Abgeschaut von der Natur Eine wilde Hecke mit Bäumen, Sträuchern und Stauden anlegen
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16. April 2024, 15:24 Uhr
Eine natürliche Hecke bietet Vögeln, Insekten und anderen Tieren Nahrung und ein Zuhause. Wir zeigen, wie sich im eigenen Garten eine Tolle Wildhecke aus Bäumen, Sträuchern und Stauden gestalten lässt und welche Pflanzen dafür besonders gut geeignet sind.
- Wilde Hecken bieten vielen Tieren ein Zuhause und sind ein optischer Genuss.
- Auch für eine kleine wilde Hecke braucht man mindestens 25 Quadratmeter Platz.
- In sehr trockenen Sommern braucht die Hecke von Zeit zu Zeit etwas Wasser.
Was ist eine natürliche Hecke?
Ein Blick in die Natur zeigt es: Dort gibt es nirgends Hecken, wie sie viele Grundstücke umgeben: etwa einen Meter breit, grün und sonst nichts.
In der Natur sind Hecken beispielsweise an Feldrainen zu finden. Sie bestehen aus verschiedenen Bereichen - Kern, Mantel und Saum. Im Kern der Hecke siedeln Bäume wie Birke oder Eberesche, oder über fünf Meter hohe Sträucher. Unter ihnen liegt Totholz und altes Laub. In der Mantelzone gesellen sich Sträucher wie Holunder, Haselnuss oder Schlehe, Hundsrose und Zaubernuss dazu. Hier brüten besonders gern Vögel. In der Saumschicht wachsen Aronstab, Buschwindröschen und zahlreiche Stauden. Eine solche Hecke bietet unzähligen Tieren Schutz und Nahrung. Sie ist ein ökologischer Schatz.
Eine Naturhecke im Garten anlegen
Eine solche Hecke aus mehreren Zonen lässt sich auch im Garten schaffen. Und mit ein bisschen Geschick bietet die Hecke nicht nur für Tiere Versteck und Nahrung. Gut geplant ist sie ein Augenschmaus zu jeder Jahreszeit. Für eine solche Hecke kommen zahlreiche Bäume, Sträucher und Stauden in Fragen. Da die Hecke genau an Garten, Standort und persönliche Vorlieben angepasst werden sollte, lassen Sie sich am besten in einer Gärtnerei beraten.
Diese Pflanzen passen in eine natürliche Hecke
In eine natürliche Hecke passen viele heimische Bäume und Sträucher. Aber wer besonders viel Wert auf optische Attraktivität legt, wählt besondere Sorten aus. In die Mitte kommt dann zum Beispiel die Kornelkirsche (Cornus mas). Sie wird etwa vier bis fünf Meter hoch, blüht im Frühjahr und trägt im Herbst rote Früchte. In kleinen Gärten punkten eine Säulenzierkirsche oder andere Säulen-Bäume als zentrales Element der Hecke. Dazu passen Sträucher wie der rotblühende Holunder "Black Lace", der Insekten lockende Pfeifenstrauch, das Zwergpfaffenhütchen (Dyonymus alatus compactus) mit seiner wunderbaren Blattfärbung, Wildrosen oder die exotische Berberitze 'Juliane'. Im Saum wachsen Stauden wie Sonnenhut, Lavendel, Zwergsommerflieder oder Zwergzieräpfel.
Wie viel Platz braucht die natürliche Hecke?
Würde man die Hecke tatsächlich wie in der Natur bauen, dann bräuchte sie in der Breite mindestens sechs bis acht Meter Platz. Nur wenige Menschen haben so große Gärten. Aber es gibt Alternativen, sagt Thomas Ackermann, Gärtner aus Schönstedt: "Sie können in kleinen Gärten die Baumschicht weg lassen. Sie können Mantel und Saum nur in eine Richtung anlegen oder sie nutzen nur eine Ecke im Garten, um eine Hecke anzulegen." Trotzdem! Sträucher brauchen Platz. Selbst in der Minimalversion sollten mindestens 25 Quadratmeter zur Verfügung stehen. Pflanzen Sie mit ausreichend Abstand: Zwei Meter zwischen den Sträuchern!
Wie wird die natürliche Hecke gepflegt?
Ein bisschen Pflege braucht auch eine natürliche Hecke. Während in der Mitte das Totholz liegen bleibt und unter den Sträuchern nur wenig Licht bis zum Boden dringt, drängen in der Saumzone zwischen den Stauden auch weniger geliebte Pflanzen ans Licht. Da bleibt nur Unkraut zupfen oder Bodendecker pflanzen. Alle paar Jahre sollte die Hecke einen Korrekturschnitt erhalten. Eine Hecke ist nicht für extreme Trockenheit geeignet, in trockenen Sommern muss sie von Zeit zu Zeit durchdringend gewässert werden. Dünger braucht sie normalerweise nicht, höchstens am Anfang kann ein organisch-mineralischer Dünger das Gedeihen der Pflanzen unterstützen.
Wann kann ich eine natürliche Hecke pflanzen?
Es ist grundsätzlich immer möglich, eine solche Hecke zu pflanzen. Aber Gärtner Thomas Ackermann plädiert fürs zeitige Frühjahr. "Bei tiefen Temperaturen wachsen die Wurzeln optimal!" Nach dem Austopfen wird der Wurzelballen der Pflanzen leicht angeritzt, um ihr Wachstum anzuregen.
Die natürliche Hecke - auf einen Blick
• Bäume, Sträucher und Stauden kombinieren
• Kombination so wählen, dass immer etwas blüht oder Früchte trägt
• Platzbedarf der Pflanzen schon beim Setzen beachten, Pflanzabstand einhalten
• alle paar Jahre ein Korrekturschnitt
• unerwünschte Pflanzen regelmäßig entfernen
MDR (anz)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 14. April 2024 | 08:30 Uhr