Pandemie 2020: Die Chronik der Corona-Krise
Hauptinhalt
30. Dezember 2020, 21:51 Uhr
Von ersten Krankheitsfällen in China zur globalen Herausforderung: Das Coronavirus Sars-CoV-2 hat viele Millionen Menschen weltweit infiziert, Hundertausende starben. Der Jahresrückblick zu den wichtigsten Ereignissen der Krise.
Dezember 2019
Ende November beziehungsweise Anfang Dezember treten in der chinesischen Stadt Wuhan erste Fälle einer unbekannten Lungenerkrankung auf. Am 31. Dezember 2019 meldet China die Fälle offiziell der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Januar
9. Januar: Die Lungenkrankheit gehe auf ein neuartiges Coronavirus zurück, melden die chinesischen Behörden. Am selben Tag gibt es dort den ersten erfassten Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus.
15. Januar: Die WHO registriert eine Infektion in Thailand, die erste außerhalb Chinas.
21. Januar: Der erste Fall in den USA wird publik.
24. Januar: Das neuartige Virus erreicht Europa. In Frankreich gibt es erste Nachweise.
27. Januar: Die erste erfasste Erkrankung in Deutschland wird aus dem bayerischen Landkreis Starnberg gemeldet.
30. Januar: Die WHO erklärt eine "gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite".
Februar
11. Februar: Die WHO nennt die neuartige Lungenerkrankung Covid-19. Das Virus erhält den Namen Sars-CoV-2.
14. Februar: Mit Ägypten hat das Virus das erste Land in Afrika nachweislich erreicht.
15. Februar: Frankreich meldet den ersten Todesfall in Europa.
19./20. Februar: Erste gemeldete Todesfälle in Iran und Südkorea.
23. Februar: In Europa ist Italien am stärksten betroffen, es gibt mehr als 150 nachgewiesene Infektionen. Das Land riegelt Städte im Norden ab.
27./28. Februar: Der neu eingerichtete Krisenstab der Bundesregierung tagt zum ersten Mal, die Schweiz verbietet vorerst Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Menschen.
März
2. März: Sachsen und Thüringen melden die ersten Fälle. Es gibt Infektionen in rund 60 Ländern. Laut WHO zählt rund 3.000 Todesopfer.
4. März: Die Leipziger Buchmesse wird abgesagt. Tausende weitere Veranstaltungen werden in den folgenden Tagen und Wochen ebenfalls gestrichen oder verschoben.
5. März: Italien schließt alle Schulen.
6. März: Sachsen verbietet Klassenfahrten. In Deutschland kommt es zunehmend zu Hamsterkäufen.
8. März: Es wird bekannt, dass erstmals ein Deutscher am Coronavirus gestorben ist. Der Mann war eine Woche zuvor nach Ägypten gereist.
9. März: Italien erklärt das ganze Land zur Sperrzone. Der Dax verzeichnet den höchsten Verlust seit den Terroranschlägen vom 11. September.
10. März: Einen ersten Nachweis gibt es nun auch in Sachsen-Anhalt, damit sind alle Bundesländer betroffen.
11. März: Die WHO ruft eine Pandemie aus. Kanzlerin Angela Merkel warnt vor einer Überlastung des Gesundheitssystems.
13. März: Tschechien, Polen und Dänemark riegeln ihre Grenzen ab. US-Präsident Donald Trump ruft den nationalen Notstand aus.
16. März: In den meisten Bundesländern sind Schulen und Kitas bereits geschlossen, andere folgen. An den Grenzen zu Frankreich, Österreich, Luxemburg, Dänemark und der Schweiz setzt die Bundesregierung umfassende Kontrollen und Einreiseverbote in Kraft.
17. März: Die Stadt Halle ruft den Katastrophenfall aus. Die für den Sommer 2020 geplante Fußball-Europameisterschaft wird um ein Jahr verschoben.
18. März: In einer Fernsehansprache spricht Bundeskanzlerin Angela Merkel von einer Herausforderung von "historischem Ausmaß". Sie mahnt Solidarität und Disziplin im Kampf gegen das Coronavirus an. Soziale Kontakte müssten minimiert werden. Die EU verhängt einen Einreisestopp. Fast zeitgleich startet das Auswärtige Amt eine Rückholaktion für mehr als 160.000 deutsche Urlauber aus dem Ausland.
19. März: Italien ist jetzt das Land mit den meisten offiziell gemeldeten Toten weltweit. Bisher seien 3.405 mit dem Erreger infizierte Menschen gestorben, teilt der Zivilschutz mit.
22. März: Bund und Länder einigen sich auf strenge Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen. Millionen Deutsche können nicht mehr arbeiten oder arbeiten im Homeoffice.
23. März: Die Bundesregierung kündigt ein Hilfspaket für die Wirtschaft im Umfang von 156 Milliarden Euro an. Nach langem Zögern erlässt auch die britische Regierung weitreichende Ausgangsbeschränkungen und folgt anderen europäischen Staaten.
24. März: Die Olympischen Spiele in Tokio werden um ein Jahr verschoben. Die USA kündigen Wirtschaftshilfen im Umfang von zwei Billionen Dollar an.
25. März: Als zweites Land in Europa meldet Spanien mit 3.434 Fällen mehr Tote, als in China erfasst wurden. Der US-Senat beschließt ein Konjunkturpaket in Billionenhöhe, um die wirtschaftlichen Folgen der Krise zu mindern.
29. März: Mit über 140.000 sind in den USA jetzt mehr Infektionen bekannt, als in jedem anderen Land der Welt offiziell erfasst wurden. Allein in New York City gibt es kurz darauf mehr Infizierte als in Deutschland insgesamt. Spanien schließt "nicht lebensnotwendige Unternehmen".
31. März: Zum Monatsende sind nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität weltweit über 800.000 Menschen infiziert. Fast 40.000 Menschen sind demnach an Covid-19 gestorben. Rund 172.000 Menschen gelten als geheilt. Für Deutschland melden die Experten über 67.000 Fälle und über 680 Tote.
April
1. April: Die bundesweit geltenden Kontaktbeschränkungen werden bis zum 19. April verlängert.
2. April: Für Reisen, Konzerte, Fußballspiele oder andere Veranstaltungen, die wegen der Corona-Krise abgesagt werden, sollen Verbraucher nur noch Gutscheine erhalten. Die Veranstalter sollen so vor der Insolvenz bewahrt werden.
6. April: Der britische Premierminister Boris Johnson wird wegen der Covid-19-Infektion auf einer Intensivstation behandelt. In Deutschland gibt es erstmals mehr als 100.000 Infizierte.
9. April: Die EU-Finanzminister einigen sich auf Hilfen in der Corona-Krise von einer halben Billion Euro.
10. April: Infolge einer Infektion mit dem Coronavirus sind weltweit mehr als 100.000 Menschen gestorben.
17. April: US-Präsident Trump stellt einen Drei-Stufen-Fahrplan zur Wiederbelebung des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft vor. Die Umsetzung überlässt er den Gouverneuren der Bundesstaaten.
20. April: In Deutschland treten die ersten vorsichtigen Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen in Kraft. Viele Bundesländer erlauben wieder das Einkaufen in Geschäften bis zu einer Größe von 800 Quadratmetern. In Berlin, Brandenburg und Sachsen wird der Schulbetrieb schrittweise wieder aufgenommen. In Bayern und Sachsen werden die strikten Ausgangsbeschränkungen gelockert. Gleichzeitig führt Sachsen als erstes Bundesland eine Mundschutzpflicht im Einzelhandel und im öffentlichen Nahverkehr ein. Bundeskanzlerin Angela Merkel warnt zugleich vor zu schnellen und zu weitreichenden Lockerungen.
