön, dass man schon im jungen Alter reinkommen kann, weil alle sagen, wir brauchen Nachwuchstalente, aber keiner fördert es so richtig. Und seit diesem Jahr ist es endlich möglich."

Ian Hayn
Ian Hayn freut sich, dass er hinterm Steuer sitzen kann. Bildrechte: Rallyeteam Hayn

Mit 14 konnte Ian an einem Rallye-Einsteiger-Lehrgang teilnehmen, den die Organisatoren der ADMV-Meisterschaft und des Schotter-Cups durchgeführt haben. Nun darf er hinters Steuer. Und Ian hat Benzin im Blut. Er liebt den Rausch der Geschwindigkeit. Angst im Rennen kennt der mittelblonde Zehntklässler nicht. "Klar gibts in engen, schnellen Kurven auch Momente, wo ich denke, oh oh – aber dann ist gleich wieder die Konzentration da."

Vater hilft in der Werkstatt

Ein Leben für den Motorsport. Bei Familie Hayn hat das Tradition. Schon als Kind hat Ian so manches Wochenende an der Rennstrecke verbracht. "Das liegt in meiner Familie. Mein Onkel ist schon damals, wo ich auf die Welt gekommen bin, Rallye gefahren. Dann war mein Vater als Co-Pilot eingestiegen."

Ronny und Ian Hayn
Vater Ronny mit Ian Hayn Bildrechte: MDR/Martin Krause

Papa Ronny Hayn hilft auch heute in der Werkstatt. Wann immer es die Zeit erlaubt, wird im Duett geschraubt, getüftelt, probiert. Es geht darum, das Rennauto für jede Strecke optimal vorzubereiten. Bei den Rennen fungiert der Vater dann als Co-Pilot. "Ich bin schon mehr aufgeregt als der Junior", gesteht er lachend. Aber das Vertrauen sei groß. "Er hört auf das, was ich ihm sage. Und wenn er eine Kurve sauber fährt, sind wir halt auch schnell."

Lob von erfahrenen Rallyefahrern

Und schnell ist das Gespann aus dem Bad Schmiedeberger Ortsteil Kleinkorgau, wie ein Blick auf Ians Trophäen-Sammlung beweist. Etliche Pokale hat der 16-Jährige schon gewonnen. Und Lob gibts für Ian inzwischen auch von erfahrenen Rallyefahrern. "Die älteren Konkurrenten nehmen mich schon ernst. Das macht mich glücklich und auch stolz."

Ian Hayn
Nachwuchs-Rennsportler Ian Hayn hat schon etliche Pokale gewonnen. Bildrechte: MDR/Martin Krause

Stolz ist auch Mutter Mandy. Sie ist ebenfalls Teil des Rallye-Teams Hayn aus dem Kreis Wittenberg. Bei jedem Rennen ihres Jungen ist sie mit dabei. "Es ist schön zu sehen, wie er sich entwickelt und wie ehrgeizig er ist. Und er ist am Steuer auch vernünftig und übertreibt nicht." Von Nervosität keine Spur.

16-jähriger: Übung an der PlayStation

Auch Ian Hayn wirkt entspannt. Richtig trainieren kann er in seinem Rallye-Auto ohnehin nur selten. Der 16-Jährige übt in seinem Zimmer mit einem Renn-Simulator auf der PlayStation. Das bringe viel, sagt der Realschüler, der später auch beruflich mit Autos und Motoren zu tun haben möchte.

Auf sein Heimrennen in Wittenberg freut er sich: "Da kenne ich viele, das ist etwas besonderes, natürlich bin ich motiviert." Die Aufregung lässt der junge Pilot aber nicht an sich heran. Nur kurz vorher im Cockpit würde es etwas kribbeln, aber mit dem Start sei das auch schon wieder komplett weg. Schaltet die Ampel auf Grün, drückt Ian Hayn aufs Gas.

Ian Hayn: Ziel sind internationale Rennen

Nach seinen sportlichen Zielen gefragt, überlegt der Teenager aus Bad Schmiedeberg nur kurz. "Ich will später auch bei den großen internationalen Rallyes vorne mitfahren." Und vielleicht sogar Weltmeister werden? "Warum nicht, das wäre schon ein Traum." Zukunftsmusik.

Deutschlands derzeit jüngster Rallyefahrer verfolgt zunächst ein anderes großes Ziel. So bald wie möglich möchte der 16-Jährige erst einmal seinen Führerschein machen.

MDR (Martin Krause, Felix Fahnert)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 06. März 2025 | 08:30 Uhr

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