Gartenarbeiten Warm, wärmer, endlich Frühling! Was Sie im Garten jetzt lieber sein lassen sollten

Alles ist braun und grau und soll endlich weg? Machen Sie keinen Kahlschlag im Garten, sondern wählen Sie genau aus, was geschnitten werden soll und was nicht. Biegen Sie die Blätter und Stiele der Stauden auseinander. Wenn Sie frische Triebe sehen, schneiden Sie die alten, verwelkten Pflanzenteile ab, ohne die neuen Triebe zu verletzen. Sehen Sie noch nichts, lassen Sie die Pflanze einfach in Ruhe! Dann können auch die Insekten, die sich dort ein Überwinterungsquartier gesucht haben, in Ruhe aufwachen. Haben Sie zur Schere gegriffen, sollten die abgeschnittenen Pflanzenteile nicht einfach in die Biotonne wandern. In einer Gartenecke oder auf dem Kompost haben alle Bewohner genügend Zeit zum Aufwachen.

Ja, es ist schön und sommerlich. Trotzdem ist es keine gute Idee, Blumenkübel schon ins Freie zu schleppen. Nachts wird es noch eisig kalt und das ist gefährlich für Zitronenbäumchen, Feigen und Co. Falls die Pflanzen im Winterquartier schon ausgetrieben haben, ist ein Bad im Licht allerdings eine gute Idee. Wichtig dabei: Die Töpfe müssen jeden Abend zurück an einen frostfreien Ort. Die frisch ausgetriebenen Töpfe dürfen nur im Schatten und auf keinen Fall in der Sonne stehen. Dort würden sie Sonnenbrand bekommen.

Im Rasen ist Moos und das soll weg? Finger weg! Wer jetzt mit einem Vertikutierer seinen Rasen bearbeitet, verletzt die frisch getriebenen Gräser und rupft einen Teil der neu gebildeten Wurzeln gleich wieder aus. Besser ist es jetzt, den Rasen mit einem Rechen von altem Laub zu befreien und dann zu düngen. Zum Vertikutierer sollte man frühestens ab April greifen, wenn der Rasen schon wieder wächst.

Schnipp, schnapp, Triebe ab? Gärtner sollten jetzt besser noch ihre Schere im Zaum halten! Mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Currykraut, Salbei und Lavendel brauchen zwar einen Rückschnitt im Frühjahr, aber wer jetzt schon schneidet, riskiert, dass die neuen Triebe einer Frostnacht zum Opfer fallen. Da ist es besser, noch ein paar Wochen zu warten. Gleiches gilt für Rosen. Auf der sicheren Seite sind Gärtner mit einem Rosenschnitt zur Zeit der Zierkirschenblüte. Auch wenn dann manche Rosen schon weiter sind - das holen Ihre Pflanzen wieder auf - und zwar ohne Frost-Risiko.

Wer jetzt schon Gurken, Zucchini und Kürbis sät, der hat doppelte Arbeit. Denn das wird noch nichts. Die wärmeliebenden Gemüsearten sind erst Ende April mit der Aussaat an der Reihe. Und auch wenn sie erst nach den Eisheiligen in die Erde gesät werden, keimen und wachsen sie schnell genug und liefern schon bald Früchte. Bis auf den Kürbis natürlich. Dessen Früchte brauchen bis zum Herbst.

Natürlich müssen Gärtner nicht die ganze Zeit die Füße still halten. Es gibt genügend Arbeiten, die jetzt erledigt werden können. Von der Jagd nach Nacktschnecken, um der sommerlichen Plage vorzubeugen, bis zur Pflege von Pfingstrosen, damit diese Ende Mai prächtig blühen. Aber erst, nachdem Sie einen Kaffee oder ein anderes leckeres Getränk und die Sonne ausgiebig genossen haben!

MDR (anz); MDR Garten-Expertin Brigitte Goss