Jetzt im Herbst kann man mit Pflanzen den Boden pflegen und verbessern. Und zwar mit Gründüngung. Viele Pflanzen sind in der Lage, auch schwierige Böden, die sandig oder sehr lehmig sind, langfristig ertragreicher zu machen. Gründüngung ist in vielen landwirtschaftlichen Betrieben ein fester Bestandteil der Kulturfolge und eine wichtige Stickstoffquelle. Auch im Haus oder Kleingarten kann man die wertvolle Bodenpflege durch Gründüngung anwenden. Was sie bewirkt und wieso sie auch im eigenen Garten eingesetzt werden sollte, das hört ihr in dieser Folge. Gartenredakteurin und Kleingärtnerin Nadine Witt unterhält sich mit Isolde Keil-Vierheilig von der Bayerischen Gartenakademie über die Bodenverbesserung mit Pflanzen.
Bei der Gründüngung werden spezielle Pflanzen ausgesät, um eine Bodenverbesserung zu erreichen. Genaugenommen handelt es sich nicht um Dünger, sondern eher um einen Bodenpfleger. Zum Dünger wird das Ganze erst dann, wenn die Pflanzen später in den Boden eingearbeitet werden. Das fördert das Bodenleben und den Humusaufbau und macht den Gartenboden fruchtbarer.
Vorteile der Gründüngung:
- - Verbesserung des Bodens
- - Bodenbedecker: lebendige Alternative zum Mulch
- - Schützt vor Verschlämmung
- - Wurzelmasse der Pflanzen lockert und belüftet den Boden
- - Schwere, tonige Böden werden durch tiefwurzelnde Pflanzen aufgebrochen
- - Bei schnell wachsenden Gründüngern, wie Senf oder Phacelia, wird auch das Aufgehen von Unkräutern unterdrückt
- - Schützt in Hanglagen gegen Erosion und Nährstoffauswaschung
- - Leguminosen, wie Klee oder Wicken reichern Stickstoff im Boden an
Wirkung von Gründüngungspflanzen:
- - Sonnenblume, Lupine oder Ölrettich lockern und durchlüften den Boden
- - Tagetes und Ringelblumen können Fadenwürmer vertreiben
- - Leguminosen wie Klee, Wicken oder Lupinen, liefern Stickstoff
- - Mehrfachnutzen: aus Ringelblume, Malve oder Sonnenblume kann man Tee machen, Senf, Kresse, Feldsalat, Spinat oder Erbsen kann man essen. Sonnenblumen, Malven, Phacelia, Klee oder Senf sind nützlich für Insekten und Nützlinge.
Diese Pflanzen eignen sich als Gründünger:
- - Ackerbohne: Stickstoffsammler, Tiefwurzler, winterhart, Aussaat: März bis Juni
- - Buchweizen: Bienenweide, rasche Bodenbedeckung, Aussaat: Mai bis August
- - Feldsalat: winterhart, viel Wurzelmasse, Aussaat: August bis September
- - Gelbsenf: schnellwachsend, gute Durchwurzelung, Aussaat: März bis September
- - Hafer: Aussaat: März bis August
- - Kresse: schnellwachsend, Aussaat: März bis September
- - Inkarnatklee: winterhart, Stickstoffsammler, Aussaat: März bis August
- - Lein: gute Bodenlockerung, Aussaat: April bis Juli
- - Lupinen: Stickstoffsammler, Tiefwurzler, Aussaat: April bis August
- - Ölrettich: Tiefwurzler, viel Grünmasse, Aussaat: Mai bis September
- - Persischer Klee: Stickstoffsammler, Bienenweide, Aussaat: April bis August
- - Phacelia: Bienenweide, Aussaat: März bis September
- - Ringelblume: hilft gegen Nematoden, Aussaat: März bis August
- - Sommerwicke: Unkrautunterdrückung, Stickstoffsammler, Aussaat: Mai bis August
- - Sonnenblume: Tiefwurzler, zieht Schadstoffe aus dem Boden, Aussaat: April bis Juli
- - Spinat: winterhart, Aussaat: März bis September
- - Tagetes: hilft gegen Nemathoden, Aussaat: Mai bis August
- - Winterraps: Tiefwurzler, winterhart, Aussaat: September bis Oktober
- - Winterroggen: winterhart, gute Durchwurzelung, Aussaat: September bis Oktober
- - Zottelwicke: winterhart, Stickstoffsammler, Aussaat: September bis Oktober