Wegen gestiegener Preise Bauern werden ihren Dinkel nicht los

Die Bauern in Sachsen-Anhalt bleiben auf ihrem Dinkel sitzen. Darauf hat der CDU-Landtagsabgeordnete Olaf Feuerborn, Präsident des Landesbauernverbandes, am Freitag auf der Grünen Woche in Berlin hingewiesen. Feuerborn sagte MDR SACHSEN-ANHALT, die Nachfrage nach Dinkelprodukten sei im vergangenen Jahr sowohl auf dem konventionellen Markt als auch auf dem Biomarkt zurückgegangen. Besonders Biolandwirte hätten deshalb enorm gelitten.

Verbraucher griffen wegen der gestiegenen Preise eher zu günstigeren Weizenmehlprodukten. Der Vorteil des Dinkels sei jedoch, dass er länger gelagert werden könne. Wegen der geringen Nachfrage zuletzt werde in diesem Jahr weniger Dinkel angebaut. Sollte der Bedarf wieder steigen, könne man auf das bereits eingelagerte Getreide zurückgreifen. Feuerborn sagte, die Biobranche brauche Stabilität. Dazu gehöre die Sicherheit, dass die Förderung auf dem aktuellen Niveau erhalten bleibe.

Feuerborn bedauerte das Aus vieler kleiner Bäckereien vor allem im ländlichen Raum. Sie hätten die unbeständigen Preissprünge nicht an ihre Kunden weitergeben können und schließlich aufgegeben. Er gehe davon aus, dass sie nicht mehr öffnen werden.

Die Internationale Grüne Woche in Berlin gilt als die weltgrößte Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau. In diesem Jahr sind rund 1.800 Aussteller aus aller Welt dabei. Am Montag stand Sachsen-Anhalt im Mittelpunkt. Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) eröffnete am Nachmittag den Sachsen-Anhalt-Tag. Neben zahlreichen bekannten Unternehmen präsentieren auch viele neue Firmen ihre Produkte. Insgesamt 90 Aussteller aus Sachsen-Anhalt sind dabei – vom Eierlikörhersteller bis zum Backunternehmen.