23. April: Die EU beschließt Kredithilfen in Höhe von bis zu 540 Milliarden Euro.
26. April: Weltweit sind mehr als 200.000 Menschen nach einer Corona-Infektion gestorben.
27. April: In allen deutschen Bundesländern gilt inzwischen eine Mundschutzpflicht, meist für Einkäufe sowie in Bus und Bahn, teils nur im ÖPNV.
29. April: In Deutschland beginnen die Pharmaunternehmen Biontech und Pfizer damit, einen Corona-Impfstoff an Menschen zu testen.
30. April: Bund und Länder einigen sich auf weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen. Im Zentrum steht die Öffnung von Spielplätzen, Museen, Zoos und Gotteshäusern.
Mai
1. Mai: Die USA erteilen eine Sonderzulassung für die Behandlung von Covid-19-Patienten mit dem Wirkstoff Remdesivir. Zuvor hatten Studien darauf hingedeutet, dass Remdesivir die Genesungsdauer verkürzen könnte.
2. Mai: In Mitteldeutschland demonstrieren erstmals hunderte Menschen an mehreren Orten gleichzeitig gegen die Beschränkungen und Regelungen zur Eindämmung des Virus. In Sachsen wird der Protest von verschiedenen rechten Gruppierungen organisiert. Es kommt zu diversen Verstößen gegen Abstandsgebote und andere Auflagen. Schon am 1. Mai war es vereinzelt zu Protesten gekommen, in Berlin gab es Krawalle.
4. Mai: Sachsen-Anhalt lockert als erstes Bundesland die Kontaktbeschränkungen. Dort dürfen nun bis zu fünf Personen zusammen draußen sein, auch wenn sie nicht zum selben Haushalt gehören. Lockerungen gibt es auch in weiteren Ländern. Vielerorts dürfen etwa Museen, Bibliotheken und Zoos wieder öffnen, teils auch Spiel- und Sportplätze.
5. Mai: Tests älterer Proben ergeben, dass sich das neue Coronavirus möglicherweise schon im Dezember in Europa ausgebreitet hat.
6. Mai: Bundeskanzlerin Angela Merkel kündigt nach einem Gespräch mit den Ministerpräsidenten der Länder weitere Lockerungen der Corona-Bechränkungen an. Bundesweit dürfen sich nun wieder Menschen aus zwei Haushalten im öffentlichen Raum treffen. Menschen in Pflegeheimen dürfen wieder Besuch von "einer festen Kontaktperson" erhalten. Merkel sagt: "Wir können uns ein Stück Mut leisten, aber wir müssen vorsichtig bleiben."
9. Mai: Im mehreren deutschen Städten demonstrieren tausende Menschen gegen die Kontaktbeschränkungen und Hygieneauflagen. Das Bundeskriminalamt warnt in der Folge vor einer Radikalisierung der Proteste, die auch von Verschwörungstheoretikern und Rechtsextremen getragen werden.
11. Mai: In Thüringen dürfen viele Schüler wieder in die Schule. In mehreren besonders schwer betroffenen europäischen Staaten werden die Einschränkungen gelockert. In Frankreich etwa dürfen die Menschen ihre Häuser erstmals nach Wochen wieder ohne Auflagen verlassen, in Spanien gilt das zumindest für einen Teil der Bevölkerung.
13. Mai: Die Bundesregierung beschließt, die systematischen Kontrollen an den deutschen Außengrenzen schrittweise zu beenden.
14. Mai: Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf melden, dass das Virus neben der Lunge auch andere Organe befällt, insbesondere die Niere, aber auch Herz, Leber und Gehirn.
15. Mai: Der Bundesrat billigt zahlreiche Gesetzesvorhaben der Bundesregierung in der Krise. Unter anderem werden Corona-Tests sowie Meldepflichten von Laboren und Gesundheitsämtern ausgeweitet. Zahlreiche Sozialleistungen werden ausgebaut, darunter das Kurzarbeiter-, Eltern- und Arbeitslosengeld.
16. Mai: Wieder demonstrieren in mehreren Städten Tausende gegen die Einschränkungen. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer sorgt überregional für Aufsehen, weil er in Dresden ohne Mundschutz das Gespräch mit Demonstranten sucht, die ihn teils wüst beschimpfen. Nach kontroverser Debatte startet wieder der Spielbetrieb in der Bundesliga, allerdings ohne Zuschauer.
17. Mai: Brasilien meldet 15.000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Das Land entwickelt sich zu einem Brennpunkt der Pandemie.
18. Mai: Nach rund achtwöchiger Corona-Zwangspause läuft der reguläre Betrieb in den Kindertagesstätten in Sachsen und Thüringen an. Sachsen-Anhalt verschiebt dies noch bis nach Pfingsten. In Sachsen öffnen außerdem die Grundschulen. In Sachen-Anhalt beginnen die Pfingstferien. In allen drei mitteldeutschen Ländern hat die Gastronomie wieder geöffnet. Deutschland und Frankreich schlagen einen 500-Milliarden-Wiederaufbaufonds für die EU vor.
19. Mai: Die Zahl neuer Coronavirus-Infektionen in Deutschland liegt den zehnten Tag in Folge unter der Marke von 1.000. Die mitteldeutschen Länder melden zwischen einer und zehn Neuinfektionen.
20. Mai: Die WHO registriert weltweit innerhalb eine Tages 106.000 Infektionen – so viele wie nie binnen 24 Stunden.
21. Mai: Die Zahl der weltweit registrierten Infektionen überschreitet die Schwelle von fünf Millionen.
22. Mai: Erste Tests mit neuen Impfstoffen werden erfolgreich am Menschen getestet.
24. Mai: Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow stößt mit seinen Plänen, die allgemeinen Corona-Beschränkungen ab dem 6. Juni aufzuheben, bundesweit auf Kritik. Ramelow präzisiert in der der Folge, dass er keinesfalls die Mindestabstands- und Maskenpflicht außer Kraft zu setzen wolle. Vielmehr sollten Entscheidungen stärker auf kommunaler Ebene getroffen werden. Sachsens Regierung unterstützt diesen Kurs.
25. Mai: Die Bundesregierung rettet die Lufthansa mit einem Hilfspaket in Milliardenhöhe vor der drohenden Pleite. Nach wochenlanger Zwangspause empfängt Mecklenburg-Vorpommern wieder Urlauber. Der Neustart wurde zwar herbeigesehnt, doch die Sorge vor Feriengästen mit Corona-Infektion bleiben.
29. Mai: Um ein umfassendes Bild über die Corona-Pandemie braucht es Daten. Um die zu erhalten wurden in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zuletzt 44.000 Corona-Tests pro Woche durchgeführt.
Juni
1. Juni: Das Pfingstwochende nutzen viele Menschen zu Ausflügen. An der Ostsee müssen einige Orte abgesperrt werden, damit Abstandsregeln noch eingehalten werden können.
2. Juni: In Deutschland werden noch 689 Menschen mit Covid-19 auf Intensivstationen behandelt. Mitte April waren es zeitweise rund 2.900.
