Zimmerpflanzen-Klassiker wieder modern Comeback von Monstera, Bogenhanf und Co.
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17. Februar 2019, 08:30 Uhr
Sie finden Bogenhanf, Monstera oder Grünlilien einfach nur altbacken? Von wegen! Die Klassiker unter den Grünpflanzen erleben gerade eine regelrechte Renaissance. Je nachdem, wie sie präsentiert werden, passen sie in eine stylische Wohnung ebenso wie in eine gemütliche. Und das Beste ist: Sie tun richtig viel für das Raumklima!
Viele Jahre litten sie unter ihrem Image als angestaubte Büropflanzen. Auch in Arztpraxen und in Schulen waren sie häufig anzutreffen. Doch das ist vorbei: Die Zimmerpflanzen-Klassiker haben sich ihren Platz in unseren Wohnungen zurückerobert. Vorreiter war die Monstera. Antje May von der Gärtnerei Gruschwitz bezeichnet sie als die "hipste Pflanze überhaupt". Mittlerweile ist das "Fensterblatt", wie die Monstera auch genannt wird, auch auf Taschentüchern, Kissen, Lampenschirmen und sogar auf Tapeten zu finden.
Luftwurzeln nicht abschneiden
Gründe dafür gibt es viele: Sie ist wirklich imposant, pflegeleicht und ihre großen Blätter tun so richtig viel fürs Raumklima. Spannend sind auch ihre Luftwurzeln. Die soll man übrigens auf keinen Fall abschneiden. Die Pflanze geht dann zwar nicht ein, wird aber sehr geschwächt, weil sie über die Luftwurzeln auch Feuchtigkeit und Nahrung aufnimmt. Man kann sie einfach hängenlassen oder zum Dekorieren der Pflanze benutzen.
Schwiegermutterzunge – ein Schelm, der Böses dabei denkt
Eine andere Grünpflanze, die ihr Schattendasein hinter sich gelassen hat, ist der Bogenhanf. Seinen Namen trägt er, weil die Pflanzenfasern zur Herstellung von Bogensehnen genutzt wurden. Die langen, spitzen Blätter haben dann auch zu seinem Spitznamen "Schwiegermutterzunge" geführt. Er verträgt sich mit jedem, egal ob Sie einen grünen Daumen haben oder nicht. Ob sonnig oder schattig, der Bogenhanf mag beide Standorte, ist eine robuste und pflegeleichte Zimmerpflanze. Ein wenig Wasser reicht ihr zum Leben - die Sansevieria ist nahezu unkaputtbar.
Klassiker sind ja nicht umsonst Klassiker. Die haben sich diesen Status wirklich verdient.
Wellness für die grünen Mitbewohner
Gerade jetzt, wo der Frühling vor der Tür steht, ist ein guter Zeitpunkt, sich neue Zimmerpflanzen anzuschaffen und den vorhandenen ein kleines Wellnessprogramm zu gönnen. Umtopfen muss man sie nur, wenn unten oder oben Wurzeln aus dem Topf wachsen. Der neue Topf sollte allerdings nicht zu groß sein - nur etwa 20 Prozent größer als der alte. Vertrocknete oder faulige Wurzeln sollte man vorsichtig abschneiden und die Erde gut andrücken. Apropos Erde: Antje May empfiehlt, nicht gerade die billigste Erde zu kaufen. Da die Pflanzen ja nicht nur das Auge erfreuen, sondern auch wirklich Schadstoffe aus unserer Luft filtern, sollte man ihnen gute Qualität gönnen. Und auf keinen Fall die Erde aus dem Garten benutzen. Erstens ist die viel zu schwer und undurchlässig für die Blumentöpfe und zweitens schleppt man sich Unkräuter und Schädlinge ins Zimmer, zum Beispiel Pilze, Viren und Insekten.
Ab dem Frühjahr können Zimmerpflanzen dann auch wieder gedüngt werden: entweder mit Düngestäbchen oder alle 14 Tage mit Flüssigdünger. Vor allem die großblättrigen Pflanzen sind dafür sehr dankbar. Antje May hat festgestellt, dass in unseren Wohnungen die wenigsten Pflanzen vertrocknen, die meisten ertrinken eher. Und wenn die Blätter dann hängen, sind zu trockene Pflanzen meist noch zu retten, zu nasse allerdings kaum.
Präsentation ist Geschmacksache
In welche Übertöpfe man die Pflanze dann stellt, ist natürlich Geschmacksache. Ob eher grobe in Beton-Optik oder schlichte - sie sollten zur Pflanze passen und ihr nicht den Rang ablaufen. Modern sind derzeit sehr materialstarke Gefäße in allen möglichen Formen.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 17. Februar 2019 | 08:30 Uhr