Ein Schild weist 2014 auf das Justizzentrum Anhalt in Dessau-Roßlau hin. 3 min
Am Landgericht in Dessau geht es um Betrügereien durch falsche Polizisten. Mehr dazu im Audio. (Archivbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Jan Woitas
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Das Landgericht in Dessau befasst sich seit Freitag mit Betrügereien durch falsche Polizisten. Verantworten muss sich der Kopf einer Bande.

MDR SACHSEN-ANHALT Fr 23.08.2024 15:14Uhr 02:46 min

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Betrugsmasche Prozess gegen falsche Polizisten in Dessau gestartet

23. August 2024, 16:14 Uhr

Sie sollen sich als Polizisten ausgegeben und ältere Menschen um ihr Geld gebracht haben: Das Landgericht in Dessau befasst sich seit Freitag mit Betrügereien durch falsche Polizisten. Verantworten muss sich der Kopf einer Bande.

Am Landgericht Dessau-Roßlau ist der Prozess gegen den Kopf einer Bande falscher Polizisten gestartet. Zum Auftakt am Freitag ist dem Angeklagten ein Angebot gemacht worden. Nach Informationen von MDR SACHSEN-ANHALT haben Staatsanwaltschaft und Gericht dem 24-Jährigen in Aussicht gestellt, maximal dreieinhalb Jahre ins Gefängnis zu müssen, wenn er die Taten gesteht.

Sollte er zusätzlich noch Angaben zu seinen mindestens drei Mittätern und Hintermännern machen, könnte er sogar mit einer Bewährungsstrafe davonkommen. Vor Prozessbeginn war von einer mindestens vierjährigen Gefängnisstrafe die Rede gewesen.

Senioren wurden um ihr Geld gebracht

Die Gruppe, dessen Kopf der 24-Jährige war, soll durch Anrufe über gefälschte Telefonnummern Geld von älteren Menschen erbeutet haben. Dabei haben sich die Anrufer den Angaben nach ihren Opfern gegenüber am Telefon als Polizisten ausgegeben und erzählt, dass sie deren Bargeld in Sicherheit bringen müssen. Zur Begründung hieß es, Kriminelle suchten verstärkt Wohnungen auf, und es sei verstärkt Falschgeld im Umlauf.

Prozess geht bis Mitte September

Dem Angeklagten wird vollendeter gewerbsmäßiger Bandenbetrug in vier Fällen vorgeworfen. Er soll im Februar dieses Jahres unter anderem in Dessau-Roßlau und Lutherstadt Wittenberg insgesamt rund 100.000 Euro abgeholt haben. Das Geld hatten die Opfer in Beuteln vor ihrer Haustür abgelegt. Der Angeklagte leitete es der Polizei zufolge an Hintermänner weiter und wurde dafür entlohnt. Bei einem weiteren Versuch wurde er in der Nähe des Tatorts festgenommen und in Untersuchungshaft genommen. Das Opfer hatte in diesem Fall rechtzeitig die Polizei verständigt.

Für den Prozess sind nach Angaben des Gerichts vier Verhandlungstage bis zum 20. September vorgesehen.

MDR (Martin Krause, Christoph Dziedo, Kalina Bunk)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 23. August 2024 | 12:00 Uhr

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