3. Juni: Die Bundesregierung beschließt nach langen Verhandlungen ein Konjunkturpaket mit einem Volumen von rund 130 Milliarden Euro, um die Wirtschaft nach dem Lockdown anzukurbeln. Unter anderem vorgesehen sind eine vorübergehende Absenkung der Mehrwertsteuer und ein sogenannter Kinderbonus.
4. Juni: Die Lufthansa fliegt aus dem Dax, in dem sie seit Gründung des deutschen Leitindex im Jahr 1988 durchgehend gelistet war.
5. Juni: Die EU-Innenminister einigen sich darauf, in Europa bis zum 1. Juli wieder die "volle Freizügigkeit" (Horst Seehofer) herzustellen. Tschechien öffnet wieder seine Grenze zu Deutschland.
6. Juni: In Sachsen treten weitere Lockerungen des Infektionsschutzes in Kraft. Zum Beispiel sind wieder Besuche in Pflegeheimen und größere Familienfeiern möglich. Auch in Sachsen-Anhalt und Thüringen ändern sich die Regeln fortlaufend und immer mehr Aktivitäten werden erlaubt.
7. Juni: Nach einem Coronavirus-Ausbruch in einen Hochhaus in Göttingen werden mehrere Schulen und Kitas geschlossen und ein Massentest angeordnet.
8. Juni: Eine Studie bestätigt die Schutzwirkung von Atemmasken gegen das Coronavirus. Dabei verglichen Wissenschaftler die Entwicklung der Corona-Infektionen in Jena mit der in an anderen Städten. Jena hatte am 6. April bundesweit als erste Stadt eine Mundschutzpflicht im öffentlichen Raum eingeführt.
9. Juni: Deutschlands Exporte sind im April im Vergleich zum Vorjahresmonat um 31,1 Prozent eingebrochen. Binnen eines Monats ging es um 24 Prozent nach unten.
10. Juni: Bundesinnenminister Horst Seehofer kündigt die weitgehende Aufhebung der Kontrollen an den deutschen Grenzen für Bürger fast aller EU-Staaten ab 13. Juni an. Die Bundesregierung verlängert zugleich die Reisewarnung für Touristen wegen der Corona-Pandemie für mehr als 160 Länder außerhalb Europas.
11. Juni: In Magdeburg müssen eine Grundschule und ein Hort wegen mehrerer Corona-Infektionen schließen. Tags darauf kommen weitere Infektionen hinzu und insgesamt sechs Schulen und ein Jugendzentrum werden geschlossen.
13. Juni: Thüringen hebt als erstes Bundesland die Kontaktbeschränkungen auf. Die neue Grundverordnung enthält nur noch Empfehlungen zur Beschränkung sozialer Kontakte, aber auch eine Verpflichtung zum Abstandhalten sowie einer Mund-Nase-Bedeckung beim Einkauf und im ÖPNV.
14. Juni: China meldet den höchsten Anstieg bei Neuinfektionen mit dem Coronavirus seit April, binnen eines Tages 57 Ansteckungen. Am Vortag waren in Peking bereits mehrere Wohnviertel wegen Dutzender Infektionen abgeriegelt worden.
16. Juni: Die Corona-Warn-App zur besseren Nachverfolgung von Infektionsketten startet in Deutschland.
20. Juni: In Spanien endet der Corona-Notstand. Damit können sich die 47 Millionen Einwohner nach 14 Wochen wieder frei im ganzen Land bewegen. Bis dato zählt Spanien mehr als 28.000 Tote im Zusammenhang mit dem Virus und 245.000 Infizierte.
23. Juni: Nordrhein-Westfalen verhängt im Landkreis Gütersloh einen erneuten Lockdown. Später treten auch im Nachbarkreis Warendorf wieder umfassende Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen in Kraft. Anlass sind hunderte Infektionen in einem großen Schlachthof der Firma Tönnies.
26. Juni: Angesichts lokaler Coronavirus-Ausbrüche und der beginnenden Ferienzeit einigen sich Bund und Länder auf innerdeutsche Einreise-Restriktionen. Reisende aus Landkreisen mit hohen Infektionszahlen dürfen nur in Hotels untergebracht werden, wenn ihnen ein ärztliches Zeugnis bestätigt, dass sie keine Infektion haben.
28. Juni: Weltweit haben sich nach Zählungen der Johns-Hopkins-Universität mehr als zehn Millionen Menschen mit dem Virus infiziert. Mehr als 497.000 Menschen starben demnach an beziehungsweise mit einer Infektion.
29. Juni: Sachsens Kindergärten und Krippen nehmen wieder den Regelbetrieb auf.
Juli
1. Juli: Der UN-Sicherheitsrat fordert in einer Resolution einen weltweiten Waffenstillstand – mit Ausnahme von Militäreinsätzen gegen Dschihadisten.
2. Juli: Der Bundestag beschließt einen zweiten Nachtragshaushalt. Die Regierung darf damit fast 218 Milliarden Euro neue Schulden aufnehmen. Zur Einordnung: Der gesamte Bundeshaushalt des Jahres 2019 hatte ein Volumen von rund 356 Milliarden Euro.
3. Juli: Die EU-Kommission erlaubt unter Auflagen den Einsatz des Arzneimittels Remdesivir gegen die Lungenkankheit Covid-19. Das Mittel war ursprünglich gegen Ebola entwickelt worden. Studien zeigten aber, dass Remdesivir die Genesung von Covid-19-Patienten unter Umständen verkürzen kann.
7. Juli: Die europäische Wirtschaftsleistung sinkt laut einer Prognose der EU-Kommission durch die Corona-Krise im Jahr 2020 um gut acht Prozent. Für Deutschland wird ein Rückgang von 6,7 Prozent angenommen. Zugleich warnt die Welthungerhilfe vor einer Milliarde Hungernder weltweit. Die USA treten derweil offiziell aus der WHO aus.
8. Juli: Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro steckt sich mit dem Coronavirus an.
15. Juli: Nach illegalen Feiern ohne Mundschutz und Sicherheitsabstand werden auf Mallorca mehrere Partymeilen am "Ballermann" geschlossen.
21. Juli: Nach vier Tagen Verhandlungen einigen sich die Staats- und Regierungschefs der EU auf ein Haushalts- und Hilfspaket im Volumen von insgesamt 1,8 Billionen Euro. Das Konjunktur- und Investitionsprogramm gegen die Folgen der Pandemie hat einen Umfang von 750 Milliarden Euro. Das übrige Geld bildet den Rahmen für den EU-Haushalt in den kommenden sieben Jahren.
24. Juli: Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern vereinbaren kostenlose Test für heimkehrende Flugreisende. In Weimar infizieren sich neun Mitglieder einer Familie mit Sars-CoV-2. Über 120 Menschen müssen in der Folge in Quarantäne.
25. Juli: Nach Ansicht des Sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer hat eine zweite Infektionswelle in Deutschland begonnen. Der CDU-Politiker sagt, es gebe jeden Tag Infektionsherde, aus denen sehr hohe Zahlen werden könnten. Die Aufgabe der Gesundheitsämter bestehe darin, die Welle jeden Tag neu zu brechen. Das gelinge "erstaunlich gut".
26. Juli: Auf einem Bauernhof in Mamming in Bayern infizieren sich zahlreiche Erntehelfer. Zunächst werden 174 Fälle bestätigt.
27. Juli: Die WHO bezeichnet die Coronavirus-Pandemie als den schwersten globalen Gesundheitsnotstand in ihrer Geschichte. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn kündigt Pflichttests für Reiserückkehrer an.
