An einer Erdbeerpflanze wachsen Blüten und Früchte.
Erdbeeren im November - die milden Temperaturen machen's möglich. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Mildes Wetter Blühende Pflanzen im November: Was ist zu tun?

18. Oktober 2022, 12:35 Uhr

Freilandpflanzen gehen im November in Winterruhe. Dieser warme Herbst beschert den Pflanzen jedoch einen Wachstumsschub. Was bedeutet das für die Pflanzen und für uns Gärtner? Was in Sachen Winterschutz, Rückschnitt und Co. jetzt zu beachten ist.

Eine Frau steht in einem Garten. In der Hand hält sie einen kleinen Strauß aus Kräutern.
Bildrechte: MDR/Lisa-Marie Kaspar

  • Je nachdem, wie sich die Temperaturen entwickeln, sind unterschiedliche Gartenarbeiten zu erledigen.
  • Bei weiter milden Temperaturen sollten klassische Herbstarbeiten, wie der Rosenschnitt, auf die Zeit nach dem Winter verschoben werden.
  • Sollte es doch kalt werden, müssen frisch ausgetriebene Pflanzen besonders gut geschützt werden.

Die Herbstfärbung der Gehölze im Oktober zeigt es an: Die Pflanzen bereiten sich auf den Winter vor. Doch der Rasen wächst, die Blumen blühen und manche Gehölze erwachen zu neuem Leben. Sogar die Erdbeeren bilden mancherorts Blüten und Früchte.

Im heißen, trockenen Sommer gingen die Pflanzen in eine Ruhemodus und versuchten einfach nur zu überleben. Der September brachte dann Erholung - mit Regen und angenehmen Temperaturen. Die Pflanzen erwachten zu neuem Leben und es scheint als wollten sie jetzt die Sommerzeit nachholen.

Wie die Pflanzen und Tiere nun jedoch durch den Winter kommen, entscheidet ebenfalls der Witterungsverlauf:

Bleiben die nächsten Wochen sehr mild...

  • ... ist nicht viel im Garten zu tun.
  • ... halten Sie dennoch Winterschutzvliese für empfindliche Pflanzen bereit. Bei einem plötzlichen Kälteeinbruch unter minus 5 Grad Celsius sollten Sie vor allem mediterrane Pflanzen, wie Rosmarin, schützen.
  • ... können Sie den ganzen Winter Gehölze umpflanzen und neu pflanzen und den Garten umgestalten.
  • ... schneiden Sie empfindliche Gehölze wie Sommerflieder,Rosen, Lavendel und viele andere nicht zurück. Die offenen Wunden der Gehölze können die Pflanzen nicht verschließen und sind Eintrittspforten für Pilzerkrankungen. Lassen Sie die Scheren bis zum ausgehenden Winter ruhen.
  • ... wächst der Rasen bei etwa 10 Grad Celsius weiter. Mähen Sie, aber nie zu tief und lassen Sie 5 Zentimeter stehen.
  • ... kann es für Allergiker unangenehm werden, denn Haselsträucher könnten schon im Winter blühen.
  • ... sollten Sie dennoch die Rosen mit Tannen- und Fichtenreisig vor austrocknenden Winden und der Wintersonne schützen. Es reicht auch noch nach Weihnachten, dann sind die Pflanzen besonders gefährdet. Am besten verwenden Sie die Weihnachtsdeko oder zerschneiden den Weihnachtsbaum. So leistet auch er nach den Feiertagen noch gut Dienste.
  • … vermehren sich Mäuse wesentlich stärker als in kalten Jahren. Rechnen Sie also mit Fraßschäden an Wintergemüse, Rosen, Clematis, frischgepflanzten Gehölzen und anderen.

Eine Blumenwiese mit mehrjährigen Sommerblumen.
Sommerblumen im November? Bei den milden Temperaturen kein ungewöhnlicher Anblick in den Gärten in Mitteldeutschland. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Wird es die nächsten Wochen sehr kalt, mit anhaltenden Minusgraden…

  • ... kann ein ständiger Wetterwechsel von Minusgraden unter minus 5 Grad Celsius und Temperaturen über 10 Grad Celsius zu vielfältigen Problemen bei Pflanzen und Tieren führen. So kann es bei Rosen zu winzigen Frostrissen in der Rinde kommen, die zellenschädigenden Pilzen die Tore öffnet. Tiere in Winterruhe verbrauchen ihre Energiereserven dadurch schneller auf.
  • ... sollten Sie Laub in jedem Fall auf den Beeten liegen lassen. Dies ist der beste Winterschutz für Wurzeln.
  • ... brauchen einige Sträucher und viele wintergrüne Stauden, die wieder ausgetrieben sind, einen Winterschutz. Am besten verwenden Sie natürliche Materialien, wie Jute, Fichten- und Tannenreisig. Dazu zählen: Sommerflieder, Rosen und Lavendel sowie Beerensträucher, wenn die eigentlich schlafenden Augen Leben zeigen. Heimische Pflanzen sind in der Regel robust und kommen ohne Hilfe durch den Winter.

Gärtner bedeckt Rosen im Wurzelbereich mit Erde 1 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
1 min

Die Veredelungsstelle von Edelrosen sollte im Winter besonders geschützt werden. Bedecken Sie diese daher im Spätherbst mit Erde. Mit diesen Tipps gelingt das Anhäufeln.

MDR FERNSEHEN So 31.07.2022 08:30Uhr 00:35 min

https://www.mdr.de/mdr-garten/pflegen/ueberwintern/rosen-anhaeufeln-erde-bedecken-winter-schutz-frost-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

Quelle: MDR

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Der Nachmittag | 01. November 2022 | 13:30 Uhr