Gartenarbeit im Frühling Rosenschnitt: Fünf Tipps zur Pflege
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28. Juni 2024, 10:52 Uhr
Auch wenn es Ihnen in den Fingern kribbelt: Warten Sie noch etwas mit dem Rosenschneiden. Wann im Frühjahr der richtige Zeitpunkt für den Rosenschnitt ist und wie Sie die Gartenschere richtig ansetzen, beantwortet MDR Garten-Experte Horst Schöne. Denn nicht die Forsythienblüte ist entscheidend.
1. Warum ich Rosen schneiden sollte
Rosen sollten zurückgeschnitten werden, weil sie sonst vergreisen. Ihre Wuchskraft und ihre Blühfähigkeit lassen dann nach, sie verholzen. Vor allem bei Tee- und Beetrosen ist das sehr auffällig. Ohne Rückschnitt werden die Rosen zu sogenannten Kleiderständern - also tristen Stielen ohne jegliche Neutriebe. Wer sich kräftige Triebe mit gesunden, prächtigen Blüten wünscht, muss die Pflanzen also zurückschneiden.
2. Wie weit Rosen zurückgeschnitten werden
Bei allen Rosen sollte zunächst alles Tote und Kranke entfernt werden. Alle braunen Triebe werden zurückgeschnitten. Auch bei Rindenflecken darf mutig die Schere angesetzt werden. Bei Tee- und Beetrosen gilt als grobe Orientierung eine Scherenhöhe beziehungsweise das dritte Auge, über dem der Schnitt gesetzt wird.
Strauchrosen sollten um etwa ein Viertel eingekürzt werden. Starke Triebe können stark, schwache nicht ganz so intensiv eingekürzt werden. Mutig dürfen auch Kletterrosen zurückgeschnitten werden: Alte Triebe sollten entfernt und Seitentriebe auf zwei Augen zurückgeschnitten werden. Ramblerrosen brauchen gar nicht eingekürzt zu werden.
3. Was beim Rosenschnitt zu beachten ist
Rosentriebe sollten immer leicht schräg abgeschnitten werden. So kann das Pflanzenwasser abfließen und Pilzbildung wird verhindert. Zurückgeschnitten wird hierbei anderthalb Zentimeter über dem gesunden Auge. Außerdem sollte zwei Wochen nach dem Ausschnitt eine erste Fungizidspritzung erfolgen. Das ist vor allem bei empfindlichen und schon befallenen Sorten ratsam. Insgesamt sollte dreimal im Abstand von drei bis vier Wochen gespritzt werden.
Tipps vom Profi: Düngen & Anhäufeln
Rosen freuen sich, wenn sie vor dem Schnitt gedüngt werden. Im Sommer kann dann ruhig nochmal nachgedüngt werden. Am besten wird dabei Rosendünger, eine Mischung aus organischem und mineralischem Dünger, verwendet.
Anhäufeln ist ein weiterer, fast vergessener Profi-Tipp: Wird Rosenerde im Herbst angehäufelt, schützt das die Gartenköniginnen den Winter über selbst bei Temperaturen von unter Minus 15 Grad Celsius. Wird die Erde dann im Frühjahr vor dem Schnitt verteilt, kommt es zu einer Bodenverbesserung für die nächste Saison.
4. Nicht an Forsythie orientieren - Wann Rosen geschnitten werden
Im Frühjahr ist ein guter Zeitpunkt für den Rückschnitt von Rosen. Bisher konnte man sich dabei an der Forsythienblüte orientierten. Diese setzt inzwischen in vielen Gärten aber früher ein, mitunter schon im Februar. Ein Rückschnitt zu diesem Zeitpunkt erhöht das Risiko von Frostschäden an der Rose. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte daher die Schere erst im April ansetzen. Im Sommer darf ruhig noch einmal nachgeschnitten werden. Wird Verblühtes dann bis zum nächsten, gut entwickelten Auge zurückgeschnitten, kommt es zu einem zweiten Flor.
5. Das richtige Werkzeug für den Rosenschnitt
Beim Rosenschnitt ist eine scharfe Schere das A und O. Ein sauberer Schnitt sollte ohne Quetschen gelingen. Scheren, die dieses Kriterium erfüllen, sind häufig sehr hochwertig, können einen aber das Gärtnerleben lang begleiten. Bei älteren Kletterrosen oder abgestorbenen Knubbeln muss manchmal auch zur Astschere oder Säge gegriffen werden.
MDR
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 30. Juni 2024 | 08:30 Uhr