28. Juli: Das RKI ist besorgt über die wieder schneller steigenden Fallzahlen in Deutschland. Forscher auf der ganzen Welt arbeiten zeitgleich unter großem Einsatz an einem Impfstoff. Fünf Mittel werden laut WHO in größeren Studien getestet, darunter der Impfstoff der deutschen Firma Biontech.
29. Juli: Eine Studie kommt zu dem Ergebnis, dass gut ein Fünftel der Coronavirus-Patienten, die im Frühjahr in deutschen Kliniken aufgenommen wurden, nicht überlebt hat. Besonders hoch war die Sterblichkeit demnach mit 53 Prozent bei Patienten, die beatmet werden mussten.
31. Juli: Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen in die beliebten spanischen Urlaubsregionen Katalonien, Aragón und Navarra. Zuvor hatte das Robert Koch-Institut die drei Regionen zu Risikogebieten erklärt.
August
1. August: Erstmals seit Mai werden in Deutschland mehr als 1.000 Neuinfektionen pro Tag registriert. In Berlin demonstrieren etwa 20.000 Menschen gegen die Politik der Bundesregierung in der Pandemie. Die Teilnehmer missachten dabei alle Hygieneauflagen.
3. August: Nach Hamburg will auch das Bundesland Nordrhein-Westfalen mit dem Schulbeginn eine Mundschutzpflicht an Schulen einführen. Einer Studie der Universitätsklinik Leipzig zufolge ist die Ansteckungsgefahr an sächsischen Schulen offenbar sehr gering.
6. August: Die Lufthansa hat wegen der Corona-Krise Milliarden Verluste gemacht und droht mit Entlassungen.
7. August: Erneut werden in Deutschland mehr als 1.000 Neuinfektionen binnen eines Tages registriert. In Mecklenburg-Vorpommern mussten wenige Tage nach Schulstart bereits zwei Schulen wegen Corona-Fällen wieder schließen. An sächsischen Flughäfen wurden inzwischen elf Rückkehrer positiv getestet.
8. August: Für Reisende, die aus Corona-Risikogebieten zurückkehren, gilt ab sofort eine Pflicht, sich auf das Virus testen zu lassen. Teststationen gibt es an Flughäfen, Banhöfen und grenznahen Autobahn-Raststätten, auch bei Hausärzten kann man sich bis zu 72 Stunden nach der Rückkehr testen lassen.
9. August: Der Kabarettist Florian Schroeder sorgt mit einem Auftritt auf einer Anti-Corona-Demo in Stuttgart bundesweit für Aufsehen. Der Satriker spielt dabei mit den Erwartungen des Publikums, das eine Rede gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung erwartet. Unter Buhrufen erklärt Schröder schließlich, dass er Maskentragen und Abstand für vernünftig halte.
10. August: Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern lehnen Bundesligaspiele mit Zuschauern vorerst ab. Die Deutsche Fußball-Liga hatte zurvor ein Konzept dazu vorgestellt und auf eine schrittweise Öffnung der Stadion gedrängt.
11. August: Russland lässt weltweit den ersten Coronavirus-Impfstoff für eine breite Anwendung zu. Das Auswärtige Amt weitet seine Reisewarnung für Spanien auf die Hauptstadt Madrid und das Baskenland aus.
12. August: In Bayern wird eine schwere Panne bei den Corona-Tests von Reiserückkehrern bekannt. Demnach wurden Urlauber, die sich in den neu eingerichteten Zentren testen ließen, nicht oder erst viel später über das Ergebnis informiert. Betroffen sind auch rund 900 positiv Getestete.
14. August: An der Autobahn 4 bei Görlitz und an der A17 bei Bad Gottleuba an den Grenzen zu Polen und Tschechien gehen Corona-Testzentren in Betrieb. Das Auswärtige Amt erlässt außerdem eine Reisewarnung für das spanische Festland und die Balearen.
17. August: Bundeskanzlerin Merkel hält weitere Lockerungen für ausgeschlossen. In Brasilien breitet sich das Coronavirus unter Ureinwohnern aus. Ihre Sterberate ist dort höher als in der Gesamtbevölkerung, in der es bis zu diesem Zeitpunkt schon mehr als 3,3 Millionen Infektionen gab.
19. August: Frankreich, Spanien und Kroatien melden hohe Infektionszahlen. In Deutschland ist der 7-Tage-Schnitt der Neu-Infektionen so hoch wie seit dem 2. Mai nicht mehr.
20. August: Laut Robert Koch-Institut steckten sich fast 40 Prozent der zuletzt positiv getesteten Menschen im Ausland an.
21. August: Die Bahn verstärkt Kontrollen der Maskenpflicht in Zügen und setzt Präventionsteams gegen Gewalt ein.
22. August: In der Arena Leipzig findet der Konzert-Großversuch "Restart-19" mit 1.500 Teilnehmern statt.
23. August: An den Grenzen von Slowenien nach Österreich bilden sich vor Corona-Kontrollstellen riesige Staus. Manche Autoreisende stehen dort mehr als zwölf Stunden.
24. August: Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen nach Paris und Teilen Südfrankreichs.
25. August: Labore in Deutschland sehen sich durch die Tests für Reiserückkehrer überlastet. Mecklenburg-Vorpommern lässt nach den Ferien wieder Tagestouristen ins Land. Sachsen verkündet ein Bußgeld bei Verstößen gegen die Maskenpflicht und Lockerungen für Großveranstaltungen ab 1. September.
26. August: Norwegen warnt vor Reisen nach Deutschland, Reisende aus Deutschland sollen in Quarantäne. Deutschland verlängert Reisewarnungen für mehr als 160 Länder außerhalb der EU und das Kurzarbeitergeld.
27. August: Bund und Länder einigen sich auf ein Mindestbußgeld von 50 Euro für Verstöße gegen die Maskenpflicht – nur Sachsen-Anhalt will bei dieser Regelung nicht mitmachen.
29. August: In Berlin demonstrieren gut 38.000 Menschen gegen Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus in Deutschland. Ein Verbot war gerichtlich aufgehoben worden. Da Hygieneauflagen missachtet werden, löst die Polizei die Demonstration auf. Etwa 300 Menschen werden festgenommen. Für Empörung sorgt, dass Rechte und sogenannte Reichsbürger kurz die Treppen des Reichstagsgebäudes besetzen.
30. August: Das Bundesverfassungsgericht bestätigt das Verbot eines Protestcamps von Gegnern der Corona-Politik im Berliner Regierungsviertel.
31. August: In Thüringen und Sachsen beginnt nach den Sommerferien wieder die Schule – unter strikten Hygienebedingungen, aber ohne Maskenpflicht.
September
1. September: In Sachsen tritt die neue Corona-Schutzverordnung in Kraft. In den USA übersteigt die Zahl der Coronavirus-Infektionen die Sechs-Millionen-Marke.
2. September: Spanien gilt ab sofort komplett als Corona-Risikogebiet.
3. September: Wegen steigender Infektionszahlen verhängt Israel einen teilweisen Lockdown für mehrere Städte. Verwiesen wird auf hohe Fallzahlen in eng vernetzten ultraorthodoxen Gemeinden und der arabischen Minderheit. In Sachsen-Anhalt dürfen Bordelle wieder öffnen. Das Oberverwaltungsgericht in Magdeburg urteilt, die komplette Schließung sei nicht mehr verhältnismäßig.
