FAQ Samen säen und Jungpflanzen pikieren
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02. Oktober 2019, 14:05 Uhr
Aus den Gemüsesamen sind nach etwa drei Wochen Sämlinge herangewachsen. Stehen sie zu dicht, müssen sie vereinzelt, also pikiert werden. Wie das funktioniert, erklären wir hier.
Welche Gefäße sind für die Aussaat geeignet?
Es gibt Anzuchtgefäße aus verschiedenen Materialien, die schon fertig im Fachhandel angeboten werden. Gut eignen sich zum Beispiel Verpackungen von Eiern oder Toilettenpapierrollen. Diese können später samt Sämling einfach ins Gartenbeet gepflanzt werden. Auch leere Joghurtbecher erfüllen ihren Zweck. Wichtig ist, dass das Saatgefäß kleine Löcher im Boden hat, damit das Wasser abfließen kann und sich keine Staunässe bildet.
Welches Substrat ist das Richtige?
Im Samenkorn ist alles drin, was die Pflanze braucht. Deshalb muss bei der Aussaat auf nährstoffreiches Substrat verzichtet werden. Erst beim Pikieren sollte man dem Boden Nährstoffe zusetzten, beziehungsweise gleich nährstoffreichen Boden verwenden.
Wie muss man die Sämlinge gießen?
Die Erde sollte niemals durchnässt sein, sondern feucht, so dass ihr Krümelgefüge beibehalten wird. Auf keinen Fall also einen Untersetzer benutzen. Austrocknen dürfen die Sämlinge aber auch nicht. Das heißt, täglich prüfen und gegebenenfalls gießen.
Richtig säen, spart später Arbeit
Wer richtig aussät spart sich später Arbeit. Geben Sie pro Pflanzgefäß nur zwei Samenkörner in den Boden. Die Qualität des Saatguts ist heute so gut, dass es meist aufgeht und sich Sämlinge entwickeln. Später wird der schwächere Keimling einfach entfernt. Den Zwischenschritt des Pikierens kann man sich bei vielen Pflanzen also sparen.
Pikieren ... ist das Vereinzeln von Pflanzen, also das Umsetzen von einem engen Standraum in einen größeren Standraum in die Töpfe. Die Keimblätter sollten voll ausgebildet sein. Schwache Pflänzchen bleiben bis zum Schluss schwach und sollten deshalb aussortiert werden.
Wann werden Sämlinge pikiert?
Stehen die Sämlinge zu dicht, müssen sie vereinzelt werden. Gerade im Sommer stresst das Pikieren die Pflänzchen. Manchmal kommt man aber nicht drumherum. Vereinzeln Sie die Pflanzen, wenn sich die Keimblätter gebildet haben. Bei Kohl ist das nach etwa zwei Wochen.
Wann kommen die Keimlinge ins Beet?
Keimlinge sollten drei Laubblätter ausgebildet haben, dann werden sie in nährstoffreiche Erde gesetzt. Bei warmen Wetter wächst ein Blatt pro Woche. Also ist die Pflanze nach etwa drei Wochen bereit fürs Beet.
Warum ist das Pikieren eine "Notlösung"?
Das hat verschiedene Gründe. Im Sommer wachsen die Pflanzen sehr schnell und wenn die Wurzeln schon zu groß sind, bereitet es den Sämlingen ziemlichen Stress, wenn sie vereinzelt werden. Besser ist es, von vornherein ein bis zwei Samenkörner in jeden Behälter zu geben. Da zum anderen auch das Saatgut heute viel besser ist, gehen fast alle Samen auf. Dann muss man nur die schwächeren Pflänzchen entfernen und das Pikieren erübrigt sich. Und drittens gibt es ja auch Paletten in allen Größen, so dass man nicht mehr in ein großes Gefäß säen und später in kleinere pikieren muss.
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | MDR Garten | 22. Juli 2018 | 08:30 Uhr