Auf Quartiersuche Was krabbelt da ins Haus?
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03. November 2023, 13:08 Uhr
An warmen Spätherbsttagen locken sonnige Hauswände so manches Krabbeltier auf der Suche nach einer gemütlichen Winterbleibe an. Besonders Wanzen und Asiatische Marienkäfer dringen dann gern auch in Wohnungen ein. Die Tiere können in Massen auftreten. Nicht nur für den Mensch ist das unangenehm. Eine beheizte Wohnung wird für die Tiere zur Todesfalle. In der warmen Luft trocknen sie viel zu schnell aus. Bringen Sie die Tiere schnell wieder ins Freie!
- Grüne Stinkwanze, amerikanische Kiefernwanze und Lederwanze überwintern gern in Wohnräumen.
- Die Wanzen stechen Menschen nicht und sollten einfach wieder ins Freie getragen werden.
- Asiatische Marienkäfer suchen ebenfalls gern Häuser und Wohnungen auf. Sie können aufgesaugt oder aufgekehrt und dann nach draußen getragen werden.
Wanzen
Wanzen besiedeln viele Lebensräume in allen Klimazonen und haben oft ungewöhnliche Lebensweisen. Da sie die Fähigkeit besitzen, sich perfekt zu tarnen und sich der Umgebung anzupassen, wurden sie früher wenig beachtet. Doch in den letzten Jahren vermehren sich Wanzen in den warmen Sommern außergewöhnlich gut. Fast alle Arten überwintern als Erwachsene.
Die Grüne Stinkwanze, die Amerikanische Kiefernwanze und die Lederwanze ziehen sich gerne in Wohnräume zurück. Die Amerikanische Kiefernwanze sendet einen Lockstoff, der auch andere Kiefernwanzen anlockt. Die Grüne Stickwanze wechselt ihr "Panzerkleid" von einem satten Grün ins eher unscheinbare grünbraun.
Stechen diese Wanzen, wie Bettwanzen?
Die herbstliche Wanzeninvasion hat nichts mit den Bettwanzen zu tun. Bettwanzen hinterlassen juckende Einstichstellen auf der Haut und zudem einen unangenehmen Geruch. Wanzeneindringlinge an den Fenstern sind Pflanzensauger und stechen die Menschen nicht. Bettwanzen lebten ursprünglich als Parasiten unter Fledermäusen, bis sie die Vorteile der Lebensgemeinschaft mit den Menschen entdeckten. Bettwanzen treten nur selten auf, aber sie sind aufgrund der Reiselust der Deutschen wieder im Vormarsch. Sie werden mit Kleidung und Koffern in die Wohnung eingeschleppt.
Wie bekomme ich die Wanzen wieder aus der Wohnung?
Sind Wanzen dennoch ins Hausinnere gelangt, dann nie mit der Hand einfangen. Sie versprühen bei Berührung ein unangenehm riechendes Sekret. Nehmen Sie stattdessen ein Tuch oder fangen Sie die Wanzen mit einem Becher und bringen Sie sie wieder ins Freie.
Asiatischer Marienkäfer
Etwa im Jahre 2002 kam der Asiatische Marienkäfer (Harmonia axyridis) nach Mitteleuropa. Vor allem im Spätsommer und Herbst tritt er gebietsweise in großer Zahl auf. Aufgrund seiner höheren Vermehrungsrate und der überdurchschnittlichen Gefräßigkeit seiner Larven tritt er in Konkurrenz zu den heimischen Arten. In wie weit er sie auf lange Sicht verdrängen wird, bleibt abzuwarten.
Tipp! Halten Sie an warmen Spätherbsttagen die Fenster an sonnigen Südlagen geschlossen!
Der Asiatische Marienkäfer hat ein sehr variables Aussehen. Seine Körperform ist im Vergleich zum heimischen länglichen Siebenpunkt fast rund. Viele Exemplare haben ein 'M' oder 'W' als Kopfzeichnung. Die Deckfarbe kann orange, rot oder schwarz sein. Die Punkte sind schwarz oder rot. Sie können aber auch fehlen. Die Anzahl kann bis zu 19 Punkte betragen.
Wie bekomme ich den Asiatischen Marienkäfer aus der Wohnung?
Sammeln Sie die Marienkäfer nicht mit der Hand ein. Man kann sie dabei leicht verletzen und sie hinterlassen zudem einen unangenehmen Geruch. Ansammlungen der Marienkäfer am Besten mit einem Handfeger in eine Tüte kehren und die Käfer wieder nach draußen bringen.
Eine zweite Methode ist das Aufsaugen mit einem Staubsauger. Dazu eine Nylonstrumpfhose über den Schlauch des Staubsaugers stülpen und die Käfer auf der niedrigsten Stufe einsaugen. Sie landen in dem Nylonstrumpf und können so leicht nach draußen befördert werden.
Dort muss man sich um die Tiere keine Sorgen machen. Asiatische Marienkäfer überleben im Freien sogar Temperaturen bis minus 20 Grad Celsius. In geringer Anzahl verstecken sich die Marienkäfer in Ritzen der Häuser so gut, dass sie oft erst im Februar oder März in Erscheinung treten, wenn sie aus dem Winterschlaf erwachen.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 03. September 2023 | 08:30 Uhr