4. September: Fast 9.000 tägliche Ansteckungen in Frankreich sind der höchste Zuwachs seit Beginn der Pandemie dort. In Deutschland gibt es eine Debatte über eine Verkürzung der Quarantänezeiten.
5. September: Nach einem halben Jahr Zwangspause gibt es in Leipzig wieder Fach-Messen – mit Abstand und Nachverfolgbarkeit der Kontakte, aber ohne Maskenpflicht. Die Bundesregierung kündigt eine langfristige Stärkung des öffentlichen Gesundheitsdiensts an und bis Ende 2022 rund 5.000 neue Vollzeitstellen vor allem in Gesundheitsämtern. In Berlin tritt mit einer neuen Verordnung eine Maskenpflicht auf Demonstrationen in Kraft.
7. September: In der Slowakei muss die gesamte Corona-Kommission der Regierung nach einem positiven Test eines Mitglieds in Quarantäne.
9. September: Einer Studie zufolge besteht keine erhöhte Ansteckungsgefahr in Fernverkehrszügen der Deutschen Bahn. Das Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos wird durch großflächige Feuer zerstört. Zuvor stand es unter Quarantäne.
11. September: Bundesweit steigen die Zahlen der Neuinfektionen mit dem Coronavirus weiter. Mit fast 1.800 neuen Fällen binnen 24 Stunden ist der Wert so hoch wie seit Ende April nicht mehr. Spanien verzeichnet einen Rekordwert von über 12.000 Neuinfektionen.
15. September: Die Landesregierung in Sachsen-Anhalt beschließt weitere Lockerungen bei den Schutzmaßnahmen. Die Länder einigen sich testweise darauf, Zuschauer bei allen Bundesligaspielen zu erlauben. Bundesweit dürfen bei Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Zuschauern nun 20 Prozent der Plätze besetzt werden. Das betrifft auch die Hallen-Sportarten wie Handball, Basketball und Eishockey.
16. September: In Deutschland werden erstmals seit Mitte April wieder mehr als 2.000 Neuansteckungen registriert. Die stark gestiegene Zahl an Corona-Tests in Deutschland führt in den Laboren zu einem Bearbeitungsrückstau. Österreich schränkt wegen steigender Infektionszahlen die sozialen Kontakte wieder ein. Die niederländischen Provinzen Nordholland und Südholland werden zu Risikogebieten erklärt. In der Thüringer Hochburg Wasungen wird der Karneval abgesagt.
17. September: Der Landrat des Burgenlandkreises, Götz Ulrich, hat sich mit dem Coronavirus infiziert.
18. September: In Nordrhein-Westfalen ist der traditionelle Straßen- und Kneipenkarneval für dieses Jahr abgesagt. München überschreitet als erste deutsche Millionenstadt die kritische Marke von 50 Corona-Neuinfektionen je 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen.
21. September: Nach gehäuften Corona-Fällen im Landkreis Weimarer Land wollen die Behörden härter gegen Quarantäne-Verweigerer vorgehen. Die Behörde kündigt Strafanzeigen und empfindliche Bußgelder an.
22. September: In Bayern gilt in besonders stark von der Pandemie betroffenen Kommunen eine Maskenpflicht auf stark besuchten öffentlichen Plätzen. Ein Alkoholverbot in der Öffentlichkeit wird ausgeweitet, die Sperrstunde auf 23 Uhr vorgezogen. Die erlaubte Zahl an Personen bei privaten Treffen wird wieder begrenzt, ebenso Besuche in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen.
26. September: Nach dem Start des neuen Schuljahres befinden sich derzeit in Deutschland rund 50.000 Schüler und Schülerinnen in Quarantäne. Die Gesundheitsämter melden mit 2.300 Infektionen so viele neue Coronavirus-Fälle wie seit dem Abklingen der ersten Welle Ende April nicht mehr. Die Zahlen haben sich auf hohem Niveau eingependelt – Tendenz leicht steigend. Der Deutsche Tourismusverband (DTV) geht für das erste Halbjahr 2020 von Umsatzeinbußen in Höhe von 35 Milliarden Euro für seine Branche aus.
27. September: Der Städte- und Gemeindebund fordert, private Feiern bundeseinheitlich auf maximal 50 Personen zu begrenzen. Zudem sollte ein Mundschutz überall dort vorgeschrieben werden, wo im öffentlichen Raum der Abstand nicht eingehalten werden könne, zum Beispiel auf belebten Plätzen.
29. September: Weltweit sind mehr als eine Million Menschen im Zusammenhang mit dem neuen Coronavirus gestorben. Bund und Länder verständigen sich auf weitere Corona-Maßnahmen. So wird die Zahl der Gäste bei privaten Feiern in öffentlichen oder gemieteten Räumen begrenzt. Restaurantbesucher, die falsche Kontaktdaten hinterlegen, müssen künftig mit einem Bußgeld von mindestens 50 Euro rechnen. Die Corona-Krise hat die Schulden von Bund, Ländern, Kommunen und Sozialversicherung auf den Höchststand von 2,1 Billionen Euro steigen lassen.
30. September: Tschechien und die Slowakei verhängen aufgrund anhaltend hoher Infektionszahlen den Notstand. Die Bundesregierung stuft ganz Belgien und Island sowie weitere Regionen Frankreichs, Irlands und erstmals auch in Großbritannien als Risikoregionen ein.
Oktober
1. Oktober: Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA beginnt mit der Prüfung eines ersten Impfstoffs in Europa auf Wirksamkeit und Verträglichkeit. Der sogenannte Oxford-Impfstoff wurde von Forschern der Universität Oxford zusammen mit dem Pharmakonzern AstraZeneca entwickelt. In Deutschland startet eine großangelegte Antikörper-Studie.
2. Oktober: US-Präsident Trump und seine Frau werden positiv auf Sars-CoV-2 getestet. In der spanischen Hauptstadt Madrid wird nach der schweren Krise im Frühjahr wegen hoher Infektionsraten erneut ein Lockdown verhängt. In München gewinnt ein Gastwirt einen Rechtsstreit gegen seine Versicherung, er hat demnach Anspruch auf Versicherungsleistungen wegen Verlusten durch die Corona-Krise.
6. Oktober: Nach drei Tagen im Krankenhaus kehrt der mit Corona infizierte US-Präsident Donald Trump ins Weiße Haus zurück. Das Coronavirus kann einer Studie zufolge neben Lunge, Herz und Nieren auch Entzündungen im Gehirn verursachen.
7. Oktober: Etliche Bundesländer wollen künftig negative Corona-Tests von Urlaubern aus innerdeutschen Risikogebieten verlangen. Italien verlängert den Ausnahmezustand und die Bundesregierung erklärt ganz Rumänien, Tunesien, Georgien und Jordanien sowie einzelne Regionen in sieben EU-Ländern zu Risikogebieten.
8. Oktober: Die Zahl der Infektionen in Deutschland steigt deutlich und erreicht fast die Marke von 4.000 neuen Fällen an einem Tag. In Berlin und Frankfurt werden Warnwerte überschritten.
12. Oktober: Der Erzgebirgskreis überschreitet die kritische Marke von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen. In Großbritannien werden nach Angaben des Gesundheitsberaters der Regierung aktuell mehr Patienten mit Covid-19 im Krankenhaus behandelt als im Frühjahr. Der Deutsche Philologenverband rät Lehrern und Schülern, sich in den kommenden Monaten im Unterricht wegen des Lüftens warm anzuziehen.
