Checkliste Der richtige Baum für meinen Garten
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28. Oktober 2018, 08:30 Uhr
Wer einen Baum pflanzt, pflanzt ihn im Idealfall nur einmal. Überlegen Sie daher in aller Ruhe, welcher Baum für Ihren Garten der Richtige ist. Welche Fragen Sie sich vor der Baumpflanzung stellen sollten, haben wir hier für Sie zusammengefasst.
1. Wo soll der Baum stehen?
Überlegen Sie sich, wo der Baum stehen soll. Wie viel Platz hat der Baum dort? Wie hoch und breit darf er werden? Schauen Sie sich die Bodenverhältnisse an. Ist der Boden eher sandig oder lehmig? Achten Sie außerdem darauf, wie die Lichtverhältnisse sind. Manche Bäume vertragen Sonne oder Schatten besser als andere. Andererseits ist es wichtig darauf zu achten, ob der Baum an seinem potentiellen Standort die Sicht aus beispielsweise einem Fenster verhindert oder Licht nimmt, wo welches erwünscht wäre.
2. Warum pflanze ich diesen Baum?
Bei der Wahl eines Baums ist wichtig, warum Sie ihn pflanzen. Möchten Sie einen Baum, der Früchte trägt? Dann überlegen Sie, welcher Obstbaum sich in Ihrem Garten wohlfühlt und wann Sie ernten möchten. Sie wünschen sich einen Kletterbaum für Ihren Garten? Dann achten Sie auf den Wuchs. Auch die Laubfärbung oder Blüte und eine schattenspendende Krone können Motivatoren für eine Baumpflanzung sein.
3. Welche Bäume wachsen in der Nachbarschaft?
Schauen Sie bei der Wahl eines Baums ruhig mal über den Gartenzaun. Welcher Baum wächst bei den Nachbarn, fühlt sich dort wohl und gefällt Ihnen? Der Hintergedanke beim Blick über den Gartenzaun ist einfach: Bäume, die sich in der Nachbarschaft wohlfühlen, werden voraussichtlich auch bei Ihnen gut wachsen, da das Klima und normalerweise auch der Boden dasselbe sind.
4. Darf ich den Baum überhaupt dort pflanzen, wo er stehen soll?
Ein ausladender Baum darf nicht direkt an der Grenze zum Nachbargrundstück gepflanzt werden. In den Nachbarrechtsgesetzen der Länder gibt es konkret ausgewiesene Pflanzabstände. Dabei gilt grundsätzlich: Je höher und ausladender der Baum wird, desto größer muss der Abstand sein, der zur Grenze des Nachbargrundstücks eingehalten wird. Wer sich bei der Pflanzung unsicher ist, sollte in die für sein Bundesland geltenden Gesetze schauen.
Für stark wachsende Bäume, die große Kronen bilden, gilt meistens ein Abstand von vier bis fünf Metern, gemessen von der Grundstücksgrenze zur Mitte des Baumstammes. In den ersten fünf Jahren nach der Pflanzung kann der Nachbar, wenn ein Baum zu nah an der Grundstücksgrenze gepflanzt ist, dessen Beseitigung verlangen. Nach Ablauf der Fünf-Jahres-Frist kann er nur noch den Rückschnitt überhängender Äste verlangen. Am besten ist es, vor der Pflanzung mit den Nachbarn zu sprechen und sie auf den geplanten Baum im Garten hinzuweisen. So lässt sich späterer Ärger vermeiden.
5. Wurzelnackte Bäume oder Containerware?
Überlegen Sie sich, ob Sie lieber einen wurzelnackten Baum pflanzen wollen oder auf Containerware zurückgreifen möchten, also Gehölze mit Topfballen in großen Pflanzgefäßen.
Wurzelnackt | Containerware (Gehölze mit Topfballen in Pflanzgefäßen) | |
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Vorteile | + leichter Transport, da ohne großen Erdballen geliefert + in der Regel deutlich günstiger als Containerpflanzen + für größere Neupflanzungen geeignet, zum Beispiel Hecken |
+ Wurzeln werden nicht so stark beschädigt wie bei wurzelnackten Bäumen + bei sachgemäßer Pflanzung praktisch keine Ausfälle + Containerware mit Topfballen kann das ganze Jahr über gepflanzt werden, sofern der Boden frostfrei ist |
Nachteile | - trocknen bei Transport und Lagerung schneller aus, sollten umgehend wieder eingepflanzt werden - keine ganzjährige Pflanzung möglich, können nur in der Zeit von Oktober bis spätestens März bei frostfreiem Wetter gepflanzt werden - Ausfälle möglich |
- umständlicher im Transport als wurzelnackte Bäume - meist teurer als wurzelnackte Ware |
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Radiogarten | 23. Oktober 2021 | 09:05 Uhr