Unkraut bekämpfen So werden Sie Moos, Klee und Löwenzahn im Rasen los
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19. August 2022, 15:12 Uhr
Im Rasen sind Moos und Wildkräuter wie Löwenzahn oder Klee meist ungebetene Gäste. Was gegen die hartnäckigen Pflanzen im Garten hilft, lesen Sie hier.
Die drei wichtigsten Voraussetzungen für einen sattgrünen, dichten Rasenteppich im Garten sind ausreichend Wasser sowie regelmäßiges Düngen und Mähen. Trotzdem machen sich manchmal unerwünschte Wildkräuter breit: Löwenzahn, Klee und Moos zählen zum besonders gefürchteten Wildwuchs im gepflegten Grün. Gänseblümchen, Vogelmiere und Hirse sind in vielen Gärten ebenfalls nicht gerne gesehen.
Am besten gehen Sie so früh wie möglich, das heißt je nach Auftreten schon Anfang März, gegen die so genannten Unkräuter vor. Stechen Sie Löwenzahn (Taraxacum officinale) mit der gesamten Pfahlwurzel aus, noch bevor er blühen und sich über Samen verbreiten kann. "Dazu eignet sich ein scharfes Messer oder auch ein Distelstecher, den es im Bau- oder Gartenfachmarkt zu kaufen gibt", sagt der Rasenspezialist Dr. Michael Schlosser. Auch gegen Breitwegerich (Plantago major) hilft Jäten am besten.
Ab einer Bodentemperatur von acht Grad wachsen die Gräser und sollten daher durch regelmäßiges Mähen kurz gehalten werden - etwa drei bis sechs Zentimeter werden empfohlen. So machen Sie es Samenunkräutern wie Vogelmiere (Stellaria media) oder Persischem Ehrenpreis (Veronica persica) schwerer, sich auszubreiten. Auch der Vertikutierer ist ein praktischer Helfer und sollte mindestens einmal im Jahr zum Einsatz kommen, um Rasen weitgehend frei von Unkraut zu halten.
Allgemeine Tipps: Unkraut bekämpfen
- Ungebetene Pflanzen im Garten so früh im Jahr wie möglich entfernen und regelmäßig jäten
- Wurzelunkräuter mit der gesamten Wurzel aus dem Boden entfernen: Löwenzahn, Ackerkratzdistel (Cirsium arvense), Huflattich (Tussilago farfara) und Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense) haben Pfahlwurzeln
- Bei Ackerwinde (Convolvulus arvensis), Zaunwinde (Calystegia sepium) und Quecke (Elymus repens) die Ausläufer im Boden möglichst restlos entfernen, sonst treiben die Kräuter bald wieder aus
- Den Rasen im späten Frühling und eventuell auch im frühen Herbst vertikutieren
- Regelmäßig Mähen, um Samenunkräuter in Schach zu halten
- Regelmäßig Düngen - bis zu drei- bis viermal in der Saison
- Lücken durch Nachsaat lieber im Herbst schließen, damit der Rasen im Frühjahr einen Vorsprung hat
Einzelne Wildkräuter und Moos können sehr hartnäckig sein. Sie brauchen daher einen langen Atem, wenn Sie dagegen vorgehen möchten. Auch Ursachenforschung ist angebracht: Fehlen dem Boden Nährstoffe? Ist er zu stark verdichtet oder staut sich die Nässe?
Löwenzahn (Taraxacum officinale)
- mehrjährige, rosettenförmige Pflanze mit tiefer Pfahlwurzel
- Bekämpfung: Ausstechen mit scharfem Messer oder Unkraut- beziehungsweise Distelstecher
- noch vor der Samenbildung entfernen, um Verbreitung zu verhindern
- regelmäßig und gründlich jäten
Weißklee (Trifolium repens)
- Weißklee gedeiht auf magerem, eher kalkhaltigen Böden
- Vorkommen deutet auf Nährstoffmangel hin, meistens fehlt Stickstoff
- Bekämpfung: den Rasen düngen
- im Frühling vertikutieren, um einer Verdichtung des Bodens entgegenzuwirken
Moos (verschiedene Arten)
Moos wird am effektivsten bekämpft, indem Sie die Ursache für das Auftreten beseitigen. Verschiedene Gründe für Moos im Rasen sind möglich:
- zu viel Schatten oder nicht für schattige Lagen geeignete Gräser im Rasen
- Nährstoffmangel
- verdichteter Boden
- Staunässe, das heißt fehlende Möglichkeit für Wasser, im Boden zu versickern
- zu saurer oder zu basischer Boden, das heißt ein zu niedriger oder zu hoher pH-Wert
- zu unregelmäßiges Mähen
- Bekämpfung: Ursache herausfinden und beseitigen
Das hilft gegen Moos:
- Moos mechanisch mit dem Vertikutierer aus dem Rasen entfernen
- ausreichend und richtig düngen, bei Unsicherheit eine Bodenprobe analysieren lassen und Düngeempfehlung einholen
- Rasen nachsäen oder im Ernstfall neu anlegen
- bei kleinen Moosvorkommen (unter zehn Prozent der Fläche): Algendünger beziehungsweise eisenhaltigen Moosvernichter einsetzen, nach dem Absterben des Mooses dann die schwarz gewordenen Überrechte mechanisch entfernen
- Vorsicht: Moosvernichter haben eine keimhemmende Wirkung, die auch Grassamen nach der Aussaat trifft
Hornfrüchtiger Sauerklee oder Horn-Sauerklee (Oxalis corniculata)
- kleine, gelbe Blüten und dunkelgrüne Blätter
- Samen- und Wurzelunkraut zugleich
- wächst gerne auf eher saurem Boden
- Bekämpfung: Hauptpflanzen mit dem Unkrautstecher entfernen
- Boden mit Algenkalk versorgen, damit der pH-Wert des Bodens steigt
- Sauerklee über den Sommer mit wasserdurchlässigem, dunklem Vlies oder wasserdurchlässiger, schwarzer Folie abdecken
- Pflanze wächst sich darunter "zu Tode", sofern es feucht und dunkel genug ist
- nach einem Jahr die Abdeckung entfernen und neuen Rasen einsäen
Hirse (verschiedene Arten)
- erinnert an Gras, wächst aber sternförmig mit niederliegenden, flach wachsenden Halmen
- stirbt bei Frost ab
- bildet sehr viele Samen, die im späten Frühjahr zu keimen beginnen
- Bekämpfung: Vertikutieren Sie den Rasen flach, so dass die Halme der Hirse durch en Vertikutierer angehoben werden und dann vom tief eingestellten Rasenmäher erfasst werden können
- Vertikutieren Sie auch im Hochsommer
- Grasnarbe in der Zeit von Mai bis August möglichst dicht halten - durch düngen, bewässern und mähen
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 21. August 2022 | 08:30 Uhr