13. Oktober: Tschechien schränkt das öffentliche Leben wieder massiv ein: Alle Schulen schließen, für die Schüler gibt es Fernunterricht; auch Restaurants, Kneipen und Bars dürfen bis voraussichtlich Anfang November nicht mehr öffnen.
14. Oktober: Bund und Länder einigen sich auf neue gemeinsame Eindämmungsregeln. In Regionen mit stark steigenden Corona-Zahlen sollen demnach private Feiern künftig auf maximal zehn Teilnehmer und zwei Hausstände begrenzt werden. In der Gastronomie soll es eine Sperrstunde um 23 Uhr geben. Die Regelungen sollen ab 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in sieben Tagen gelten. In Regionen mit 35 Neuinfektionen soll die Maskenpflicht auch da gelten, wo Menschen dichter beziehungsweise länger zusammenkommen.
15. Oktober: Die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland steigt binnen eines Tages auf über 6.000. Die Reaktionen auf die Bund-Länder-Beschlüsse zum Infektionsschutz sind geteilt. Bayern erlässt eigene, schärfere Regelungen. Gerichte in zwei Bundesländern kippen das umstrittene Beherbergungsverbot für Gäste aus Risikoregionen in Deutschland, andere Landesregierungen setzen es aus.
16. Oktober: Die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland erreicht einen neuerlichen Höchststand. Nach den Daten des Risklayer-Projekts der Uni Karlsruhe übertrifft die Zahl der Neuinfektionen mit 7.058 neuen Fällen innerhalb eines Tages erstmals den bisherigen Höchstwert des Frühjahrs. Das Medikament Remdesivir hat nach einer Studie der WHO keinen substanziellen Einfluss auf die Heilung von Covid-19-Patienten. In Baden-Württemberg wird die Maskenpflicht an allen weiterführenden Schulen ausgeweitet. Einer Studie zufolge sind Kindertagesstätten keine Infektionsherde und Kinder keine Infektionstreiber.
17. Oktober: Angesichts der stark steigenden Neuinfektionen ruft Bundeskanzlerin Merkel die Bevölkerung auf, Kontakte so weit wie möglich zu reduzieren. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier begibt sich in Quarantäne.
18. Oktober: Weltweit steigt die Zahl der bestätigten Infektionen auf mehr als 40 Millionen. An den Folgen von Covid-19 starben nach Daten der Johns-Hopkins-Universität mehr als 1,1 Millionen Menschen. Polizeigewerkschaften beklagen eine zunehmend aggressive Stimmung bei der Kontrolle der Corona-Auflagen.
19. Oktober: Im Berchtesgadener Land gelten als erstem Landkreis in Deutschland wieder sehr strenge Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen.
20. Oktober: Sachsen-Anhalt verschiebt die für November geplanten Lockerungen der Eindämmungsmaßnahmen.
21. Oktober: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wird positiv auf das Coronavirus getestet. In zahlreichen Landkreisen Deutschlands werden wegen hoher Infektionszahlen zusätzliche örtliche Schutzmaßnahmen eingeführt, etwa strengere Maskenpflichten oder Sperrstunden.
23. Oktober: Die WHO sieht die Corona-Pandemie in der nördlichen Hemisphäre an einem "kritischen Punkt". Schleswig-Holsteins Oberverwaltungsgericht kippt das Beherbergungsverbot von Touristen aus Corona-Hotspots. Auch Dresden ist jetzt Risikogebiet. Die Gesundheitsämter stoßen bei der Nachverfolgung von Infektionsketten zunehmend an Grenzen - Unterstützung gibt es von der Bundeswehr.
24. Oktober: Die Zahl der Corona-Toten in Deutschland hat die 10.000er Marke überstiegen. Nach Daten von Risklayer starben seit Beginn der Pandemie insgesamt 10.090 Personen in Zusammenhang mit einer Covid-19 Infektion. Europa hat bislang mehr als 250.000 Corona-Todesfälle zu beklagen. Die Städte Gera, Erfurt und Halle werden zu Risikogebieten erklärt.
25. Oktober: Thüringens Landhauptstadt Erfurt führt eine Sperrstunde ein und sagt den Weihnachtsmarkt ab. Die Polizei löst in Berlin eine Demonstration gegen die Corona-Politik auf, weil weder der Mindestabstand noch die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes eingehalten wird.
26. Oktober: Die CDU sagt ihren Bundesparteitag für Dezember ab, auf dem sie über einen neuen Parteivorsitz entscheiden wollte. Magdeburg wird zum Risikogebiet erklärt. Die Stadt Nürnberg kündigt an, ihren Christkindlemarkt in diesem Jahr nicht auszutragen.
27. Oktober: Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff spricht sich für bundesweite Kontaktbeschränkungen aus, sein Thüringer Amtskollege Bodo Ramelow lehnt einen bundesweiten Lockdown ab. Die Linkspartei sagt ihren Bundesparteitag in Erfurt ab.
28. Oktober: Bund und Länder beschließen einen "Teil-Lockdown". Ab dem 2. November sollen soziale Kontakte auf zwei Haushalte begrenzt werden, die Gastronomie- und Tourismusbranche müssen im gesamten Monat November schließen, ebenso Kultureinrichtungen. Schulen, Handel und Wirtschaft sollen dagegen am Laufen gehalten werden.
29. Oktober: Einzelne Bundesländer reagieren auf den kommenden "Teil-Lockdown" und kündigen an, die Vorgaben des Bundes verschärfen (Bayern) bzw. stellenweise lockern zu wollen (Sachsen-Anhalt, Thüringen).
30. Oktober: Angesichts des am 2. November beginnenden teilweisen Lockdowns fordern die ersten Bundesländer Touristen zur Abreise auf. In Brandenburg müssen Touristen, die sich in Hotels aufhalten, bis Mittwoch abreisen. Aus Schleswig-Holstein müssen bis Montag alle Touristen raus. Auch in Sachsen fordert Touristen auf, am Montag abzureisen. In der Slowakei beginnen Massentests. Es sollen alle Einwohner ab zehn Jahren getestet werden.
31. Oktober: In den USA werden erstmals mehr als 100.000 neue Fälle pro Tag registriert. Auch andere europäische Länder wie Italien und Frankreich verzeichnen Höchstwerte an Neuinfektionen. In Belgien ist die Lage dramatisch: Dort ist die Infektionsrate neun Mal so hoch wie in Deutschland. Großbritannien, Österreich und Portugal kündigen Teil-Lockdowns an. In Dresden demonstrieren Tausende Menschen gegen die Corona-Politik.
November
1. November: Die Corona-Maßnahmen bremsen offenbar auch Atemwegserkrankungen. Nach einer Analyse der Barmer gab es weniger Ansteckungen durch die Abstands-, Hygiene- und Maskenregeln. In Australien gibt es erstmals seit fast fünf Monaten keine neuen Corona-Fälle. In Deutschland beklagt beinahe jedes zehnte Gesundheitsamt eine Überlastung.
2. November: Das öffentliche Leben in Deutschland wird in weiten Teilen heruntergefahren. Kultur- und Freizeitreinrichtungen sowie Restaurants und Hotels müssen zunächst bis Ende November schließen. Auch für persönliche Treffen gelten strengere Regeln. Die stark gestiegene Zahl von Coronavirus-Tests lässt in einigen Regionen die Test-Materialien knapp werden. Die Stadt Magdeburg führt eine Maskenpflicht überall dort ein, wo der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann.
