Fundstücke in Corona-"Auszeit" Erfolgsgeschichten
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11. Mai 2020, 14:53 Uhr
Eine weitere Woche ist ins Land gegangen - und wieder haben wir eine Reihe von spannenden bis unterhaltsamen Projekten und Ideen gesammelt, die die Krise hervorgebracht hat.
MDR Shorts als weiteres Kurzfilm-Projekt
Nachdem das virtuelle Kurzfilmfestival „Corona Creative“ auf große Resonanz stieß, legt der MDR nach. Das Projekt MDR Shorts soll ebenfalls wieder die Branche stützen, die nach der Verschiebung des Filmfestes Dresden und des Leipziger Kurzfilmfestivals Kurzsuechtig hart getroffen ist. Gesucht sind Filme aller Genres mit einer Länge bis 30 Minuten. Einzige Bedingung ist, dass die Lizenzgeber aus dem MDR Sendegebiet stammen. Für MDR Shorts ist der Kurzfilm-Etat des MDR um 50.000 auf 100.000 Euro aufgestockt worden.
Das Autokino ist zurück
Sie sprießen aus dem Boden und erleben eine neue Renaissance, die Autokinos. 80 000 Besucher waren am vergangenen Wochenende im Autokino. Der meist geschaute Film laut Mediacontrol war dabei Joker – Nichts für schwache Nerven. Inzwischen gibt es auch in Mitteldeutschland eine Reihe von Autokinos, in Dresden auf dem Flughafengelände, in Leipzig auf der Alten Messe. In Thüringen sind 11 Standorte beantragt. Seit dem 29. April gibt es ein Autokino am Stausee Hohenfelden bei Erfurt.
Hirschhausen intensiv
Für den WDR dreht Eckart von Hirschhausen eine Fernsehdokumentation auf einer Intensivstation des Universitätskrankenhauses Bonn. Die Station bereitet sich auf Corona-Patienten vor. Hirschhausen will das Bild hinter den Fallzahlen zeigen. Was mache das Covid-19-Virus mit Ärzten, Pflegern und Patienten. Gedreht wurde unter Einhaltung aller Abstands- und Hygieneregelungen. Dokumentarfilme sind für Hirschhausen kein Neuland. Er beschäftigte sich mit der Ungleichheit von Bildungs- und Gesundheitschancen in Deutschland. Im Knast untersuchte er wie Insassen Beziehungen aufrecht erhalten. Andere Dokumentationen widmeten sich den verschiedenen Lebensphasen, von der geburt bis zum Tod. Die Ausstrahlung des neuen Films soll Mitte Mai erfolgen.
Demo zum Tag der Arbeit als Livestream
Zum ersten Mal seit 130 Jahren findet der 1. Mai nicht in seiner bekannten Form statt. Die Plätze, auf denen die Kundgebungen organisiert würden, bleiben wegen der Corona-Krise weitestgehend leer. Nur kleinere Demonstrationen mit wenigen Teilnehmern sind genehmigt. Der Deutsche Gewerkschaftsbund wird deswegen unter dem Motto „Solidarisch ist man nicht alleine!“ einen Livestream zum Tag der Arbeit senden. Premiere hat ein virtuelles Chorprojekt. Möglichst viele Mitwirkende aus allen Teilen Deutschlands sollen den Kultsong "You‘ll never walk alone" singen.
Jena und die Welt lernen Ukulele
Kreativ gegen Langeweile – Musiklehrer Philipp Schäffler aus Jena bietet virtuellen Unterricht auf der Ukulele an. Das mit der Gitarre verwandte Musikinstrument sei ideal, weil man beim Erlernen schnell Erfolge erziele, so Schäffler. Der Zuspruch ist groß. Die Instrumente können in Jena auch ausgeliehen werden. Die Lernvideos haben mehrere tausend Aufrufe. Der älteste Schüler ist 80 Jahre alt. Ziel des Projektes: das Einstudieren von fünf Musikstücken und ein Flashmob-Konzert nach der Coronakrise.
Fakenews und ihre Folgen
Falschinformationen und ihre Identifizierung spielen in der Corona-Krise eine große Rolle - denn sie können schlimme Folgen haben. In Großbritannien etwa sind in den vergangenen Tagen über 20 Mobilfunkmasten beschädigt worden, „nachdem Verschwörungstheoretiker behauptet hatten, es gebe einen Zusammenhang zwischen dem Mobilfunkstandard 5G und Covid-19“, schreibt die Süddeutsche Zeitung. Und berichtet dabei über eine Datenanalyse, dass Videos mit Fehlinformationen ein Millionenpublikum erreichen. Aber was folgt daraus? Die Rechercheplattform Mimikama befasst sich schon sehr lange mit Falschinformationen - und hat in einem spannenden Beitrag aufgeschrieben, das daraus tatsächlich eine Radikalisierung erfolgen kann, die in Gewalt mündet. Wir finden: sehr lesenswert!