3. November: Das Bundesfinanzministerium hat für die Überbrückungshilfen für Unternehmen und Selbstständige bis zu zehn Milliarden Euro geplant. Auch Studenten bekommen Unterstützung. Trickbetrüger versuchen mit einer Variante des Enkeltricks, ihren eigenen Vorteil aus der ernsten Lage zu ziehen. Sie erzählen älteren Menschen, ihre Enkel seien mit Sars-CoV-2 infiziert und bräuchten ihre Hilfe.
4. November: Nach Angaben des RKI liegt die Ansteckungsrate in Deutschland bei 0,98. Die Niederlande schließen Museen und Kinos. Ein Gericht bestätigt den Teil-Lockdown in Sachsen-Anhalt. Dänemark will wegen einer Coronavirus-Mutation alle Zuchtnerze töten. Polen hat einen Teil-Lockdown verhängt. Die Slowakei verlängert ihre Ausgangssperre.
5. November: Trotz verschärfter Kontaktbeschränkungen steigen die Corona-Zahlen in Europa weiterhin stark an. Tschechien, Österreich, Schweden und Frankreich verzeichnen neue Höchstwerte - genau wie Deutschland. Hier gibt es mehr als 20.000 Neuinfektionen pro Tag.
6. November: Die Bundesregierung stuft beinahe ganz Europa als Risikogebiet ein. Die Krankenhäuser in Deutschland bereiten Notfallpläne für die Behandlung von Covid-19-Patienten vor. Eine der sogenannten Kleeblatt-Regionen soll aus Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg bestehen. Die für 2021 in Deutschland geplante Volkszählung wird um ein Jahr verschoben. Halle will binnen zwei Tagen in allen Seniorenheimen Bewohner und Mitarbeiter testen.
7. November: Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern beschließen eine gemeinsame Strategie für Corona-Impfungen – unter anderem soll der Bund die Impfstoffe beschaffen und finanzieren. In Leipzig demonstrieren mehrere zehntausend Menschen gegen die Corona-Maßnahmen. Es kommt zur Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten, Gegendemonstranten und Polizei.
8. November: Die Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen in Deutschland hat fast wieder den Höchstwert vom Frühjahr erreicht. Weltweit steigt die Zahl der bestätigten Infektionen auf mehr als 50 Millionen. An den Folgen von Covid-19 starben nach Daten der Johns-Hopkins-Universität bislang mehr als 1,25 Millionen Menschen.
9. November: Nach der "Querdenken"-Demonstration gibt es viel Kritik und Rücktrittsforderungen an Sachsens Innenminister Roland Wöller. Als eines der letzten EU-Länder geht nun auch Ungarn in einen Teil-Lockdown. In den USA ist die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus auf mehr als zehn Millionen gestiegen.
10. November: Sachsen ändert die Regeln für Versammlungen und Demonstrationen. In Deutschland liegen inzwischen mehr als 3.000 Covid-19-Patienten auf der Intensivstation – mehr als im Frühjahr. Die EU-Kommission einigt sich mit den Pharma-Unternehmen Biontech und Pfizer auf die Lieferung eines Impfstoffs.
11. November: Nach Angaben des Deutschen Lehrerverbandes sind mehr als 300.000 Schüler wegen Corona in Quarantäne.
12. November: Das Robert Koch-Institut warnt vor Engpässen bei der Versorgung von Covid-19-Patienten. Das Bundesverfassungsgericht bestätigt die seit November geltende Schließung von Restaurants. Demnach hat der Schutz von Leben und Gesundheit Vorrang vor der Berufsfreiheit.
13. November: Die Bundesregierung vereinbart weitere Hilfen für Soloselbstständige. Es soll eine Betriebskostenpauschale von bis zu 5.000 Euro geben, vor allem für die Kultur- und Veranstaltungsbranche. Tschechien stuft Deutschland als Risikogebiet ein und erlässt Einreisebeschränkungen.
14. November: In Österreich kündigt die Regierung einen neuen vollständigen Lockdown an.
16. November: Kanzlerin Merkel und die Ministerpäsidenten der Länder verschieben nach stundenlangen Beratungen die Entscheidung über weitere Kontaktbeschränkungen um eine Woche. Merkel kündigt ein längerfristiges Corona-Konzept an. Zugleich appellieren Bund und Länder an die Bevölkerung auf "alle nicht notwendigen Kontakte" zu verzichten.
18. November: Bundestag und Bundesrat haben das neue Infektionsschutzgesetz beschlossen. Das neue dritte Bevölkerungsschutzgesetz beinhaltet konkrete Vorgaben für die vor allem von den Ländern verhängten Corona-Maßnahmen. Gegen das neue Gesetz demonstrierten in Berlin Tausende Menschen. Die Polizei löste die aufgrund von Hygieneverstößen beendeten Versammlungen mit Wasserwerfern und Pfefferspray auf.
20. November: Die Unternehmen Biontech und Pfizer haben in den USA die Zulassung ihres Impfstoffs beantragt. In Dresden wurde der Striezelmarkt abgesagt. Die Nothilfe für Studierende wurde bis zum Ende des Wintersemesters verlängert. In NRW hat das OVG Münster die Quarantänepflicht für Rückkehrer aus ausländischen Risikogebieten gekippt.
21. November: In Leipzig endet eine Demo von Gegnern der Corona-Politik in einem Polizeikessel. Auf dem G20-Gipfel wirbt Bundeskanzlerin Merkel für ein gemeinsames internationales Handeln in der Pandemie.
22. November: Die Anzeichen für eine Verschärfung und Verlängerung des Teil-Lockdowns verdichten sich. Bundesgesundheitsminister Spahn schlägt Schnelltests an Schulen vor. Die G20-Staaten verpflichten sich, für eine gerechte Verteilung von Impfstoffen zu sorgen.
23. November: Der Landkreis Hildburghausen in Thüringen ist aktuell der bundesweite Corona-Hotspot. Von Mittwoch an werden im Kreis Schulen und Kitas geschlossen, außerdem ist der Aufenthalt außerhalb der eigenen Wohnung nur noch mit triftigem Grund erlaubt.
24. November: In Sachsen und Sachsen-Anhalt wird es längere Weihnachtsferien geben. Sachsen-Anhalt will die Weihnachtsferien um zwei Tage bis zum 8. Januar verlängern. Sachsen zieht dagegen den Ferienbeginn vor. Letzter Schultag im Freistaat soll der 18. Dezember sein.
25. November: Bund und Länder beschließen, den zunächst bis Ende November geltenden Teil-Lockdown zu verlängern und zu verschärfen. Auch gibt es Empfehlungen für Weihnachten und Silvester.
27. November: Sachsen-Anhalt führt ab Dezember eine Ausnahmeregelung bei den Kontaktbeschränkungen sein. So dürfen sich, wie in den anderen Bundesländern auch, nur fünf Personen treffen, jedoch ist die Regelung in Sachsen-Anhalt nicht auf maximal zwei Hausstände begrenzt. Sachsen will dagegen ab Dezember regionale Ausgangsbeschränkungen in Ortschaften und Städten einführen, in denen es mehr als 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen gibt.
30. November: Der US-Pharmakonzern Moderna beantragt als erstes Unternehmen die Zulassung für einen Corona-Impfstoff in der EU.
Dezember
2. Dezember: Weil die Infektionszahlen nicht ausreichend sinken, beschließen Bund und Länder vorzeitig eine Verlängerung des sogenannten Teil-Lockdowns bis 10. Januar 2021.
6. Dezember: Bayern ruft erneut den Katastrophenfall aus und beschließt strengere Maßnahmen gegen die Virusausbreitung, unter anderem ein nächtliches Ausgangsverbot.
8. Dezember: Sachsen kündigt einen harten Lockdown an, bei dem wie im Frühjahr Schulen, Kitas und die meisten Geschäfte geschlossen werden. In Großbritannien werden die ersten Europäer gegen Covid-19 geimpft.
9. Dezember: Noch vor Weihnachten sollen Menschen über 60 Jahre und Risikopatienten kostenlose FFP2-Schutzmasken erhalten. Das sieht eine Verordnung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn vor. Und die Europäische Arzneimittelagentur EMA ist Ziel einer Cyberattacke geworden.
10. Dezember: Sachsens Wirtschaftsministerium rät Arbeitnehmern, deren Kinder ab Montag nicht mehr in Kindergärten oder Schulen gehen können, Urlaub zu nehmen oder Überstunden abzubauen. Pharma-Unternehmen gehen davon aus, dass in Mitteldeutschland genug Impfstoff gegen das Coronavirus zur Verfügung stehen wird.
11. Dezember: Sachsens Regierung beschließt einen harten Lockdown ab Montag. Der Bund darf im kommenden Jahr wegen der Corona-Krise erneut hohe Schulden machen, das sieht der neue Haushalt vor. In der zweiten Novemberwoche sind zudem in Deutschland deutlich mehr Menschen gestorben als im Durchschnitt der letzten vier Jahre.
12. Dezember: Die Deutsche Post hat nach eigenen Angaben in der vergangenen Woche 56 Millionen Pakete ausgeliefert - ein Rekord in der Unternehmensgeschichte. In Erfurt und Dresden werden Demos gegen die Corona-Maßnahmen gerichtlich untersagt.
13. Dezember: Bund und Länder verständigen sich auf einen harten Lockdown vom 16. Dezember bis 10. Januar.
14. Dezember: Sachsen vollzieht als erstes Bundesland vor Weihnachten einen harten Lockdown. Die Regeln im Freistaat sind strenger als beim ersten Lockdown im Frühjahr dieses Jahres.
15. Dezember: Die europäische Arzneimittelbehörde EMA will bereits am 21. Dezember statt am 29. Dezember zusammenkommen, um über die Zulassung des Corona-Impfstoffs der Unternehmen Biontech und Pfizer zu beraten. Zuvor hatte es Kritik an der Behörde gegeben, da Großbritannien und die USA den Impfstoff schon zugelassen haben.
16. Dezember: In Sachsen entfacht die Diskussion um die Triage – also um die Entscheidung, wem die Mediziner zuerst helfen, wenn die Ressourcen knapp werden. Anlass ist eine Äußerung des Ärztlichen Direktors des Oberlausitzer Bergland-Klinikums in Zittau, man habe bereits triagiert, die die Geschäftsleitung jedoch relativiert.
17. Dezember: Sachsens Ministerpräsident Kretschmer dementiert Medienberichte, wonach sein Kabinett Corona-Hotspots in Sachsen abriegeln will. Experten rechnen jedoch schon jetzt mit einer Verlängerung des Lockdowns über den 10. Januar hinaus. Die EU-Kommission teilt mit, dass ab 27. Dezember die Impfungen gegen das Coronavirus EU-weit starten werden. Kliniken in Sachsen-Anhalt nehmen Covid-19-Patienten aus anderen Bundesländern auf, wo die Intensivkapazitäten knapp werden.
18. Dezember: Bundesgesundheitsminister Spahn stellt den Corona-Impfplan vor, den er per Verordnung erlassen hat. Begonnen wird voraussichtlich ab dem 27. Dezember mit den Pflegeeinrichtungen und den über 80-Jährigen. Auch das Personal im Gesundheitssystem, das besonders hohem Risiko ausgesetzt und vulnerable Menschen behandelt, soll geimpft werden. Thüringen nimmt in den kommenden Tagen erste Covid-Patienten aus Sachsen zur Behandlung auf.
19. Dezember: Deutschlandweit sind am Freitag 31.553 neue Ansteckungen mit Sars-CoV-2 gemeldet worden. Höchststand in Deutschland während der Pandemie. In Großbritannien breitet sich eine neue Variante des Coronavirus rasch aus.
20. Dezember: Die neue Mutation des Coronavirus in Großbritannien sorgt in anderen EU-Ländern für Diskussion. Mehrere Staaten beschließen Reisebeschränkungen. Auch die Bundesregierung verhängt ein Landeverbot für Flüge aus Großbritannien und Nordirland - Ausnahmen gelten etwa für Frachtflüge und Flüge mit medizinischem Personal.
21. Dezember: Die EU-Kommission genehmigt den Impfstoff von Biontech/Pfizer. In den USA werden die ersten Menschen mit dem Serum von Moderna geimpft.
22. Dezember: RKI-Chef Lothar Wieler mahnt die Bundesbürger, über Weihnachten die Kontakte auf ein Minimum zu beschränken. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer sieht den Freistaat vor den "zehn härtesten Wochen der Pandemie".
24. Dezember: In Sachsen ist die 7-Tage-Inzidenz am Donnerstag auf 507 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner geklettert. Den zweithöchsten Wert erreichte Thüringen mit 340 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen, gefolgt von Brandenburg (300) und Sachsen-Anhalt (247). Deutschlandweit lag die Inzidenz bei 211.
25. Dezember: Die Niederlande haben Deutschland zum Corona-Risikogebiet erklärt. Ab dem 29. Dezember muss bei Reisen per Flugzeug, Zug, Bus oder Schiff in die Niederlande vor der Abreise ein negativer PCR-Test vorgelegt werden.
26. Dezember: Die 101 Jahre alte Heimbewohnerin Edith Kwoizalla wird am zweiten Weihnachtsfeiertag in Halberstadt als erste Deutsche gegen das Coronavirus geimpft – einen Tag vor dem offiziellen Impfstart.
27. Dezember: Bundesweiter Start für Impfungen gegen das Coronavirus. Auch in anderen EU-Ländern beginnen die Impfungen. Zu den ersten Patienten gehören EU-weit Bewohner von Senioren- und Pflegeheimen auch als medizinisches Personal.
28. Dezember: In Deutschland startet eine Debatte darüber, ob der Impfstoff von Biontech/Pfizer auch von anderen Herstellern produziert werden könne. Noch ist die Nachfrage nach dem Impfstoff deutlich größer als das Angebot. Dresden und Chemnitz sprechen für Silvester und Neujahr ein Feuerwerksverbot aus.
29. Dezember: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn garantiert den Krankenhäusern, dass sie auch weiterhin ihren Mitarbeitern die Gehälter pünktlich zahlen können. Die Kliniken klagen wegen abgesagter Operationen über finanzielle Nöte. Wegen der Corona-Pandemie droht vielen Kliniken zudem Personalmangel. Außerdem stoßen sie an ihre Kapazitätsgrenzen. Der Landkreis Sonneberg ruft den Katastrophenfall aus.
30. Dezember: Die Zahl der Todesfälle in Deutschland ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im November verglichen mit dem Schnitt der Vorjahre um elf Prozent gestiegen. Sowohl Gesundheitsminister Spahn als auch mehrere Ministerpräsidenten wie Michael Kretschmer in Sachsen und Bodo Ramelow in Thüringen kündigten an, dass es auch nach dem 10. Januar 2021 einen Lockdown geben werde.